Metal Frenzy Open Air – Streaming Edition am 12.06. und 13.06.2020

Streaming Show aus zwei Locations an zwei Tagen

Festivalname: Metal Frenzy Open Air – Streaming Edition

Bands: Excrementory Grindfuckers, Warpath, Crushing Caspars, Critical Mess, Disbelief, Kneipenterroristen, Krawallbrüder, Godslave

Ort: Nord Sound Show Room Oebisfelde und Corona Concerts Studio

Datum: 12.06.2020 – 13.06.2020

Kosten: freier Zugang zum Stream

Genre: Grindcore, Fun Metal, Thrash Metal, Speed Metal, Doom Metal, Hardcore, Death Metal, Deutschrock

Besucher: ca. 666 Besucher

Veranstalter: Metal Frenzy (https://www.metal-frenzy.de/)

Fotos: Kai Kestner Photography (https://schwarzer-bock.de/index.php) (in Galerie)

Links: https://www.metal-frenzy.de/metal-frenzy-live-streaming-edition/
http://www.grindfuckers.de/
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https://disbelief.de/
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Setlisten 12.06.2020:


Final Countdown
Wir Sind EGF
Brandschatzen
Schnaps
Nein, Kein Grindcore
Looking For Grindcore
Philosofotze
Is Aber Nich
Und Jetzt Schön Crack
Arbeit
Taschengeld
Tequila
Du Hast Den Alkohol
Halb & Halb
Picknick
Fata Morgana
Staatsgrind Nummer 1
Metal Im Blut


Into the Dark
Back To Zero
Filthy Bastard Culture
Extend
Massive
Against Everyone
That´s For Me
Paranoia
F.U.
Crossing
God Is Dead


What The Hell
Information Overload
Doglike
No Regrets
Caspars Attack
The Fire Still Burns
Provocation
Baltic Sea For Life
Good Morning
Eye For An Eye


Intro
Revolution 5
Feasting
Gluttony
Echo
Intro Oblivison
Demise
Cut The Cord
Generation Fork
Made Man Machine Made Man
Pansperm

Setlisten 13.06.2020:


The Ground Collapses
The Awakening
The Symbol Of Death
Scaring Threat
The Waiting
One By One
66 Sick
Rewind It All


Mein Letztes Bier
Excalibur
Wir Schaffen Das
Einkehr
Wahre Götter
Alte Schule
Song Für Dich
Hamburg (Mein Zuhaus)
Auf Die Kollegen
Sie Kam Zu Mir Am Morgen
Euer Liebstes Sorgenkind
Nüchtern Bin Ich Schüchtern
Holstenfetischisten


Alerta
Unbeugsam
Auf Messers Schneide
So Wahr Mir Gott
Zweite Heimat
Das Elfte Gebot
Wenn Du Gehst
Der Ewigkeit Entgegen
Immer Wenn Ich Trinke
Krawallbrüder
Heute – Morgen – Für Immer
Einer Der Letzten


Intro
Full Force Forward
Insomniaddict
Green Zone
Demon
Burn You All (mit Britta von Critical Mess)
Bloodbound Pack
S.O.S. (Slave Our Souls)
Thrashed To The Max
Born To Fight
Scholar Eclipse

Metal Frenzy Open Air – Streaming Edition Tag 1, 12.06.2020

Das zweite Juniwochenende steht an und eigentlich….ich denke, den Rest kann ich jedem Leser ersparen. Die Macher vom Metal Frenzy organisierten mit dem Nordsound Showroom in Oebisfelde ein online Metal Frenzy. Für mich war natürlich klar, dass ich mir Bands wie Warpath und Disbelief auf jeden Fall geben werde.

Britta von Critical Mess und Suzen moderieren die Einleitung und es gibt etwas neue Musik per Video von Die Kreatur. Das ist ein Projekt von Dero Goi (Oomph) und Chris Harms (Lord Of The Lost). Meinen Geschmacksnerv trifft es allerdings nicht. Dann werden die Excrementory Grindfuckers aus Hannover vorgestellt. Die Truppe wurde 2001 gegründet, und bisher wurden neun Langeisen auf den Markt geworfen. Ihren letzten Gig hatten die Herren am 29.02.2020.

So geht es dann in den ersten Stream und es geht mit einem vergrindeten Cover los. Allerdings hört man nur die Gitarren. Gesang kommt überhaupt nicht an. Bei Wir Sind EGF kommt irgendwann der Gesang dazu, die Abstimmung ist aber ziemlich schlecht. Also eigentlich so, wie bei vielen Vorbands und normalen Gigs in Clubs. Bei der Art der Musik ist es aber nicht so wild, die Herren bieten ja mehr oder weniger eine Art Spaßmusik als Grindcore. Rob an Mikro und Gitarre ist übrigens das einzig verbliebene Gründungsmitglied.

So ballern sich die Herren ca. 45 Minuten durch den Saal. Der Stream hat leider einige technische Probleme. Es gibt Standbilder, ein gewisses Schnarzen ist im Sound vorhanden. Da hatte ich schon deutlich bessere Streams, aber auch hier lernen Bands, Techniker etc. gerade neu dazu. Dass bei einer Premiere nicht alles perfekt klappt, gehört zum Leben. Die Truppe haut dem Zuhörer und -seher einen textlich hochtrabenden Track nach dem anderen um die Ohren. Titel wie Schnaps oder Und Jetzt Schön Crack geben die Richtung vor. Bei Tequila fliegen Funkenfontänen aus dem Gitarrenhals und eine Mini Wall of Death der beiden Sänger gibt es auch noch zu bewundern. Allerdings ist das nicht unbedingt meine Musikwelt. Nach dem Gig gibt es noch ein Interview, etwas aus der Konserve, bevor die nächste Band am Start ist.

Gute Bekannte stehen als Nächstes auf der Bühne. In der Corona Zeit berichteten wir bereits mehrfach über Dirk „Dicker“ Weiß und seine Band im Rahmen des Streamingkonzerts aus dem Bambi Galore in Hamburg  (Klick). Im Gegensatz zum Konzert im Mai ist nun ja etwas mehr erlaubt. Die Setlist startet zunächst aber identisch mit Into The Dark und Back To Zero. Dann gibt es die erste Veränderung, denn es folgt Filthy Bastard Culture sowie die beiden Tracks vom zweiten Album mit Extend und Massive. Die Qualität des Streams ist besser geworden, aber nach wie vor gibt es Stillstand der Bilder. Das soll auch für den Rest des Abends so bleiben. Im Chat zeigen sich einige Teilnehmer überrascht über Warpath. Tja, die alten Bands halt. Da kommt immer noch ein Brett. Reborn fehlt heute auch in der Setlist, ansonsten ähnelt die Show dem Auftritt im Bambi Galore. Zu F.U. kommt die Ansage wieder von Sören, anschließend stellt Dirk „Dicker“ Weiss die Band vor und mit God Is Dead geht die Show zu Ende. Die Abmoderation startet jedoch etwas zu früh und so bleibt die letzte Minute des Tracks den Zuschauern verborgen. In der Pause gibt es wieder ein paar Infos, ein Interview mit Dirk „Dicker“ Weiss über Topics wie das Privileg Livekonzerte erleben zu dürfen und dann wird die nächste Band anmoderiert.

Die kommt aus Rostock und bietet einen Mix aus Hardcore, Crossover und Thrash. Die Crushing Caspars spielen zu ihrem 25. Bandjubiläum die heutige Show. Das hatten sich die Herren um Mastermind Snoopy sicher anders vorgestellt. Die Herren von der Ostsee starten mit What The Hell (Fuck The World – No Regrets, EP 2014) gefolgt von Information Overload (Back To The Roots… Nevertheless Up To Date, 2010) und Doglike (Full Flavour, 2001). Der Sound wird etwas besser, die Problematik mit den „Standbildern” und dem stockenden Stream bleibt jedoch. Es gibt einen Abriss der letzten 20 Jahre Bandgeschichte und den vier Langeisen plus eine EP. Höhepunkte sind Tracks wie Caspars Attack (Full Flavour, 2001) und der Titelsong der 2007er Scheibe Baltic Sea For Life als Hommage an die Region Rostock. Mit einer klaren Aussage bezüglich zum aktuellen Thema Rassismus in Deutschland bzw. den USA geht es in Richtung Zielgerade und der letzten Nummer Good Morning (Full Flavour, 2001). So endet also das Konzert der Rostocker Band zu ihrem Dienstjubiläum. Britta interviewt Snoopy nach dem Gig – hier muss ich allerdings sagen mehr schlecht als recht – was wohl damit zusammenhängt, dass Britta nun gleich selbst auf die Bühne muss und wohl etwas nervös ist. Während eines Videos bricht der Stream komplett ab und wird neu gestartet. Angeblich gab es wohl ein Problem bezüglich der Ausstrahlung des Videos und der Rechte an diesem Video. Egal, wichtig ist, dass die nächste Band wieder zu sehen ist.

Critical Mess kommen aus Hannover (laut Facebook aus dem Landkreis, genauer gesagt aus Isernhagen) und wurden 2012 gegründet. Bis man ein stabiles Line-Up hatte, dauerte es etwas. Seit 2016 ist man nun unterwegs auf großen und kleinen Bühnen und brachte in der Zeit zwei Longplayer auf den Markt (Human Præy 2018 und Man Made Machine Made Man 2019). Die Truppe um Frontfrau Britta spielt einen Death Metal und als Vorbilder bzw. einflussreich werden Namen wie Dying Fetus, Cannibal Corpse oder Obituary genannt. Nach einem kurzen Intro geht es mit Revoluton 5 von 2019er Langeisen los. Der Sound ist nun mittlerweile stabil, die Problematik beim Stream bezüglich Standbild ab und wann bleibt uns auch nach dem Neustart erhalten. Mit Feasting und Gluttony geht es zum Erstling Human Præy aus dem Jahre 2018. Im Chat wird ein Vergleich mit Arch Enemy angesprochen. Nun, dass Arch Enemy eine ganz andere, deutlich melodischere Musik machen und dass das Gitarrenspiel ein völlig anderes ist, spielt anscheinend eine untergeordnete Rolle. Hauptsache eine Dame steht auf der Bühne und singt guttural. Mehr Gemeinsamkeiten kann ich auf den ersten Blick nicht feststellen. So knurrt sich Britta mit ihren Mitstreitern durch das Programm der zehn Tracks. Es gibt auch mal ein Fehler im Ablaufprogramm, als eine Gitarre bereits einen Titel weiter ist als der Rest der Combo. Über Cut The Cord, Generation Fork, dem Titeltrack des 2019er Werks Made Man Machine Made Man geht es zur Zugabe mit Pansperm, eine recht schnelle Nummer, die sich ihren Weg durch die Location ballert. So geht der erste Tag des Metal Online Frenzy zu Ende. Jede Band hatte ca. die gleiche Spielzeit zwischen 40 und 50 Minuten. Suzan und Britta sorgen für die Abmoderation und den Verweis, dass es wohl eine Weltpremiere ist, acht Bands über zwei Tage als Streamingfestival anzubieten. Spenden bzw. Merch inkl. Streamingshow Merch zur Unterstützung des Frenzys kann hier (Klick) erworben werden, und hilft Künstlern wie Veranstaltern in der aktuellen Situation natürlich sehr. Die Streams sind alle nach wie vor online. Die ersten drei Bands gibt es hier: Klick
Critical Mess nach dem Neustart des Streams hier: Klick

Metal Frenzy Open Air – Streaming Edition Tag 2, 13.06.2020

Der zweite Tag des online Metal Frenzys leidet unter schlechtem Wetter. Kein Witz, auch online kann man darunter leiden. Hier verzog sich das Gewitter kurz nach Start des Streams, aber wir hatten sogar einen kurzzeitigen Blackout nach einem Blitzschlag. Egal, der Stream steht und nach einem Gespräch mit Jagger und Co. geht es in das Studio der Corona Concerts, wo Disbelief den heutigen Tag eröffnen. Auch Disbelief hatten wir bereits im Onlinestream (Klick). Wir stellten Jagger und Co. auch vor und so können wir uns gleich der Musik widmen. Der Titeltrack des aktuellen Langeisens The Ground Collapses ist der Opener des Gigs und die ersten Worte auf der Bühne sind „All we want – is to live, All we want – it’s our fault, All we want – to destroy ourselves, All we want – mother earth to reign again, Fires – they are burning”. Viel besser kann man in der aktuellen Situation nicht starten. Leider sorgt das Wetter dafür, dass der Stream mehrfach stockt bzw. dann sogar ganz ausfällt. So habe ich drei parallele Streams über YouTube, Facebook und Corona Concerts offen. Da das Wetter im Süden anscheinend besser ist, läuft nur der Stream von Corona Concerts. Der zweite Track, The Awakening, ebenfalls vom neuen Album, lässt sich leider kaum bis gar nicht verfolgen, da ich mit den verschiedenen Streams kämpfe. Jagger begrüßt die Zuseher und bedankt sich bei Norman von Warpath für die Connection. Dann geht es zum 2017er Titeltrack The Symbol Of Death, bevor es mit Scaring Threat und The Waiting zwei weitere Titel der aktuellen Scheibe zu hören und sehen gibt. Die Qualität des Streams, wenn er denn stabil läuft, ist auf der Corona Concerts Page besser als auf dem YouTube-Kanal, allerdings ist der Sound nicht wirklich top und das Ganze kommt recht leise aus meinen Boxen. Einen Lacher liefern die Herren. Man verhaspelt sich in seiner eigenen Setlist. Anstatt Rewind It All (66 Sick, 2005) ertönt der Titeltrack als vorletzter Song. So wird hier kurzfristig improvisiert und Rewind It All erfolgt als letzter Track. Mir fehlt aber eindeutig Navigator. Die Truppe verabschiedet sich und der Stream geht in Oebisfelde weiter.

Nun folgen zwei Bands, die bei einem normalen Festivalbetrieb „meine Pause“ gewesen wären, oder wenn ich darüber berichte, Bilder machen und dann Pause. Als Nächstes kommen die Kneipenterroristen aus Hamburg auf die Bühne. Nun ja, über Musikgeschmack lässt sich ja bekanntlich vorzüglich streiten. Ich finde die Herren einfach nur grausam mit ihren drei Themen bzgl. Songwriting und sehr simpler Rockmusik dazu. Die Setlist ist vorhanden und der Stream ebenso. Wer mag, kann sich ja dort vergnügen. Für mich ist das einfach nix.

Es folgt wieder die Schaltung nach Süddeutschland. Hier treten nun die Krawallbrüder auf. Auch eine Band, mit der ich ganz und gar nix anfangen kann. Technisch sicher besser als ihre Vorgänger, auch beim Songwriting hat man mehr als die klassischen drei Themen. Allerdings sollten sich die Herren mal überlegen, zu den in den Pausen gelieferten Witzeleien auch eine Gabel mitzuliefern. 99 % der Witze klemmen, so wäre eine Gabel hilfreich bzgl. Kitzeln, falls der Witz klemmt. Andere Variante wäre, das Gequatsche gegen Musik zu tauschen, optimalerweise hätte man Disbelief etwas mehr Zeit gegeben. Das Beste an der Band ist auf jeden Fall das Pantera Shirt des Sängers. Wer auf die Herren steht, findet oben ebenfalls die Setlist und unten den Stream.

Für mich wird es mit der letzten Band wieder interessant. Aus dem Saarland kommt die Thrash Combo Godslave. Seit 2008 sind die Herren aktiv. Im Steckbrief der Band steht, dass sie den gestreckten Mittelfinger gegen den täglichen Wahnsinn positionieren möchten. Thrash Metal direkt ins Gesicht mit Hooks, Hooks, Hooks und hier und dort kleinen Überraschungen. Eine ganze Menge Alben hat man produziert in den ca. 12 Jahren. Der Erstling aus 2008 nennt sich Out Of The Ashes, das evtl. bekannteste Machwerk 2016 Welcome To The Green Zone und aktuell wurden die EP und der Longplayer Into The Black / Out Of The Ashes als Re-Release Doppelpack der beiden ersten Werke auf den Markt geworfen. Es hängt Lametta in Form von Papier auf der Bühne und nach dem Intro knattert Full Force Forward (Reborn Again, 2018) aus den Boxen. Der Stream kommt nun wieder aus Oebisfelde und die Problematik mit dem Standbild von gestern ist auch heute dann und wann wieder da. Aber insgesamt läuft der Stream einigermaßen rund und der Sound ist vor allem da. Es folgen Insomniaddict (Into The Black, 2011) und Green Zone (Welcome To The Green Zone, 2016) und es gibt eine deftige Prise Thrash, wie man ihn eigentlich von vielen Bands kennt. Zu Burn You All (Reborn Again, 2018) gibt es ein Gesangsduo mit Britta von Critical Mess und Sänger Thommy. Über Thrashed To The Max und Born To Fight (beide Reborn Again, 2018) geht es zum Schlussakkord und Scholar Eclipse (Into The Black, 2011). Zum guten Schluss präsentieren sich die Herren vor dem nicht vorhandenen Publikum und der Gig geht zu Ende. Es gibt noch ein Interview, ein Gewinnspiel und die Abmoderation der beiden Metal Möhren (selbst gewählter Name) Suzan und Britta. So endet dann der zweite Tag des Onlinefestivals.

Fazit: Ganz schwierig zum guten Schluss noch etwas zu schreiben, weil es keine Vergleichsmöglichkeit gibt. Sicher eine schöne Sache, mal über zwei Abende Livemusik zu bekommen. Dass auf einem Festival einem nicht alle Bands zusagen, ist auch normal, und dass die Technik hier und dort mal etwas am Streiken war, gehört bei einer Premiere auch dazu. Ein Dank geht an die Organisatoren des Festivals und an den Fotografen Kai Kestner für die Unterstützung und die Bilder. Die beiden Moderatorinnen haben das m. E. sehr anständig gelöst und so hoffen wir mal, dass das Onlineformat eines Festivals eine einmalige Sache war und 2021 auch wieder Menschen vor der Bühne stehen dürfen.

Der Stream des zweiten Tages ist nach wie vor online: Klick