„Weniger ist mehr“
Artist: Leviathan
Album: Beyond the Gates of Imagination Part 1
Spiellänge: 46:52 Minuten
Genre: Progressive Death Metal
Release: 16.9.2011
Label: Twilight Records
Link: http://www.myspace.com/leviathanmelodicdeath
Klingt wie:
Band Mitglieder:
Gitarre, Gesang – Jonas Reisenauer
Gitarre – Tobias Dahs
Bass – Tom Heinz
Schlagzeug – Tobias Parke
Keyboard – Fabian Gocht
Tracklist:
- Prologue
- Beneath A Blackened Sky
- Where Light And Death
Unite - Reaper’s Edict
- Servants Of The
Nonexistent - The Scourge We Wield
- About Fangs And Feathers
- Sway Of The Stars
Weniger wäre manchmal mehr. Die blutjunge deutsche Band Leviathan aus dem Kölner Untergrund hat nun ihr Debutalbum auf CD-Länge gepresst und versucht damit Lorbeeren einzuheimsen. Leider macht die CD für mich einen zerfahrenen Eindruck, denn von cheesigen Keyboardteppichen im Mittelalterkleidchen, fies produzierten Orgel-Orchesterinstrumentierungen, speedigen Gitarrenläufen und thrashigem Riffing ist alles dabei – und das ist eben genau der Schwachpunkt der CD. Zuviel Ballast lässt das Schiff in leichte Schräglage geraten.
Begonnen wird die CD mit dem recht vielversprechenden Prologue, ein Ticken einer Uhr (und die Aufteilung der CD in einzelne Akte) lassen hier durchaus eine Beeinflussung von Dream Theater erahnen. Man steigert sich im Intro in ein mächtiges Stakkato-Riff, welches leider im nächsten Song durch unglaublich käsige Keyboards und Schlachtenpathos-Gehampel zunichte gemacht wird. Eigentlich schade, denn was hier auf der Gitarre geboten wird, kann beeindrucken.
Fetzige Riffs und schöne Soli, was will man mehr? Richtig, einen Sänger, der hörbar ist und nicht im Soundmatch verschwindet. Dieses Problem zeigt sich auch im Song Where Light And Death Unite – bratende Gitarren, Geschwindigkeit ohne Ende, jedoch ein kaum hörbarer Sänger. Kontrastierend und völlig überflüssig beendet man den Song zu allem Überfluss mit Akustik-Geklimper, mehr Filler als Killer.
Um ein noch breiteres Spektrum abzudecken, beginnt man Reaper’s Edict mit einem Piano – die großartigen Gitarren des Songs hätten doch völlig ausgereicht! Der Stilrichtung Progressive ist dann erneut eine nervige Akustikgitarre am Songende geschuldet, solche Elemente sind schön, sollten aber sparsamer eingesetzt werden.
Es kommt noch dicker, denn Servants Of The Nonexisten wartet mit Sitra-Elementen und Mittelalter-Klampfen auf, welche anschließend mit Keyboards, nicht hörbaren Vocals und einer dominierenden Gitarre vermischt werden, grausam und völlig überladen. Dieser Eindruck setzt sich bis zum Ende der CD fort.