Artist: Extermination Dismemberment
Herkunft: Minsk, Belarus
Album: Dehumanization Protocol
Spiellänge: 53:20 Minuten
Genre: Brutal/Slam Death Metal
Release: 05.05.2023
Label: Unique Leaders Records
Link: https://exterminationdismemberment.com
Bandmitglieder:
Gitarre, Gesang – Arseny Kovalchuk
Bass – Viktor Kanashevich
Gesang – Vladislav Matirosov
Schlagzeug – Denis Polulyan
Tracklist:
- God Help Us
- Dehumanization Protocoll
- Terror Domination
- Protonemesis
- Plague In The Guise Of Flesh
- Omnivore
- Extermination Factory
- Agony Incarnate
- Humanity’s Last Grief
- Sentenced To Extinction
- Ruins Of Armageddon
- Corpsepit
Extermination Dismemberment haben sich anscheinend überlegt, ein Konzeptalbum mit dem Thema „Prügeln! Prügeln! Prügeln!“ zu machen.
Zumindest ist das der rote Faden des Albums, denn die vier Prolls aus Belarus zeigen mal wieder, wie man richtig schön übertreiben kann.
Da ist als Erstes natürlich der Sound der Platte: Eine fette, hoch produzierte Platte, die einen in den tiefen Frequenzen wegdrückt und selbst die Snare ist verhältnismäßig tief. Sticht zwar noch, wie es ja eigentlich auch soll, ein wenig heraus, ist aber beim genauen Hinhören doch ungewohnt tief. Die Gitarre hingegen übernimmt die Arbeit vom Bass und mölmert in den tiefen Frequenzen rum. Vor allem bei den Schieber- und Slam-Riffs kommt das gut rüber. Der Bass hingegen ist in den mittleren Frequenzen angesiedelt und darf mit ein bisschen Zerre hier rumdengeln. Im Mix selber ist der leider ganz schön versteckt, performt aber bei Vorspielern dafür umso besser.
Und der Gesang? Na ja, was soll man dazu schon groß sagen? Vladislav und Arseny sind zwar stimmlich unterschiedlich, aber dennoch mächtig, und ergänzen sich gegenseitig zu einer runden, einfach nur brutalen Einheit. Und ja, es kommen bei Songs wie Terror Domination sogar so was wie Ohrwurm-Vibes auf.
Die Stimmung des Albums ist auf jeden Fall düster und wird gleich durch das Intro God Help Us, welches so klingt, als wenn ein Fahrstuhl nach oben fährt und die Ansagen von einer elektronischen Stimme das Unheil einläutet. Ohne großartige Umschweife geht das dann mit dem Titelgeber der Platte Dehumanization Protocol ab und man wird als Hörer erst mal eingenordet.
Und hier beginnen auch schon die ersten Probleme: Die Songs sind alle ausnahmslos, für sich gesehen, extrem stark. Doch sind es in der Masse einfach zu viele Songs und die 53 Minuten können sich echt ziehen. Weniger ist eindeutig mehr. Schon allein deswegen, da der Stil von Extermination Dismemberment ziemlich repetitiv ist: Hier ein Blastbeat, da ein Slam Riff und natürlich den einen oder anderen (übelst übertriebenen) Bassdrop. Zwar stechen Songs wie Terror Domination und Agony Incarnate ein bisschen aus der Platte raus, doch verschwimmen die Songs dazwischen sehr.
Und schon allein deswegen ist der letzte Song der Platte so unfassbar gut! Corpsepit ist die letzte Single, die erschienen ist und macht alles richtig. Die typischen Elemente werden mit elektronischen Einlagen versehen und bieten die nötige Abwechslung, weswegen sich der Song ins Ohr setzt und da bleibt. Von dem „genialen“ Video muss man erst gar nicht großartig anfangen. Ja, die Idee ist ein „stückweit“ von Lamb Of God geklaut. Doch kommt das mit Ansage, da Bassist Viktor auch ein Lamb Of God Shirt in dem Video trägt.