Artist: Fleshbore
Herkunft: USA
Album: Embers Gathering
Spiellänge: 32:25 Minuten
Genre: Technical Death Metal
Release: 13.08.2021
Label: Innerstrength Records
Link: https://fleshbore.bandcamp.com/
Bandmitglieder:
Gesang – Michael O’Hara
Gitarre – Cole Thomas Chavez
Gitarre – Michael Patrick McGinley
Bassgitarre – Cole Daniels
Schlagzeug – Tyler Mulkey
Tracklist:
- Momentum (Intro)
- Careless Preacher
- Cynicism
- The Scourge
- Embers Gathering
- Revivified
- One Thousand Hands
Die Amis von Fleshbore sind seit 2017 zusammen unterwegs und haben schon Erfahrungen in anderen Combos wie Into The Divine, Nigh Ungodly oder The Green Leaves gesammelt. Die Bands gibt es aber auch noch nicht so lang und ist mir völlig unbekannt. Nach sechs Singles und zwei EPs kommt nun das Debüt der jungen Amerikaner aus Indianapolis.
Momentum (Intro) klingt vom Songnamen zwar nach einem Intro, ist aber ein richtiger Song und schon nach einigen Sekunden wird einem klar, wohin die Reise geht. In den letzten Jahren gibt es immer mehr technische Death Metal Bands. Zwar gibt es auch einen Old School Death Metal Revival und auch der Slam Death Metal läuft ohne Ende, aber viele Bands gehen auch den technischen Weg, um ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen oder weil sie einfach Bock drauf haben. Ich finde immer, es ist ein schwieriger Grad, denn viele übertreiben es mit den technischen Feinheiten und das Songwriting leidet ein wenig darunter. Ist natürlich auch eine persönliche Sache bzw. Problematik von mir. Ok, ich schweife ab, aber eigentlich nicht aus, denn auch Fleshbore liefern eben diese technischen Feinheiten ab. Der Opener allerdings flutscht eigentlich ganz gut. Die eingängigen, groovigen Klänge sind zwar anspruchsvoll, aber jederzeit nachvollziehbar. Die Double Bass drückt hier wieder ohne Ende und ein recht melodisches Lead kann mich auch begeistern. Dann wird die Fahrt ganz herausgenommen, nur die Drums zocken weiter und dann nimmt der Song noch einmal Fahrt auf. Leider dann recht kompliziert. Das Ende ist ziemlich lang.
Der hektische und zerstörerische Anfang von Careless Preacher kommt total fett und hier stimmt die Zusammensetzung. Geile Riffs, ordentliche Blast, fetter Groove und ein Sänger, der sich an einigen Stellen selbst überrollt und ziemlich schnell singt. Ist echt mal was anderes und kommt geil, denn er singt quasi auf ein Riff drauf, wenn man so möchte. Natürlich nicht durchgehend, das wäre ja auch wieder langweilig. Ich liebe es, wenn ein Ballerpart angekündigt wird und dieser dann auch erfolgt. Ja, hier passen Technik, Groove und Brutalität zusammen.
Auch der Anfang von Cynicism kann mich mitnehmen und die Richtung, die sie bis dahin eingeschlagen haben, wird natürlich fortgesetzt. Ja, kommt eigentlich ganz gut, obwohl jetzt der schnelle Gesang dann teilweise schon sehr hektisch klingt, aber in der Kombination mit tiefem Gesang kommt das ganz gut. Allerdings knallen nicht alle Parts der Songs.
Recht melodisch und auch melancholisch geht es bei The Scourge zur Sache. Ziemlich lange schleppt man sich so durch Indiana und vor allem die Double Bass, die hier und da ziemlich schnell durchgetreten wird, kann mich überzeugen. Dann kommen sie auf einmal mit einer ziemlich geilen Melodie um die Ecke. Sehr geile Idee, weil diese mega aufgebaut wird. Danach kommt der Groove wieder zur Geltung. Klingt trotz dieser klinischen Grundausrichtung, die ja der technische Death Metal mit sich bringt, recht düster. Die Melodie kommt noch einmal und man ändert mal kurz die Geschwindigkeit. Ja, der Song kann was.
Embers Gathering hat dann wieder diese typische technische Grundausrichtung. Total verspielt, aber irgendwie trotzdem sehr straight. Ein wenig melodisch, ansonsten natürlich vertrackt und auch der Groove steht auf der Tagesordnung. Paar Pigsqueals sind auch am Start. Kommt nicht so gut bei mir an, aber flutscht auch ganz ordentlich.
Freunde des technischen Death Metals, die es hier und da auch einmal melodisch mögen, kommen hier absolut auf ihre Kosten. Gerade in den Momenten, wenn diese Tremolos in den Vordergrund gerückt werden und somit der melodische Aspekt durchkommt, klingen sie total stark. Hier und da klingen sie mir persönlich aber auch zu vertrackt. Die Spielzeit von 33 Minuten reicht völlig aus, denn es wurde alles mitgeteilt, was mitgeteilt werden musste.
Laut eigenen Aussagen für Fans von Rivers Of Nihil, Archspire, The Black Dahlia Murder und Misery Index. Das passt.