Hamburg Metal Dayz 2017 vom 22.09 – 23.09.2017 in der Markthalle, Hamburg

„Hamburg Metal Dayz 2017 vom 22.09 – 23.09.2017 in der Markthalle, Hamburg“

Eventname: Hamburger Metal Dayz 2017

Bands: Sodom, Grave Digger, Exit Eden, Der Weg Einer Freiheit, Tuxedoo, Trollfest, Knorkator, Dool, Any Given Day, John Diva, Spoil Engine, Taste Of Greed, Walking Dead On Broadway

Ort:
Markthalle, Hamburg

Datum: 22.09 – 23.09.2017

Kosten: Early Bird Ticket VVK 50 €, Regular-Ticket 67,00 €, Tagesticket ????

Genre: Rock, Hard Rock, Deathcore, Alpencore, Metalcore, Fun Metal, Dark Metal,

Besucher: ca. 2000

Veranstalter: ICS Festival Service GmbH

Link: http://hamburg-metal-dayz.de/

Tag eins, 22.09.2017

Walking Dead On Broadway

Heute geht es zu den Hamburger Metal Dayz 2017 in die altehrwürdige Markthalle. Die Veranstaltung findet zeitgleich und in Kooperation mit dem Reeperbahn-Festival statt. Einlass ist um 15:30 Uhr. Durch den dichten Verkehr auf der A 7 in Richtung Süden kommen wir leider erst nach dem Auftritt der vier Damen von Exit Eden in die Halle. Der Einlass geht schnell über die Bühne, sodass wir noch etwas von Walking Dead On Broadway zu sehen bekommen. Deren Deathcore lockt schon einige Zuhörer in den großen Saal. Songs vom aktuellen Album Slaves werden von den Leipzigern mit älteren Sachen von Aeshma gemischt. Intoniert werden unter anderem Haunted und Scapegoat, die Sänger Robert Horn in die Menge brüllt. Die Musik ist nicht jedermanns Sache und so stehen doch einige im Foyer beim fast gleichzeitig stattfindenden

Der Weg einer Freiheit @ Meet&Greet

Meet & Greet mit den Jungs von Der Weg Einer Freiheit. Auch haben sich einige ins Marx abgeseilt, um der Lesung von Hannes Finkbeiner zu lauschen. Der stellt sein Buch Jogginghosen Henry vor und mixt dies mit einigen Soundparts.

Any Given Day

Zwischen den einzelnen Vorstellungen gibt es für uns Pressevertreter die Möglichkeit im großzügig angelegten VIP/Presse Bereich an der Verpflegung teilzunehmen oder den einen oder anderen Musiker oder Kollegen zu treffen. Fachsimpeln gehört ebenfalls zu den Metal Dayz, die ja nicht nur ein Festival sind, sondern eben auch den Kontakt zu Künstlern, Veranstaltern und anderen wichtigen Menschen ermöglichen sollen. In der großen Halle treten derweil Any Given Day auf.

Sodom @ Meet&Greet

Zeitgleich stellen sich Sodom mit Tom Angelripper den Fans, verteilen beim Meet & Greet Autogramme und stehen für obligatorische Selfies zur Verfügung. Any Given Day meistern ihren Auftritt ganz ordentlich. Die Gelsenkirchener um Sänger Dennis Diehl spielen unter anderem Songs von ihrem aktuellen Album Everlasting, welches immerhin 2016 auf Platz 14 der Album Charts einstieg. Mir ist es ein wenig zu laut, trotzdem ein guter Auftritt. Zur gleichen Zeit plaudern im Marx Jan Quiel, Enno Heymann und Betontods Frank Vohwinkel über das Thema Musik Business. Bestimmt für den einen oder anderen Interessierten eine spannende Runde.

Full Metal Mountain Kick Off mit Tuxedoo und Maschine

Bevor Der Weg Einer Freiheit spielen, findet noch das Kick-off für das kommende Full Metal Mountain inklusive des aktuellen Trailers statt und soll Lust auf das Event in den Bergen machen. Hierzu stehen die beiden bestätigten Bands Sodom und Tuxedoo auf der Bühne. Dazu wird von der Praktikantin Isabell Glühwein ausgeteilt. Es ist zwar sehr warm in der Halle, aber die Idee ist gut.

Beercrate Session mit Onkel Tom @ Marx

Richtig interessant ist es im Marx. Da erzählt Tom Angelripper locker über seinen Werdegang. Als Bergmann angefangen hat er zum Ausgleich Musik gemacht. Daraus ist die Thrash Combo Sodom entstanden. Eigentlich ein reines Hobbyprodukt, das allerdings bis heute Bestand hat und zur Hauptaufgabe geworden ist. Auch hier wird Becks und Diebels Alt unter den Zuhörern verteilt. Onkel Tom ist ein sehr angenehmer Plaudergenosse und die Fans danken es ihm mit gebührendem Applaus.

Der Weg einer Freiheit

Die schon angekündigten Der Weg Einer Freiheit hämmern ihren Post Black Metal ins Publikum. Aus Würzburg angereist, bekommen sie eine Stunde Spielzeit. Angekündigt vom Supermoderator Maschine, bekannt wie ein bunter Hund, geben sie in der brütigen Halle ihre Kunst zum Besten. Die Lautstärke ist immens, aber das braucht der Extreme Metal. Der gutturale Gesang von Nikita Kamprad mischt sich mit den Riffs von Sascha Rissling und den fetten Drums von Tobias Schuler. Eine gewisse Bekanntheit erreichte die Band zusätzlich durch die Vorgruppenarbeit für Heaven Shall Burn. Auch der neue Bassist Nicolas Ziska hat sich gut integriert. Guter Auftritt, der den gemäßigten Metallern allerdings nicht so sehr zugesagt hat.

Exit Eden @ Meet&Greet

Inzwischen sind die vier Mädels von Exit Eden beim Meet & Greet aufgetaucht und posieren gerne für die vielen, vor allem männlichen Fans und Fotografen – sie sind aber auch nett anzuschauen. Ein wenig plauschen, Autogramme geben und sich artig für die Glückwünsche zum allerersten öffentlichen Auftritt bedanken. So kann der Karriere Vorschub geleistet werden. Amanda Sommerville, auch bekannt als Sängerin bei Avantasia, Anna Brunner, Marina La Torraca und Clementine Delauney haben mit ihren Interpretationen von bekannten Rock-und Metalversionen für einen guten Opener gesorgt. Sie hätten aber auch zu einer späteren Stunde auftreten können. Ich denke, da wird noch das Eine oder Andere von ihnen zu hören sein.

Thomas Jensen und Holger Hübner

In der großen Halle geben sich jetzt Holger Hübner und Thomas Jensen, bekannt als Gründer des W.O.A., den Fragen der Zuschauer hin. Zunächst wird ein Resümee des diesjährigen Wacken Open Air präsentiert. Anschließend werden die Verbesserungen, die auch von den Fans angeregt worden sind, erläutert. Das Thema Drainage ist weit vorne und auch Cashless Payment hat seinen Stellenwert. In der anschließenden Fragerunde werden noch speziellere Einzelthemen aufgefasst. Im Anschluss daran werden die nächsten fünf Bands für das nächste W:O:A bestätigt. Dabei auch einer der Headliner Judas Priest!

Sodom Live on Stage

Zeitgleich finden sich Any Given Day zum Meet & Greet ein und walten ihres Amtes, während Sodom in der gut gefüllten Halle ihren Auftritt beginnen. Da wird kein Kompromiss gemacht und vieles, was die Herren um Tom Angelripper in der Vergangenheit komponiert haben, wird ins Publikum geschmettert. Neue Sachen vom 2016er-Album Decision Day werden mit Stücken der letzten 30 Jahre gemischt. Natürlich darf Agent Orange oder Ausgebombt nicht fehlen. Auch Sodomy And Lust oder Blasphemer finden ihren Weg in die Ohren. Das ist ein würdiger Abschluss des ersten Tages.

Dool auf der kleinen Bühne im MARX

Derweil treten im Marx die mit Spannung erwarteten Dool auf. Die kleine Halle ist entsprechend voll und die zahlreichen Zuschauer können sich kaum dem geilen Auftritt der Senkrechtstarter aus Holland und ihrem Dark Metal mit psychedelischen Einflüssen entziehen. Sängerin und Gitarristin Ryanne van Dorst und einige der ehemaligen The Devils Blood Mitstreiter liefern ein tolles Set ab. Die jüngst erschienene erste Platte Here Now Than There hat gute Kritiken eingeheimst. Davon werden Songs wie Golden Serpents oder Death Of Love gespielt. Sind diese Stücke auf CD schon atmosphärisch, wirken sie live noch intensiver. Daran hat die ehemalige Gold Sängerin einen nicht unerheblichen Anteil. Leider gab es keine Möglichkeit sie zu treffen. Somit waren nur Schlagzeuger Micha Haring und die Gitarristen Nick Polak sowie Reinier Vermeulen nach dem Konzert auffindbar. Schade. Außerdem hätten sie es verdient nicht fast zeitgleich zu Sodom zu spielen, sondern wesentlich zeitversetzter.

 

Tag zwei, 23.09.2017

Der Tatoo-Meister hatte keine freien Slots

Heute geht es schon früher los. Einlass ist um 14:30 Uhr und um sich gleich für den Tag zu wappnen, darf jedermann beim Metal Yoga mitmachen. Vorher gibt es am Eingang noch ein leckeres megakaltes Wassereis, auf dem ein Aufkleber zum Gewinnspiel für das Full Metal Mountain klebt. Auch hier darf Isabell die Verteilerin machen. Später kommen wir noch mit ihr ins Gespräch und sie berichtet über ihre Aufgabe während des Praktikums. Im großen Saal fängt die Liveperformance von Taste Of Greed an. Die Lokalmatadore haben einen nicht so leichten Stand, es ist halt noch früh. Der spärlich besetzte Saal hätte gern etwas mehr gefüllt sein dürfen, um den Thrash Metal gebührend zu feiern. Die Jungs haben aber sichtlich Spaß und das ist beim Publikum auch so angekommen. Gerade Shouter Jens Doelken legt sich ordentlich ins Zeug. Die erste reguläre Platte soll demnächst erscheinen und da darf man gespannt drauf sein. Während im Marx die Wacken Foundation über ihre Aufgaben spricht, bereiten sich Tuxedoo auf ihren Auftritt vor. Den erwarte ich mit großem Interesse, denn am Abend vorher habe ich mit Christoph Kiebe, einem der Sänger, abgemacht, ihm Feedback zu geben. Die Truppe aus Österreich hat schon einige Auftritte in Deutschland absolviert, ist aber noch nicht so bekannt. In Österreich sind sie eine ernstzunehmende bekannte Band, die für thrashigen Alpencore steht. Vorstellen kann ich mir wenig, aber bin ja offen für Neues.

Time For Metal im Gespräch mit John Diva

Wir werden angenehm überrascht. Da sind sechs Akteure am Werk, die in ihren 45 Minuten Spielzeit bis zum Umfallen abgehen. Ständig in Bewegung und agierend bringen sie die Halle zum Beben. Der sehr drumlastige Auftritt, es sind noch Perkussions rechts und links der Bühne zusätzlich aufgebaut, geht sofort in die Nackenmuskulatur. Da kann man nicht ruhig stehen bleiben. Christoph gibt alles und moshed, als wenn es kein Morgen gibt. Auf der anderen Seite tut es ihm der zweite Vocalist Johannes Frauenhuber gleich. Sie ergänzen sich optimal. Eigene Fans sind auch da, die haben die Truppe im Frühjahr auf dem Full Metal Mountain schon gesehen und werden wiedererkannt. Ein großes Hallo ertönt. Zu bewundern waren Tuxedoo auch auf dem diesjährigen W.O.A. Da haben wir sie leider verpasst. Das Outfit, bestehend aus Lederhosen und weißen Hemden, scheint zunächst nicht zur Musik zu passen, aber zur Gesamterscheinung einfach richtig. Ebenfalls wird der eine oder andere Gag eingebaut, so erscheint ein „zierliches“ Wesen in roter Badehose in typischer bei Bay Watch-Manier und schmeißt sich von der Bühne in die hochgereckten Hände der Zuschauer. Wäre es etwas voller, dann würde er über die Crowd surfen mit einem Rettungsauftrag wie damals Pamela Anderson oder David Hasselhoff. Ein neuer Song mit österreichischer Mundart hat den Weg in die Set List gefunden. Das spielt aber keine Rolle, denn vom Text ist eh nicht viel zu verstehen. Vollkommen verausgabt verschwinden sie und hinterlassen eine zufriedene Gästeschar. Leider sind sie später nicht mehr zu treffen, aber das Versprechen wiederzukommen steht.

Knorkator @ Meet&Greet

In der Zwischenzeit hat Shoutcoach Thomas Fischer angefangen interessierten Sängern Tipps und Tricks zu verraten, wie ein Metal Sänger Growls, Shouts und Screams darbieten kann, ohne seine Stimmbänder zu ruinieren. Im Foyer sind solange Trollfest beim Meet & Greet, aber das Interesse scheint eher mäßig zu sein. In der großen Halle haben inzwischen John Diva & The Rockets Of Love aufgebaut. Sie zelebrieren Coverversionen aus der sogenannten Hair Metal Phase der 80er. Das Outfit ist typisch aus der Zeit. Amerikanisch, geschminkte Gesichter, spleenige Anzüge, bunte Farben und amerikanische Insignien lassen keinen Zweifel aufkommen, welche Musik sie interpretieren. Da werden dann Klassiker von Whitesnake, Alice Cooper oder Bon Jovi gespielt – und das nicht schlecht. Sie erfreuen sich einer doch recht hohen Anhängerschar und machen das sehr professionell und durchaus hörenswert. Bevor Trollfest auftreten, gehen wir noch zur Autogrammstunde von Grave Digger, die der mehr als adäquate Ersatz für Phil Rudd sind. Der hat seinen Auftritt zwei Tage vor dem Festival wegen der Erkrankung eines Bandmitglieds abgesagt. Den Zuschauerzahlen und den Gesprächen nach zu urteilen, gab es viele, die Phil Rudd, den ehemaligen Schlagzeuger von AC/DC, gern gesehen hätten. Zumal sich als Begleitung, laut Thomas Jensen, auch Brian Johnson angekündigt hatte. Deshalb sind wohl auch noch Karten an der Tageskasse erhältlich. Nur eine geringe Zahl der heutigen Gäste kommt wegen der Grabräuber, da der Wechsel kaum kommuniziert wurde.

Trollfest Live on Stage

In Anbetracht der vielen verschiedenen Veranstaltungen haben wir auf den Vortrag der Kriminalpsychologin Lydia Benecke zu vermeintlichen Verbrechen der Schwarzen Szene verzichtet. Desgleichen trifft auch auf Trollfest zu. Die ersten Takte des zweiten Liedes waren Anlass, das nicht weiter zu verfolgen. Schon beim ersten Song haben wir mit dem Kopf geschüttelt. Nur unstrukturierter Lärm. Dass es ab dem zweiten Lied besser wird, haben wir zwar gehofft aber dem war aber nicht so. Das ist einfach nicht erträglich. Sie haben bestimmt ihre Anhänger, aber diese Art der norwegischen Folk Metal Mischung können wir nicht hören. Im Foyer nehmen wir dann noch am Wacken Foundation Gewinnspiel teil. Auch Radio Bob ist vertreten und wir dürfen an der Slot Maschine unser Glück versuchen. Weiterhin gibt es noch einen Merchstand, der von den aktuell auftretenden Bands die CDs oder Shirts bereithält. Ebenfalls vertreten sind die beiden Tattoo Künstler Harry Hafensänger und Falk Höppner, die vor Ort wahlweise das W.O.A. oder das Hamburg Metal Dayz Logo auf gewillter Haut verewigen. Somit ist genug für alle da und man muss nicht auf den nächsten Liveauftritt warten. Dazwischen ist Maschine auch noch tätig und veranstaltet ein Metal Bingo, welches sich einer regen Teilnahme erfreut. Die letzten zwei Bands, die sich zum Meet & Greet einfinden, sind die Fun Metaller von Knorkator, die heute als letzte auftreten werden. Davor noch John Diva, der sich einer hohen Aufmerksamkeit der Damenwelt erfreuen darf. Bemerkenswert: Er erkennt uns wieder. Dabei haben wir ihn doch schon im Juni auf der Kieler Woche nach seinem Konzert getroffen. Er kommt demnächst mit seiner Band zu einem eigenen Konzert nach Hamburg und lädt uns ein, darüber zu berichten.

Axel Ritt von Grave Digger live on Stage
Chris Boltendahl von Grave Digger live on Stage

Headliner des Abends sind dann folgerichtig Grave Digger. Die haben sich sehr gefreut auftreten zu dürfen und fangen auch gleich richtig mit Healed By Metal an. Axel „Ironfinger“ Ritt muss noch seinen Standventilator richten, damit sein wallendes Haar an der richtigen Stelle nach hinten geweht wird. Er ist sehr agil und entledigt sich nach der Mitte des Sets seiner Weste, um mit freiem Oberkörper zu performen. Immerhin ist der Mann auch bereits seit Jahren im Geschäft und trotzdem noch immer beweglich wie ein Zwanzigjähriger. Die gestreifte Gitarre wird im Knien, im Liegen und auf dem Rücken malträtiert. Unverwechselbar auch Sänger Chris Boltendahl. Seine Stimme ist einfach mit Grave Digger verbunden und bei Songs wie Excalibur vom letzten, gleichnamigen Album der Mittelaltertrilogie oder Heavy Metal Breakdown vom gleichnamigen Debütalbum ist der Wiedererkennungswert unweigerlich da. Man fühlt sich in die 80er zurückversetzt. Bei Rebellion (The Clans Are Marching) kommt natürlich das Publikum zum Zuge und singt lautstark mit. Damit dürfte der „Ersatz“ für Phil Rudd mehr als nur Ersatz gewesen sein. Verpasst haben wir durch den Besuch bei Grave Digger die Tourgeschichten von Jörg Michael, Erik Müller und Dirk W. Trashedsoul, die eine gemeinsame Sache haben: Sie sind seit Jahren als Musiker auf Tour – und haben dort Dinge gesehen und erlebt, die wirklich nur ein Tourleben mit sich bringt. Insider packen aus.

Nach Grave Digger findet im Foyer die Verlosung für die Wacken Foundation statt. Der Hauptgewinner erhält eine von vielen beteiligten Musikern signierte E-Gitarre und ist entsprechend happy. Die davor platzierten gehen auch nicht leer aus, und so darf sich einer über einen Besuch bei einem Festival freuen während der Andere immerhin noch einen Metal Bag erhält. Aber hier zählt der Gewinn für die Wacken Foundation. Auch hier hat Maschine wieder die Verlosung super gepuscht und moderiert. Fast unbeachtet spielen im Marx noch Spoil Engine, eine junge Band um Sängerin Iris Goessens. Die aus den Niederlanden stammende Gruppe spielt einen melodic, thrashlastigen Metalcore. Immerhin haben sich so gute 60 Zuhörer eingefunden, die den Songs lauschen. Beeinflusst von Pantera, Led Zeppelin oder Killswitch Engage basteln sie gerade an einem neuen Album.

Knorkator holt die Fotografen auf die Bühne

Knorkator beenden die Metal Dayz 2017 mit ihrem typischen Fun Metal. Die Berliner kloppen Songs wie Ich hasse Musik oder Alter Mann ins Publikum und treten wie üblich in unterschiedlichen fantastischen Outfits, meist nicht ganz metallisch, auf. Zunächst in einem Gras-Tarnanzug, später dann fast nackt, steht Sänger Stumpen mit seinen Mannen auf der Bühne. Eine Würdigung ihrer Arbeit empfangen die Fotografen im zweiten Song. Statt sich unauffällig im Graben zu bewegen, werden sie von der Band auf die Bühne gebeten. Verdutzt vergisst manch einer seinen Auftrag und hat so zwar schöne Bilder vom Publikum aber keine von der Band. Wir sind für die Musik nicht so empfänglich und verabschieden uns entsprechend zeitig.

 

Fazit: Eine gelungene, bereits zum sechsten Mal stattfindende Veranstaltung mit vielen unterschiedlichen Musikrichtungen. Es waren neue Bands dabei, die sich gelohnt haben aber auch einige, auf die ich hätte verzichten können. Da aber das Rahmenprogramm ansprechend und vielfältig ist, kommt keinerlei Verdruss auf. Die spannenden, unterschiedlichen Facetten und die Möglichkeit Musiker zu treffen kommt auch immer gut an. Alles in allem ein Festival, das durch die Kartenbegrenzung nicht zu voll ist. Nächstes Jahr kommen wir wieder!

Für Time For Metal unterwegs: Maren Jansen, Kay Ledderer und Norbert Czybulka.