Just Before Dawn – In The Realm Of Ash And Sorrow (EP)

Das schwedische Bataillon schlägt wieder zu

Artist: Just Before Dawn

Herkunft: Schweden

Album: In The Realm Of Ash And Sorrow (EP)

Spiellänge: 26:37 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 18.12.2021

Label: Raw Skull Recordz

Link: https://justbeforedawn1.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Recmo Kraft
Gitarre – Gustav Myrin
Gitarre und Bassgitarre – Anders Biazzi
Schlagzeug – John Rudin

Tracklist:

  1. Waltzing Hummel
  2. Bloodlands
  3. The Hours Before The Dawn
  4. In The Realm Of Ash And Sorrow
  5. Drowned (Entombed Cover)

Diese schwedische Formation lärmt seit 2012 herum und hat schon einiges an Musikern verschlissen. Als letztes Gründungsmitglied ist noch Anders Biazzi dabei. Immerhin ist Drummer John Rudin, der ja auch die neue Wombbath eingetrommelt hat, seit 2017 in der Band. Okay, es waren im Grunde auch nur vier Musiker, die die Band verlassen haben, aber es waren eben Jonny Pettersson und Dave Ingram. Muss man ja keinem mehr vorstellen. Neu im Bunde ist Remco Kreft, der auch kein unbeschriebenes Blatt ist. Im Moment ist er bei Graceless und Soulburn aktiv und übernahm bei Just Before Dawn die Sängerrolle. Letztes Jahr ist Album Nummer vier erschienen, da noch mit Jonny Pettersson am Gesang. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist diese EP als Quartett aufgenommen worden, aber der zweite Gitarrist Gustav Myrin ist mittlerweile nicht mehr dabei. So viel dazu, nun aber endlich zur Musik.

Wenn eine Band einen Panzer auf dem Cover hat, weiß man schon einmal, worum es textlich wahrscheinlich gehen wird. Und wenn man weiß, dass diese Band Death Metal zockt, ja, dann liegt die Vermutung nahe, dass gewisse Bolt Thrower und/oder Asphyx Einflüsse vorhanden sind und auch zu hören sein werden.

Nach ein paar Sekunden hört man die Klänge eines rollenden Panzers und Waltzing Hummel treibt jeden Bolt Thrower Fan ein Lächeln ins Gesicht. Im gediegenen Midtempo wird gewalzt und gerollt ohne Ende. Die geile Produktion erledigt dann den Rest. Klar, klingt man nicht genau wie Bolt Thrower und man kommt nicht an sie heran, aber das schafft ja eh keiner. Mal abgesehen davon, verschafft sich der Opener sofort Respekt, denn er hat einen absoluten Lauf. Neu ist das Ganze sicherlich nicht, aber die Riffs sind geil, die Vocals klingen aggressiv und das Drumming unterstützt die Zerstörung. Die Schlachten dieser Welt können geschlagen werden. Eine schöne, schleppende Melodie verfeinert das Tageslicht. Diese ist tragend und führt den Song an, der sehr druckvoll um die Ecke kommt. Langsames Stakkato-Riffing alleine klingt immer gut, um dann wieder zu walzen. Das Midtempo ist dabei der beste Freund.

Bloodlands, wen wundert es, lebt natürlich von denselben Eigenschaften. Die Gitarre schrabbelt, die Drums betonen langsam. Dann wechselt die Geschwindigkeit ein wenig und die Doublebass setzt ein. Sehr gut. Schnell wird man nicht dabei, klingt aber druckvoll. Eine Melodie des Krieges erklingt wieder und dann groovt man erneut und baut einen kleinen technischen und verspielten Part mit ein. Geht gut ins Mark. Die verheerende Melodie muss noch einmal ran und macht ihre Sache wirklich sehr gut. Dieses Stilmittel gefällt sehr gut und verbreitet gute Laune. Da auch rundum sehr gut gearbeitet wird, kann Bloodlands mich absolut überzeugen, obwohl so eine kleine Ballereinlage schon geil wäre. Die Melodie ist aber schon fett, keine Frage.

The Hours Before The Dawn kommt mit längerem Riffing zu Beginn und geht in einen schnellen Midtempopart über. Die Doubelbass regiert die Welt und leitet das Geschehen. Sehr geiles Riffing dazu, sehr fein. Immer wieder kommt einem der Name Bolt Thrower in den Sinn, aber auch Benediction und auch alte Paradise Lost. Das melodische Lead ist fett und das Solo einfach nur geil. Welch ein großartiges Riff und danach geht es noch einmal kongenial ab ins Midtempo. Ja, kann man so machen.

In The Realm Of Ash And Sorrow bietet natürlich Ähnliches und geht über sieben Minuten. Der langsame Aufbau klingt dabei recht episch, wie der ganze Song.

Zu Ehren von den verstorbenen L.G.Petrov und Sven Groß von Fleshcrawl hat man sich überlegt, einen Entombed Song zu covern.  Der Klassiker Drowned ist es geworden und nun wird es natürlich schwedisch und ein wenig schneller, aber man hat das Ding schon auf die Spielweise von Just Before Dawn umgestellt.

Just Before Dawn – In The Realm Of Ash And Sorrow (EP)
Fazit
Bei Just Before Dawn handelt es sich um Schweden, aber diese zieht es nach England, zumindest in Sachen Death Metal. Auch hier läuft die Kriegsmaschine und im Midtempo wird so einiges niedergewalzt. Old School Death Metal für Fans von Bolt Thrower. Nichts Neues, aber geil und intensiv.

Anspieltipps: Bloodlands und The Hours Before The Dawn
Michael E.
8.5
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