Artist: Finntroll
Herkunft: Helsinki, Finnland
Album: Vredesvävd
Spiellänge: 38:22 Minuten
Genre: Blackened Folk Metal
Release: 14.08.2020
Label: Century Media
Link: https://www.trollhorde.com/
Besetzung:
Keyboard, Orchestrierung, Gitarre, Banjo, Maultrommel – Trollhorn
Bass – Tundra
Gitarre – Skrymer
Gitarre – Routa
Gesang – Vreth
Keyboard – Virta
Schlagzeug – MörkÖ
Tracklist:
1. Väktaren
2. Att Döda Med En Sten
3. Ormfolk
4. Grenars Väg
5. Forsen
6. Vid Häxans Härd
7. Myren
8. Stjärnors Mjöd
9. Mask
10. Ylaren
Nach sieben langen Jahren hat das Warten ein Ende. Mit Vredesvävd beglückt uns die siebenköpfige Crew von Finntroll endlich wieder mit einem neuen Langspieler. In Eigenregie von Trollhorn und Vreth produziert, bieten uns die Finnen 38 Minuten feinsten Blackened Folk Metal, den wir von ihnen gewohnt sind.
Bereits das Intro Väktaren erschafft eine Stimmung, die selbst J.R.R. Tolkien nicht schöner hätte formulieren können. Von düster bis melodisch variiert das Spektrum und erhält zwischendurch einen magischen Hauch, der die Vorfreude auf die nächste Tour ins Unermessliche wachsen lässt. Att Döda Med En Sten kommt in bekannter Finntroll-Manier daher: schneller, leicht gekrächzter Gesang, ein Schlagzeug, welches Wände zum Einsturz bringen könnte, unterstrichen mit absolut konträren Keyboardmelodien. Das bereits erschiene Ormfolk bleibt dieser Linie grundlegend treu, ist nur einen Hauch melodischer als sein Vorgänger und macht es schwierig, still sitzen zu bleiben. Eine märchenhafte Melodie eröffnet Grenars Väg, bevor es ähnlich wie Ormfolk kraftvoll weitergeführt wird und zum Bewegen animiert. Das ebenfalls schon veröffentlichte Forsen tritt wesentlich düsterer und schwermütiger auf den Plan. Hier bilden die heiteren Keyboardmelodien nur eine Untermalung der brachialen Gitarrenriffs. Vid Häxans Härd erinnert mich zunächst ein wenig an das auf Nifelvind erschienene Galgasang, bevor es dann spontan massiv an Tempo aufnimmt. Klarer als seine Vorgänger geht es zielstrebig vorwärts und folgt einer sauberen, akustischen Linie ans Ziel. Mit Myren erwecken die finnischen Trolle in uns wieder den Bewegungsdrang, welchem man schon bei Ormfolk kaum widerstehen konnte. Stjärnors Mjöd erinnert in Art und Spielweise sehr das vorangegangene Album Blodsvept mit einer choralen Note. Diesen Charakter setzt Mask fort. Schnell, forsch und erbarmungslos marschiert es vorwärts, unterbrochen von einer fast schon ironischen Fröhlichkeit. Ylaren leitet das Ende dieses akustischen Gesamtkunstwerkes schleppend ein, ohne müde zu wirken. Dezenter als zuvor werden die choralen Elemente hier verwendet, wodurch eine mystische Hintergrundstimmung erzeugt wird. Ein weiterhin martialisches Schlagzeug treibt dieses Album unweigerlich seinem Ende zu. Ich möchte nur noch eines machen: sofort wieder von vorn anfangen.