Dripping Decay – Ripping Remains (EP)

Artist: Dripping Decay

Herkunft: USA

Album: Ripping Remains (EP)

Spiellänge: 17:28 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 23.01.2024

Label: Satanik Royality Records

Link: https://www.facebook.com/drippingdecay

Bandmitglieder:

Gesang – Eric Stucke
Gitarre – Neil Smith
Bassgitarre – Jackson Jordan
Schlagzeug – Jason Adam Borton

Tracklist:

1. Ripping Remains
2. Emanating Necrosis
3. Lead To Kill
4. Wormridden Piety
5. Oppressive Repulsive
6. Trick Or Treat (Halloween Cover)

Ich mag ja den Death Metal in seiner Bandbreite und allgemein. Ich glaube, dass dürfte ja dem einen oder anderen Leser hier durchaus auch bekannt sein. Ich mag natürlich auch Thrash Metal und Grindcore sehr und ich steh drauf, wenn diese Musikrichtungen miteinander verknüpft werden.

Natürlich hat das was mit der EP von Dripping Decay, aber auch ansonsten finde ich, ist es ein guter Einstieg. Die Band aus Portland wurde im Jahre 2019 gegründet und der Drummer, Spitzname The Machine, ist noch auf vielen anderen Hochzeiten unterwegs, u. a. zockt er noch bei Thanatopis und Hand Of Fire und war viel als Live-Drummer unterwegs und dieses bei recht bekannten Combos wie Skeletal Remains oder Jungle Rot. Die Band selber hat gleich ein Demo aufgenommen und in 2023 ihr Debütalbum und nun gleich eine EP hinterher.

Einen gelungenen Einstieg haben die Burschen auf jeden Fall mit dem Song Ripping Remains gestartet. Kleine Vertonung vorweg, dann klingt es wie ein Autounfall und ab geht die wilde Reise. Nach einigen Sekunden wird klar, dass das hier ein Geballerfestival werden wird und ich freue mich dann natürlich darüber. Ein Blastbeat wird aus der Ecke gezaubert und ein langgezogenes Riff. Geiles Teil, geht auf die Zwölf und klingt nach einer derben Mischung aus Death Metal und Grindcore, denn es gibt danach noch diesen typischen Grindcoregroove, zu dem man so ordentlich abgehen kann und natürlich auch das Aggressionspotenzial in sich trägt. Und so geht es hin und her, und kaum denkt man, dass man sich hier einfach wegballern lassen könnte, holen sie am Ende einen langsamen, atmosphärischen und melancholischen Part raus. Diesen ziehen sie dann durch, bis die Lichter ausgehen. Okay, wenn das Gesamtkunstwerk nur 150 Sekunden andauert, ist die Länge des Endes natürlich relativ.

Diese Marschrichtung wird bei Emanating Necrosis zum Glück nicht unterbrochen. So soll es sein. Okay, der Song ist mit 90 Sekunden noch etwas kürzer und fängt mit einem groovenden Midtempopart an, wechselt in einen Blast und geht dann wieder in einen typischen Grindmoment. So schleppt man sich hin und her, bedient sich noch einmal dem Blastbeat und auch ein Doublebasspart darf heran. Okay, jetzt kein Meilenstein der Musikgeschichte, aber coole kurze Vernichtungsunterhaltung.

Die Burschen haben neben ihrer Vorliebe für Grind auch ein wenig Bolt Thrower gehört. Der Anfangspart von Lead To Kill lässt diese Vermutung aufkeimen. Hier drückt und groovt und wechselt man im Midtempo hin und her. Dann nimmt man das Tempo ganz heraus und doomt ein wenig. Aber ausruhen darf man sich. Gitarre vorweg und ab in den Blast und Grind. Herrlich. Die aggressiven Shouts werden mit angepissten Screams verfeinert. Hinzu kommt eine grindige Uftata und sie holen ein sehr brauchbares Soli heraus. Kann man definitiv so machen. Dann dürfen sich wieder die Freunde des gepflegten Dooms freuen. Das Tempo wird ein wenig erhöht, die Gitarre heult auf, der Doublebass läuft durch und ein Wechsel zum Bolt Thrower-Moment erfolgt wieder. Ja, das ist schon geil, macht Laune und ist eine gelungene Abwechslung.

Bei Wormirdden Peity holen sie dann wieder den Grindhammer heraus. Herrlich. Diese Riffs machen echt Laune und das Geblaste dazu geht sehr geil in meine Gehirngänge. Hinzu kommen immer wieder diese grindigen Midtempo-Einlagen. Break und Tempo raus und dann langsam in einen tanzbaren Abgehpart. Hier tobt die Masse und der Circle Pit nimmt seinen freien Lauf. Dann ist aber auch Schluss mit lustig und das Tempo wird wieder aufgenommen und am Ende noch einmal richtig Gummi gegeben. Schockt.

Oppressive Reality setzt da nahtlos an und ist eine 120-Sekunden-Maschine, die durchaus mit einigen verspielten Gitarrenmomenten auskommt. Auch der verzerrte Gesang klingt experimentierfreudig. Hier zeigen sie, dass sie auch durchaus technisch sein können, ohne den Aggressionsfaktor zu vernachlässigen. Lang lebe der Blast!

Und dann hat man sich am Ende ein Cover von Halloween vorgenommen. Kurzes Intro mit Türklingel und Begrüßung und dann sägen die Gitarren bei Trick Or Treat auch los. Kein Song von der Band, sondern ein Kinderlied. Man hört aber gleich, dass der Song nicht von denen ist. Man hat da jetzt keine Dripping Decay-Version  daraus gemacht, macht aber Laune. Lustige Geschichte. Gerade diese Gitarrenläufe schocken.

Dripping Decay – Ripping Remains (EP)
Fazit
Dripping Decay aus Portland können mich auf dieser kurzweiligen EP durchaus mitnehmen. Diese Mischung aus Death Metal und Grind schockt. Hier und da einige doomige Parts und auch einige thrashige Momente. Natürlich ist noch Luft nach oben, aber das Songwriting ist schon recht abwechslungsreich. Spaß haben die Burschen auch, wie man am Ende hört, denn der Halloween-Kinder-Song Trick Or Treat wird auf die Schippe genommen.

Anspieltipps: Ripping Remains und Lead To Kill
Michael E.
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