Mist Of Misery – Severance

04.11.2022 - Symphonic Black Metal - Non Serviam Records - 54:04 Minuten

Die Stockholmer Mist Of Misery knarzen mit ihrem vierten Langeisen Severance durchs verschneite Dickicht. Nach drei Jahren geht es für das Trio um Sänger Änglamakaren in die nächste düstere Runde. Dichte Soundteppiche drücken die Schweden heraus. Der Symphonic Black Metal lebt meist von gedrungenen Atmosphären, die einen schweren Nebelvorhang fallen lassen. Immer wieder wird wie bei Into The Embrace Of Winter das Tempo komplett herausgenommen. Frostig gehen die Musiker einen morbiden wie lichtarmen Weg. Gesanglich leben sie von Growls, aber auch verzweifelten Gesängen, die man sonst im depressiven Black Metal findet. Wer wie meine Person bislang von den Skandinaviern noch nichts gehört hat, wird schnell positiv überrascht. Zwar erfinden die drei Künstler in Songs wie A Sombre Solace oder A Wasted Life das Rad nicht neu, können aber eine gute Leistung über die gesamten 54 Minuten anbieten. Einflüsse aus melodischem Extreme Metal, wie auch Passagen, die man dem Folk Metal zuschieben kann, beflügeln Mist Of Misery. Ohne großes Donnerwetter gefriert die Luft langsam im Takt von Tenebris am Bass und Mortuz Denatus hinter der Schießbude. Das gezeichnete Artwork, mit einer verschneiten Landschaft im Mondschein, greift die Stimmung des Albums perfekt auf. Nostalgisch, episch und nachdenklich leben sie von den durchaus längeren Pausen innerhalb der Songs. In der Ruhe liegt eben doch auch manchmal die Black Metal Kraft. Bei Through Night’s Gloom verlieren sie dann doch etwas zu sehr den Zugriff. Tagträumer werden es mögen, auch wenn der rote Faden ohne seine Grundspannung etwas durchhängt. Technisch lassen sie jedoch nichts anbrennen, wenn überhaupt den Spannungsbogen. Auf der anderen Seite machen die treibenden Riffs in Kombination mit den harmonischen Klängen schon Spaß. Wirken lassen kann man Severance allemal und die Werke passen wunderbar in den aktuellen Winter.

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Mist Of Misery – Severance
René W.
7.7
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