Artist: Fortress Under Siege
Herkunft: Athen, Griechenland
Album: Atlantis
Spiellänge: 50:44 Minuten
Genre: Progressive Metal, Power Metal
Release: 09.10.2020
Label: ROAR! Rock Of Angels Records
Links: https://www.facebook.com/FortressUnderSiege/
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https://www.instagram.com/fortressundersiege/
Produktion: Produziert und gemixt von Fotis Benardo. Gemastert von George Nerantzis. Drums, Gitarren und Gesang aufgenommen in den Devasoundz Studios in Athen. Bass und Keyboards aufgenommen in den Hungry Seagull Studios in Athen. Cover Art von Giannis Koutrikas, Fotografie von Harris Ergatidis, Cover Layout von Theodore Tarlantezos
Bandmitglieder:
Gesang – Tasos Lazaris
Gitarre – Fotis Sotiropoulos
Gitarre – Themis Gourlis
Bassgitarre – Alex Stavrakas
Keyboards – George Georgiou
Schlagzeug – Dimitris Kapoukakis
Tracklist:
- Love Enforcer
- Lords Of Death
- Atlantis
- Holding A Breath
- Silence Of Our Words
- Vengeance
- Seventh Son
- Lethe
- Spartacus
- Hector’s Last Fight
- Time For Rage
- The Road Unknown
Gut Ding will Weile haben. Der dritte Longplayer Atlantis hat sage und schreibe sechs Jahre seit der letzten Veröffentlichung auf sich warten lassen. Die Griechen Fortress Under Siege, die bereits seit 1994 aktiv sind, begründen den ausgedehnten Schaffensprozess im Wesentlichen mit diversen Wechseln im Line-Up, und dies überdies auch noch zu vollkommen ungünstigen Zeiten. Die beiden Sänger Nikos Roussakis und Mike Livas mussten ersetzt werden, bis letztendlich entschieden wurde, den vorherigen Gitarristen Tasos Lazaris als neuen Sänger zu präsentieren und Themis Gourlis als neuen Rhythmusgitarristen zu begrüßen. Als größter Nachteil für die Fertigstellung des Albums erwies sich dabei, Mike Livas erst kurz vor dem Abschluss der Aufnahmen zu ersetzen, was wiederum zur Folge hatte, dass der komplette Gesang mit Tasos Lazaris am Mikro neu aufgenommen werden musste. So viel zur Vorgeschichte in der Entstehung von Atlantis.
Mit Atlantis haben sich Fortress Under Siege zudem dem griechischen Label ROAR! Rock Of Angels Records angeschlossen, die bereits so einige namhafte Bands (Mystic Prophecy, Steel Prophet, Ashes Of Ares, Enemy Inside, Course Of Fate, Aerodyne etc.) bei sich beherbergen, insofern steht dem Release nichts mehr im Wege. Außer vielleicht die gegenwärtige Corona-Pandemie, die sich dergestalt auswirken wird, dass das Album zunächst nur gehört, die Band vermutlich aber in absehbarer Zeit noch nicht live gesehen werden kann. Schauen wir mal, wie sich die ganze Sache in den kommenden Monaten noch entwickelt, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Zur Musik. Fortress Under Siege sehen sich selbst im Progressive und Power Metal beheimatet. Ich mag dies an dieser Stelle noch durch zwei weitere und wesentliche Elemente ergänzen. Dies ist zum einen der äußerst melodische Aspekt und zudem die teils symphonischen Anteile in den Kompositionen. All diese Elemente finden sich in mystischen Klängen wieder, die vor allem in den Lyrics ihre Vollendung finden. Dabei scheint es nur folgerichtig, dass sich Fortress Under Siege in ihren Texten durch die sagenumwobene griechische Mythologie inspiriert sehen. Aber nicht nur – man reißt auch aktuelle Problembereiche unserer Gesellschaft an, wie dem Mobbing an Schulen zum Beispiel.
Die Arrangements mögen an der einen oder anderen Stelle in der Tat progressiv klingen, Silence Of Our Words geht klar in diese Richtung. Dominiert werden die Songs jedoch von den druckvollen Gitarren, die ich allerdings eher dem melodiösen Power Metal zuordnen würde. Die Vocals sorgen dabei für Opulenz, da diese beinahe durchweg mehrstimmig aufgenommen wurden. Tasos Lazaris nötigt seiner breit angelegten Range dabei jeden Ton ab und moduliert zudem ansprechend.
Das Songwriting besitzt in gewissen Tracks mit Spartacus gar Anleihen an die guten alten Zeiten des NWOBHM. Die Songstrukturen sind kompakt und vermitteln Druck sowie Groove. Die eingesetzten Keyboards bilden ein bindendes Element zwischen Gitarren und den Drums, die allerdings gerne auch mal weniger Doublebass lastig hätten sein dürfen. Da nimmt die Metalballade The Road Unknown am Ende dann den versöhnlichen Part ein. Sicher schön vorgetragen, aber insgesamt doch leider zu blass.
Wer sich die Geschichte anhören möchte, folge diesem Link.