DVD Live Recording mit Steelpreacher, Dragonsfire und Secutor am 29.12.2018

„DVD Live Recording mit Steelpreacher, Dragonsfire und Secutor am 29.12.2018“

Bands: Steelpreacher, Dragonsfire und Secutor

Ort: JUZ Andernach, Stadionstr. 88, 56626 Andernach

Datum: 29.12.2018

Kosten: 15 € VVK, 20 € AK

Genre: Thrash Metal, Heavy Metal

Besucher: 500

Veranstalter: A Chance For Metal www.acfm.info

Link: https://www.facebook.com/events/759897400848512/

Setlisten:


1. Stand Defiant
2. Metal Addict
3. Detonator
4. Wargod
5. Raise The Tankard
6. Bleed For Me
7. The Ancient Curse
8. The Use Of Booze
9. Bastards From Hell
10. Speedkings
11. Until We Die
12. Thrash Or Die
13. Secutor


1. Intro
2. Young & Wild
3. Blood For Blood
4. Wings Of Death
5. The Prophet
6. Steel Eel
7. Raging Fire
8. Devil’s Road
9. Cider Victims
10. Heretic
11. Oath Of Allegiance
12. Burning For Metal
13. Speed Demon
14. Dragonsfire Rockxxx
15. Outro


1. Intro
2. Hell Bent For Beer
3. Hammered And Down
4. Bitchcraft
5. Locked And Loaded
6. I’m Fucking Metal
7. To Hell And Back
8. Guitar Solo: Andi
9. Seasons Of The Witch
10. Drinking With The Devil
11. Atlantean Dawn
12. D:OA
13. Start Rising Hell
14. We Don’t Get Drunk
15. We Want Metal
16. Metal Hangover
17. Hellraiser
18. Outro

Keine zwei Tage ist es her, dass die Apokalyptischen Reiter hier im JUZ in Andernach einen infernalischen Ritt hingelegt haben. Heute Abend ist das letzte Event des Jahres im JUZ. Das DVD Live Recording mit den lokalen Bandheros Steelpreacher, Dragonsfire und Secutor ist angesagt.

Im Vorfeld habe ich schon mitbekommen, dass sich sogar Heavy Metal Fans mit Bussen angekündigt haben. Ein Bus kommt aus Hessen und einer aus dem Ruhrpott. Als wenn die im Ruhrpott nicht selbst eine saustarke Metalszene hätten!? Klasse Geste, hierhin zu uns in die Metalmetropole Andernach zu kommen.
Auch mein Kumpel Stefan kommt extra aus Hessen hierhin und nimmt mich mit. Bei Stefan ist das mittlerweile schon die Regel nach Andernach ins JUZ zu kommen, wenn da was Besonderes geboten wird. Und heute steht was Besonderes an!

Ca. eine halbe Stunde vor Beginn sind wir beide dann auch schon im JUZ. Es wird klar, dass es heute Abend ziemlich voll wird. Heute treffen wir eine Menge Leute, bereits vor dem Beginn wird sich gut unterhalten. Wir treffen einige Leute aus der Facebook Gruppe Heavy Metal Fans, die wir bisher nur über den Facebook Account kennen. Unter anderem die beiden Michaels, die sich schon angeregt mit Alex, meinem geschätzten Kollegen eines anderen Magazins unterhalten.
Die Hauptakteure des heutigen Abends, also die Bandmitglieder von Secutor, Dragonsfire und Steelpreacher treffe ich auch schon.

Die Fans, die verstärkt Wert auf Metalbands mit mehr oder weniger großen Namen legen, finde ich heute Abend nicht, dafür aber eine Menge Anhänger des Metal Undergrounds, die man sonst auch auf anderen Underground Veranstaltungen sieht. Auch unser guter Freund Eddie aus Mechernich, den man so oft bei unseren Veranstaltungen sieht, ist heute anwesend und hilft tatkräftig beim Veranstalter mit.
Eine Menge Bandglieder von Undergroundbands aus der näheren oder auch etwas weiteren Gegend treffen wir. Ein paar, die mir noch in Erinnerung geblieben sind, möchte ich hier mal auflisten, wobei die Aufzählung unvollständig bleiben wird. Leute von Eradicator, Fabulous Desaster, Moontowers, Incertain, Addict, WildRider, Midnight Rider oder Metalinquisitor habe ich gesehen und mich mit ihnen unterhalten, genauso wie mit Jochen, dem Sänger von Torment Of Souls (angereist mit einem Bandkollegen aus Bitburg), der vor Kurzem mit seiner Band in Reutlingen noch für einen Eklat sorgte (hier geht es zu diesem Bericht). Das eine oder andere Bier muss heute Abend natürlich noch herhalten.

 

Bis zum Beginn füllt sich die Halle sehr stark. Es dürften so ca. 500 Leute heute hier sein. Zwar etwas weniger als bei den Apokalyptischen Reitern vor zwei Tagen, für eine Undergroundveranstaltung aus meiner Sicht jedoch ein immenser Zuspruch.

So, die Veranstaltung beginnt. Es gibt eine kurze Ansprache von Jan, der sich hinter einer Totenschädelmaske versteckt. Jan, Veranstalter und gleichzeitig Drummer von Dragonsfire, macht es kurz und schmerzlos. Dann kommen die heutigen Opener Secutor auf die Bühne. Einer muss ja den Opener machen und das Feuer entfachen. Von wegen Opener, so was gibt es heute eigentlich gar nicht. Da braucht auch überhaupt kein Feuer entfacht werden, denn das JUZ brennt schon lichterloh, bevor Secutor überhaupt die Bühne betreten.
Riesen Jubel und Secutor sind da. Und wie!!! Sänger Bobby Bald hat eine große Fahne in den Händen und schwenkt sie hin und her. Stand Defiant, die Fahne von ihrem Albumcover hält er in der Hand. Einfach so trotzig dastehen ist aber nicht. Secutor hauen hier heute Abend alles raus. Alle Titel ihres Albums Stand Defiant stehen heute auf der Setliste.

  

Mit dem Titeltrack beginnt die Show heute Abend. Soundtechnisch gibt es hier massig etwas auf die Ohren. Heute ist klotzen und nicht kleckern angesagt. Wann hat man denn mal die Möglichkeit mit solch einem Sound aufzufahren? Secutor nehmen diese Steilvorlage auf. Absolut professionell, wie Bobby Bald (Voices), Fömb (Gitarre), Fabio (Gitarre), Dobby (Bass) und Mu (Schlagzeug) das heute machen. Das ist Action pur auf der Bühne. Bobby Bald ist nicht zu halten mit seinem einzigartigen Mikrofonständer in Secutor-Design. Mit solch tollen Songs wie Detonator werden uns schnelle und schwere Riffs um die Ohren geschleudert. Wilder Thrash Metal mit Anleihen im Heavy Metal. Richtig dreckige Mucke, die die Recken dort eben präsentieren. Rau, dreckig und schmerzlos die Vocals von Bobby Bald perfekt und unnachgiebig in die Fans geschleudert. Vor der Bühne ist man außer Rand und Band. Viele können selbst nicht glauben, was hier abgeht. Das ist ein gemeinsames Ding zwischen Fans und Band.

  

Die Fans fordern und Secutor geben es ihnen. Phänomenal, was hier abgeht. Wild und unaufhaltsam. Secutor in Kriegsbemalung schlagen eine wilde Schlacht. Die Truppen der Fans folgen ihnen. Einen Song nach dem anderen gibt es auf die Nüsse. Roher und ungeschliffener Party Thrash (ja so will ich es mal nennen, denn hier ist eine Party im Gange). Genau so muss sich für mich Thrash Metal anhören. Die Haare fliegen und es gibt tolle Nackenbrecher. Sie sind heute richtige Speedkings, wie es uns ihr Song vermuten lässt.

  

Secutor können heute hier mal so richtig in die Vollen gehen. Superber kräftiger Sound. Dazu noch ein Licht, das hier rausgehauen wird. Die Stroboskope hauen Blitze unnachgiebig raus. Für Fotos schon recht schwer dann was hinzubekommen. Aber es haut doch hin. Die Blitze hauen echt einen um, ich hoffe mal, nicht dass jemand mit einem Anfallsleiden da ist. Das würde einen doch auf die Bretter legen. Auf die Stromrechnung müssen die Jungs heute nicht achten, darum wird auch lichtmäßig alles gegeben, was da ist. Das bestätigt mir Bobby Bald auch nach dem Auftritt: „Wir hatten hier die Möglichkeit in die Vollen zu gehen, das haben wird dann halt auch lichttechnisch gemacht.“
Der Gig geht nicht nur bis Until We Die, es folgen auch noch die Songs Thrash Or Die und Secutor. Mit Thrash Or Die ist eigentlich alles gesagt. Wahnsinnige Show von Secutor!

Die Luft ist dünn. Tolle Vorlage für die folgenden Dragonsfire. Aber auch schwer so was zu toppen. Da muss dann wieder schweres Geschütz ran. Das bringen Dragonsfire natürlich mit. Gleich drei Gitarristen für einen vollen Gitarrensound und Organisator Jan im Superman-Shirt an der Drumbatterie.
Dragonsfire, offiziell in Riedstadt (Hessen) ansässig, sind alleine schon durch den zugezogenen Andernacher Jan Müller (einzig durchgängig verbliebenes Gründungsmitglied) überregional. Die seit 2018 neu hinzugekommenen Bandglieder Peter „Scheter“ Schäfer (Bass) und Dennis Ohler (Voices) kommen aus Koblenz. Die Hessen Dragonsfire sind in Andernach und Koblenz eine Metainstution. Jährlich entert man das immer ausverkaufte A Chance For Metal Festival (ACFMF). Einige Line-Up Wechsel hat man in der dreizehnjährigen Bandgeschichte bereits hinnehmen müssen und auch einige echte Nackenschläge. In der Besetzung des heutigen Abends trat man im Mai dieses Jahres bereits beim A Chance For Metal Festival hier in Andernach auf.

  

Apropos Nackenschläge: Die gibt es von Dragonsfire heute Abend nur in Form gut gemachter Heavy Metal Mucke Richtung Publikum. Da werden die Nacken jetzt heftig bewegt und die Haare fliegen. Der dreckige raue Part von Secutor ist jetzt weg, dafür kommen bei Dragonsfire mehr melodische Elemente zum Tragen, denn Melodic Heavy Metal im Stile der Achtziger ist angesagt. Dragonsfire haben hier natürlich ihre eigene Fangemeinde. Das ist klar und die sorgen auch bei dem heutigen Auftritt ihrer Fans für ausgelassene Stimmung. Nach dem Intro spielen die Jungs den Song Young And Wild. So jung sind die Jungs dann doch nicht mehr. Ich würde mal sagen, im besten Mannesalter, aber wild sind sie auf jeden Fall. Das zeigen sie mit der heutigen Show mal wieder eindrucksvoll. Die drei Gitarristen Sebastian Bach, Timo Rauscher und Mathias Bludau (Gründungsmitglied, nach vierjähriger Abstinenz seit 2015 wieder dabei) wirbeln nur so über die Bühne. Sie bringen einen herrlich vollen Sound. Drei superbe Saitenspieler, die sich perfekt ergänzen und jeder jedem genügend Freiraum überlässt. Veranstalter und Superman Drummer Jan Müller sorgt gemeinsam mit dem Bassisten Peter „Scheter“ Schäfer für den notwendigen Teppich, auf dem sich die anderen Bandmitglieder bewegen. Eine sehr gute Figur macht hier auch Dennis Ohler, der mit seiner ausgezeichneten Stimme die tolle Performance der Band abrundet.

  

Da hat man bei der Neubesetzung am Mikrofon wirklich eine gute Wahl getroffen. So, wie ich es mitbekommen habe, hat man es Bassist Peter „Scheter“ Schäfer zu verdanken, denn dieser hat der Band wohl empfohlen, es einmal mit Dennis Ohler zu probieren. Nicht nur die Stimme tut der Band gut, er ist auch von seinem ganzen Bewegungsablauf in der Performance in die Band gut reingewachsen. Er versteht es, die Fans zum Mitmachen zu animieren. Wirklich Klasse die Jungs. Auf der Bühne ist im Bühnenbild natürlich die obligatorische Metal Pommesgabel aufgebaut. Dragonsfire setzen sich auf die Wings Of Death und geben kräftig Power, bevor die Devil’s Road eingeschlagen wird. Da die Band aus Hessen kommt, sind die Jungs natürlich alles Cider Victims und dem magischen Gesöff verfallen. Sänger Dennis Ohler sehe ich mit einem großen Apfelwein Krug. Am Schluss ihres fantastischen Gigs steht natürlich Dragonsfire Rockxxx. Und wie Dragonsfire heute Abend die Hütte hier gerockt haben!

  

Irgendwie habe ich es gar nicht mitbekommen, dass Dragonsfire mit ihrem Gig heute früher als im Ablaufplan angegeben begonnen haben. Somit sind sie natürlich mit ihren siebzig Minuten früher fertig, als ich es auf meinem Ticker habe. Wie eben bei Secutor will ich ein Bandfoto nach dem letzten Song von der Bühne aus machen. Bekomme es von der Empore aus aber zu spät mit, dass jetzt gleich schon Schluss mit dem Gig von Dragonsfire ist, eile schnell nach unten und muss mich durch das feierwütige Publikum schieben. Dadurch komme ich einen Tick zu spät hinter der Bühne an, und die Musiker mir schon entgegen. Ich frage Jan, wieso man denn früher aufgehört habe als im Zeitplan. Der klärt mich dann darüber auf, dass man früher angefangen hat und die siebzig Minuten durch sind. Naja shit happens. Ich nehme mir vor, dass mir das gleich bei Steelpreacher nicht passiert.

In der Pause noch einige interessante Gespräche geführt, wieder neue nette Leute kennengelernt und mit Jochen Hamper ein Bier getrunken und über das im Frühjahr anstehende Busevent mit Torment Of Souls gesprochen. Über diese Tour werden wir hier bei Time For Metal dann auch ausführlich berichten.

  

Weiter geht es mit dem Koblenzer Urgestein Steelpreacher. Das ehemalige Trio, bestehend aus Preacher (Voices), Mu (Bass) und Hendrik Beerkiller, hat sich mittlerweile um einen vierten Mitspieler erweitert. Moment mal Mu am Bass!? Ja Mu hatten wir eben bei Secutor schon einmal, denn dort war er an den Drums. Und Mu ist immer noch durstig!!! Die Ergänzung an der Gitarre ist niemand Geringeres als Andi „The Wicked“ Dötsch, gleichzeitig auch noch Gitarrist bei der Kölner Band Wolfen.
Das erste Konzert von Andi „The Wicked“ Dötsch mit Steelpreacher habe ich auch miterleben dürfen. Das war am 25.11.2017 im legendären Florinsmarkt in Koblenz. Eigentlich damals für diesen einen Abend geplant, hat sich dann eine längere Zusammenarbeit ergeben. Ich denke mal gewinnbringend für beide Seiten, denn durch die zweite Gitarre wird der Sound doch um einiges wuchtiger.

  

Der Gig von Steelpreacher ist dann einfach nur noch Fucking Metal, so, wie es auch schon ihr Song I’m Fucking Metal vermuten lässt. Hier geht es jetzt wieder extrem fucking metalmäßig ab. Steelpreacher sind so etwas wie die von ZZ Top besungenen Beer Drinkers And Hell Raisers. Man, wie geht das Quartett oben ab. Spaß pur ist angesagt. Durstig sind die Jungs auch. Sind doch an den Mikros Vorrichtungen für Flaschen und Dosen angebracht. Eine sogar für eine Fünfliter Dose. Klar es sind nicht nur Vorrichtungen. Die sind natürlich auch bestens mit Bitburger Gerstensaft befüllt. Mu spielt standesgemäß am Bass mit seiner Porno Sonnenbrille. Andi „The Wicked“ Dötsch steht dem kaum nach, denn er hat auch seine standesgemäße Sonnenbrille auf. Nicht ganz so Pornostile wie die von Mu, aber doch auch schon in die Richtung.

  

Die Jungs sind einfach nur cool. Hier dreht jeder sein Ding und das ist absolut geil, was sie machen. Auf und vor der Bühne geht es heiß her. Achtziger ungeschönter Old School Heavy Metal gibt es für die Fans. Songs, die viele kennen und einfach nur Mitgrölen. Sehr, sehr geil. Im Fotograben drehe ich mich zu den Fans um, um ein paar Fotos zu machen. Ich sehe nur in äußerst verzückte Gesichter und Fans, die die Fäuste in die Höhe recken. Raise your fist. Zur Hölle mit euch, jetzt gibt es Songs wie Hell Bent For Beer, To Hell And Back und klar da muss auch Drinking With The Devil her. Andi darf zwischendurch mal ein geiles Gitarrensolo raushauen. We Want Metal auf jeden Fall. Und das Ganze kommt einem wie eine geile Sause vor, irgendwie ein Metal Hangover.

 

Da ich ja jetzt weiß, dass die Zeiten sich verschoben haben und demnach der Gig von Steelpreacher früher als im Zeitplan angegeben zu Ende ist, bin ich jetzt rechtzeitig hinter bzw. neben der Bühne. Da gibt es am Schluss noch ein kleines Feuerwerk, welches einen Hammer Metalkonzertabend beendet. Nicht ganz. Jan verkündet nämlich das Datum der DVD Release Show mit allen drei Bands: Es ist der 02.05.2019! Also schon mal der Aufruf: Be there and shake your hair!
Es werden ein paar Fotos von Steelpreacher gemacht, dann kommen alle Beteiligten nochmals auf die Bühne. Fotos von allen Mitwirkenden und ein überwältigender Applaus. Ein Underground Event in der Halle, welches man so noch nicht hier gesehen hat.
Wir verbleiben noch ein wenig, unterhalten uns mit den Bekannten und Freunden, den Musikern und wem auch immer und tauschen uns über das Erlebte am heutigen Abend aus. Dann geht es mit einem guten Gefühl ab nach Hause.

  

Fazit: Die heilige Halle des JUZ in Andernach schließt das Jahr mit einem ganz besonderen Event ab. Das DVD Live Recording mit Steelpreacher, Dragonsfire und Secutor am 29.12.2018 wird den Anwesenden hier in wohliger Erinnerung bleiben. Drei großartige Bands und ein ebenso großartiges Publikum haben zum Gelingen des Abends beigetragen. Nicht zu vergessen das Orgateam um Jan Müller, der heute auch mal wieder als Musiker seinen Beitrag hier leisten konnte. Wie das alte Jahr beendet wurde, so kann das neue Jahr ruhig beginnen.