Expunged – Visions Of Agony

Kandier im Schwedenrausch

Artist: Expunged

Herkunft: Kanada

Album: Visions Of Agony

Spiellänge: 38:06 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 17.03.2023

Label: CDN Records

Link: https://expunged.bandcamp.com/album/visions-of-agony

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – J.S.
Gitarre – W.D.
Schlagzeug – Kaedes

Tracklist:

1. Under A Veil Of Demise
2. Demons In Disguise
3. The Immortal Truth
4. Visions Of Agony
5. When Will It End
6. Bleeding Out
7. Walls Close In
8. Breaking Point
9. Demands Of Blood
10. The Eye

Wolven Deadsoul aus Ottawa haut seit 2011 mit seiner Hauptband Dead Soul Alliance ein Album nach dem anderen heraus. Irgendwie hat er aber wohl zu viel Zeit und so gründete er im Jahre 2019 die Band Expunged. Jo Galipeau und Antoine Pellerin, die ansonsten auch recht umtriebig sind, kamen hinzu und seitdem ist das Trio fleißig dabei, Songs zu schreiben. Nah drei Demos, einer Split und eine EP erschien 2021 das Debütalbum namens Into Never Shall. Eine weitere Split mit Cruel Fate folgte und nun folgt Album Nummer zwei via CDN Records.

Under A Veil Of Demise kommt schon einmal knackig aus den Boxen geflogen. Schnelles, wildes und hohes Riffing zu Beginn. Sofort hört man die Liebe zum old schooligen Krams heraus und kurz fühlt man sich an Possessed erinnert, was auch durchaus an dem Gesang liegen mag. Beim Vorgänger war man noch recht schwedisch unterwegs und auch diese Einflüsse hört man noch bei den melodischen Leads heraus, aber irgendwie klingt es nicht mehr ganz typisch schwedisch. Eine Prise Punk und auch D-Beat gesellt sich dazu, auch Napalm Death sind irgendwie herauszuhören. Der Song treibt gut, hat schöne Tempowechsel und lebt eben von diesem melodischen Lead, dem dreckigen, old schooligen Sound und dem Gesang. Wer etwas Innovatives möchte, muss sich sicherlich woanders umsehen.

Auch Demons In Disguise beginnt mit einem geilen schwedischen Riff, wird dann atmosphärisch und wechselt auch noch in ein Solo rüber, bevor man dann das Chaos regieren lässt. Ja, das macht totale Laune, denn die Burschen haben schon ein Händchen für das Riffing. Hier bleibt man den Schweden relativ treu. Eine reine Ehrerbietung an den Elchtod. Auch hier alles schon einmal gehört, aber das muss es ja nicht schlechter machen. Ich kann diesen Sound nicht oft genug hören. Dieses melodische Lead ist einfach nur fett. Kennt man natürlich schon. Diese atmosphärischen Vibes, gerade gegen Ende, sind schon echt lecker.

Auch der Beginn von The Immortal Truth kommt schön old schoolig. Hier geht man eher ein wenig drückend und schleppender zu Werke. Gerade durch den Gesang klingt das Ganze schön bedrohlich. Gute Abwechslung, allerdings fruchtet der Song nicht so ganz bei mir. Zum Glück baut man eine schöne Tempoverschärfung mit ein und dieses macht das Ganze dann wieder interessanter.

Wie schon beim Opener erwähnt, hat man neben den schwedischen Einflüssen nun auch einige aus dem grindigen Bereich dabei. Dieses ist bei Visions Of Agony gut zu hören. Die melodischen Elemente im Gegensatz zu den grindigen Rhythmusklängen schocken schon.

Simples Riffing, schwedische Death Metal Riffing und deathrindige Elemente gibt es dann bei When Will It End zu hören. Ja, eine geile Überraschung und eine wilde Idee und vor allen pure Energie. Kann man sicherlich noch verfeinern und ausbauen, aber vom Prinzip schon richtig geil. Schön ein wenig sick. Die Melodie ist sehr einfach, aber das sind ja meistens die Besten. Die Haare wackeln hier zu 100 %. Mit symphonischen und bedrohlichen Klängen lässt man den Song dann ausklingen.

Zäh und drückend geht man dann bei Bleeding Out zu Werke. Wieder eine gute Abwechslung.

Walls Close In geht dann wieder in Richtung Schweden. Der typische HM2-Sound ist natürlich sehr förderlich. Dieser langgezogene Part ist schon sehr fett. Ansonsten zieht der Song aber an mir vorbei. Das lange Solo ist mir dann doch irgendwie zu heavy.

Breaking Point klingt sehr böse und hat noch einmal so eine richtig traurige Melodie am Start, so wie man sie halt von Bands wie Entombed oder Dismember gewohnt ist. Gute Tempowechsel machen den Song echt sehr interessant.

Der drückende und schleppende Anfang von Demands Of Blood hat es ebenfalls in sich und dann nimmt der Song schön Fahrt auf. Sehr gutes rhythmisches Grundgerüst mit fetten Akkorden. Sänger J.S. quält sich förmlich durch den Song.

Mit The Eye endet dieses halbstündige Unterhaltungsprogramm, holt noch einmal alles aus sich raus und geht in Richtung des Openers. Man endet quasi so, wie man angefangen hat. Besonders die Doublebass knallt hier gut. Ansonsten dürfen Freunde des Schweden Death Metals sich natürlich freuen und ein Ohr riskieren.

Expunged – Visions Of Agony
Fazit
Wer auf den typischen Schweden-Sound abfährt, ist hier genau richtig. Schon eine gelungene Hommage an alte Zeiten, allerdings mit einer gewissen Verfeinerung durch deathgrindige Klänge, Punk und D-Beat. Der überwiegende Teil ist aber schwedisch. Wirklich nichts Neues, aber Mucke, die einfach Spaß macht und abgeht.
br> Anspieltipps: Under A Veil Of Demise und Demons In Disguise
Michael E.
8
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
8
Punkte