Dreamshade – A Pale Blue Dot

Meilenstein der Bandgeschichte

Artist: Dreamshade

Herkunft: Lugano, Schweiz

Album: A Pale Blue Dot

Spiellänge: 51:26 Minuten

Genre: Modern Metal, Metalcore

Release: 05.03.2021

Label: Horang Music – Dreamshade

Link: https://dreamshade.ch

Bandmitglieder:

Gesang – Kevin Cali
Gitarre und Gesang – Fernando ‚Fella‘ Di Cicco
Bassgitarre – Gian-Andrea Costa
Gitarre – Luca Magri
Schlagzeug – Francesco “Fry” Ferrini

Tracklist:

  1. Safe Habour
  2. Lightbringers
  3. Question Everything
  4. Step Back
  5. Stone Cold Digital (feat. Rose Villain)
  6. Impulse
  7. Tod – Euit – Etap
  8. Shanghai Nights
  9. Elephant
  10. Somewhere Else
  11. On My Own
  12. Nothing But The Truth (feat. John Henry – Darkest Hour)
  13. A Place We Called Home
  14. Save This

Es gibt so Bands, bei denen freut man sich zu sehen, dass etwas Neues auf den Markt kommt. Bei mir selbst gibt es davon wirklich nicht mehr so viele. Denn aufgrund der Masse an Releases fällt es schwer, eine Band/ein Album/einen Song greifbar zu haben. Es kommt einfach zu viel in zu kurzer Zeit auf den Markt. Wenn ich dazu den Markt beobachte, dann wird schnell klar, dass das Business eher noch schneller wird. Doch bevor ich mich hier in anderen Themen verliere, will ich mich auf das fokussieren, was ich hier vorliegen habe. Denn nach ihrem Debüt 2011 (What Silence Hides), Gift Of Life (2013) und dem 2016er-Album Vibrant ist ein neues Album der aus Lugano stammenden Modern Metal Band mehr als überfällig. Mit Songs wie Lightbringers und Question Everything legte man bereits im Dezember vor und weckte die Fanbase auf. Jetzt, im März 2021 geht der neue Silberling nun offiziell in die Regale der Fans.

Was ist also zum 2021er-Release zu sagen. Erst mal merkt man, dass Dreamshade ihre eigene DNA haben, denn auch wenn die Band selbst sagt, dass man viel Neues probiert hat, ist der Stil der Band unverkennbar. Auch wenn ich die Entwicklung nicht als extrem „mutig“ bezeichnen würde, sind schon ein paar Peaks auf A Pale Blue Dot zu finden, die absolut catchy sind und Hitcharakter haben. Catchy ist eigentlich das Wort, was A Pale Blue Dot perfekt umschreibt. Der bekannte Mix aus anspruchsvoller Melodik und harten Passagen ist nicht nur für die Band, sondern wahrscheinlich für das ganze Genre typisch. Doch schaffen es Dreamshade sowohl poppig-rockig wie bei Somewhere Else zu klingen und mal rutscht man leicht in das Rap-Metal-Genre (beim Stone Cold-Digital), dass ich sogar an Bands wie Body Count denken muss. Etwas mehr in Richtung Nu-Metal geht es bei A Place We Called Home. Doch da, wo die musikalische Härte im Fokus steht (zum Beispiel bei Shanghai Nights), da kann ein Vergleich mit Killswitch Engage oder Bury Tomorrow gezogen werden.

Die Produktion in Gänze ist sehr fett und da merkt man, dass es sich doch auszahlen kann, mit erfahrenen Producern wie Jacob Hansen zusammenzuarbeiten – wenn auch nur über Skype (wie im Interview berichtet). Zurück zu den Tracks – On My Own macht absolut Spaß zu hören, denn hier wird nochmals klar hörbar, dass Dreamshade sich am 2013er-Album orientiert haben. Denn wer partielle Ähnlichkeiten mit dem namensgebenden Song The Gift Of Life hört, der empfindet wohl so wie ich. Bei Kooperationen und Features bin ich eigentlich immer sehr skeptisch, doch Sänger und Gründungsmitglied John Blakemore Henry von Darkest Hour passt zu Dreamshade wie die Faust auf Auge. Bei Nothing But The Truth kann sich die Kooperation vollends entfalten und zeigen, dass der Genremix noch lange nicht tot ist.

Den Schluss macht eine Fankooperation. Mit dem Song Save This gibt es ein „In Your Face“-Track, der sowohl Live als auch zu Hause für den einen oder anderen musikalischen Moshpit sorgen dürfte. Highlight bei dem Lied ist, dass für den Track vorher aus der Fancommunity 517 Einsendungen (angeblich aus 70 verschiedenen Ländern) zusammenkamen – für einen waschechten Gänsehaut-Shoutout.

Dreamshade – A Pale Blue Dot
Fazit
Melodik trifft auf catchigen Mix aus klarem Gesang und Shouts. Mit dem 2021er-Release setzen Dreamshade einen Meilenstein der Bandgeschichte, der sich einerseits auf die bandeigene DNA besinnt und doch in Nuancen versucht, neue Einflüsse zu verarbeiten. Allgemein ist man ein wenig ruhiger, bodenständiger geworden und zeitgleich ist eine gewisse Eingängigkeit nicht zu leugnen. So treffen die Schweizer bei mir absolut den Zahn der Zeit und versüßen das noch eher junge neue Jahr mit einem top Album, welches eine Chance hat, zum Ende in meinen Top 5/2021 zu landen.

Anspieltipps: Shanghai Nights, Save This und Somewhere Else
Kai R.
9
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