Artist: Infest
Herkunft: Serbien
Album: Ambassadors Of Aggression
Spiellänge: 35:22 Minuten
Genre: Death Metal, Thrash Metal
Release: 26.09.2025
Label: Violent Creek Records
Link: https://www.facebook.com/infest.serbia
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Vandal
Bassgitarre – Storm
Schlagzeug – Zombie
Tracklist:
- Man-God
- Songs Of Violence
- Ambassadors Of Aggression
- Seeds Of Corruption
- Are You With Me?
- Screaming Your Name
- Bolje Da Umrem
- Winds Of Despair
- Shoot To Kill
- Requiem For The Balkans
Da sind sie wieder, die Kollegen aus Serbien und für mich der wichtigste Metalexport des Landes. Infest. Seit dem Jahre 2002 ist Vandal jetzt mit seiner Combo unterwegs und wenn ich es richtig verstanden habe, ist Gitarrist Tyrant seit 2025 nicht mehr dabei, dafür ist jetzt Cosmogen am Start. Ziemlich schade, wie ich finde, denn das Gitarren-Duo hat gut funktioniert. Auf dem Album hat aber keiner von ihnen mitgewirkt. Man darf gespannt sein, wie das live funktioniert, denn Infest ist definitiv eine Liveband. So viel Power, Energie und Spaß sieht man nicht so oft. Mittlerweile haben die Burschen fünf Alben am Start und gerade das letzte Album namens Psychosis (2021) knallt ohne Ende und viele haben sich schon auf den Nachfolger gefreut. Vier Jahre hat es jetzt gedauert. Das Hamburger Label Violent Creek Records (u.a. Traitor, Rezet, Outburst) hat sich die Band geschnappt und das Resultat läuft jetzt in meiner heimischen Anlage. Here we go!
Das Album überzeugt absolut mit der Gitarrenarbeit und wahnsinniger Aggression, wie zum Beispiel beim Song Man-God. Vor allem der Anfang erinnert mich irgendwie an Krisiun, aber dann die thrashige Variante. Dieses fette Riffing. Dieser hohe Aggressionslevel setzt sich fort, bis man dann zum Solo kommt, und auch dieses hat es absolut in sich. Fettes Teil. Auch hier lässt man seiner Wut freien Lauf, haut alles raus und liefert dann noch ein zweites Solo dazu, dieses Mal aber sehr melodisch. Das nach Krisiun klingende Riff darf und muss noch einmal her und natürlich absolute Attacke – dann ist auch Feierabend. Ja, das macht Spaß, das geht gut rein, das klingelt in den Ohren.
Dass Songs Of Violence kein Doom-Song werden wird oder eine Ballade, kann man sich ja denken, und so ist es natürlich auch. Das Stakkato-Riffing kann total überzeugen und der Rest ist natürlich eine reine Attacke auf die Hörmuscheln.
Ambassadors Of Aggression ist der Namensgeber des Albums, und natürlich erwartet uns alle ein Brett. Die Gitarren brettern los. Sie dürfen vorspielen und die Drums betonen im aggressiven Midtempo den eingeschlagenen Rhythmus. Dabei geht man ein wenig technisch vor, ohne in irgendwelche konfusen Spielereien abzudriften. Abwechslungsreich geht man so ungefähr eine Minute zu Werke, bevor sich Vandal mit seinen bösartigen Vocals dazugesellt. Im Hintergrund hört man immer wieder fieses Geschreie und so geht man immer schön straight forward und knüppelt sich sehr anspruchsvoll durch die Botanik. Ein grooviger Stakkatopart lockert das Ganze auf, gefolgt von einem Solo und man kehrt zurück zu dem groovigen Stakkatopart. Die Gitarren dürfen wieder vorspielen, man wiederholt die ersten Riffs, deaththrasht sich durch das Universum und lässt schon einmal einen grinsenden Reviewer zurück.
Seeds Of Corruption zeigt sie von der etwas technischen, aber auch groovigen Seite. Top.
Weiter geht es mit Are You With Me?. Ein melodisches Riff mit stoppendem Ende leitet das Rennen ein, welches dann im groovigen Midtempo fortgesetzt wird. Fette Riffs sind da und (und dieses kennt man durchaus von Infest) ein megafetter Refrainpart. Are You With Me? wird es durch die Hallen der Welt schallern und auch Legion. So soll es sein. Der melodische Sektor wird beibehalten und so schafft man schon einmal zum Vergleich zum Opener eine absolut unterschiedliche Herangehensweise. Der Refrainpart und dann dieses geile melodische Solo. Man klingt auch recht technisch, aber das passt alles. Man geht im Grunde gar nicht schnell zu Werke, aber trotzdem klingt das alles sehr aggressiv und bösartig. Hinzu kommen diese ausgetüftelten Riffs und man hört und spürt, dass die Jungens nicht das erste Mal im Studio sind.
Dann muss natürlich wieder die volle Attacke her und diese folgt auch mit Screaming Your Name. Ja, genauso will ich die Infest-Burschen hören. Straight-Forward-DeathThrash mit geilem Riffing und absoluter Energie. Fetter Song.
Mit Bolje Da Umrem hat man einen Song in serbischer Sprache dabei. Auch hier regiert wieder diese effektive Mischung aus Thrash Metal und Death Metal. Fetzige und thrashige Riffs werden vom schnellen Death-Metal-Drumming inspiriert. Im Grunde ist es ein reiner Schuss nach vorne. Pausen gibt es hier kaum eine. Selbst in dem kurzen groovigen Moment ist man schnell und auch das Solo wieder niedergeballert. Ohne Punkt und Komma bombardiert man die Ohren des Zuhörers und Vandal hat eine sehr ausgeprägte Gesangsspanne. Schockt.
Und bei Winds Of Despair lässt man es etwas ruhiger angehen, aber auch hier können sie absolut überzeugen, vor allen die Soli fetzen.
Knarre geladen und ab dafür. Shoot To Kill geht wieder nur nach vorne. So wollen wir es hören.
Sie können aber auch romantisch, wie das etwas balkanisch angehauchte Intro bei Requiem For The Balkans beweist, inklusive Sprechpassagen und Frauengesang im Hintergrund. Erst nach drei Minuten steigt man so richtig in den Ring und dann recht kurz. Jo, kann was. Der Text ist wieder auf Serbisch.
Aufgenommen wurde das Ganze in den Vortex Studios in Belgrad, bis auf die Schlagzeugspuren, diese wurden in den Citadela Studios recorded, einem sehr bekannten Rock- und Metalstudio auf dem Balkan. Der Mix wurde von Rodoljub Raičkovic durchgeführt und das Mastering wurde von niemand Geringerem als dem schwedischen Musikproduzenten Dan Swanö (Edge Of Sanity) angefertigt. Da muss man ja kaum noch Worte über den Sound verlieren. Auch beim Cover hat man nicht gespart. Das Artwork wurde von Roberto Toderico (u.a. Sinister) angefertigt.
Tja, dann mal ran an die Buletten und bestellen.