Artist: Mörk Gryning
Herkunft: Stockholm, Schweden
Album: Fasornas Tid
Spiellänge: 43:59 Minuten
Genre: Black Metal
Release: 13.12.2024
Label: Season Of Mist
Link: https://www.facebook.com/morkgryningband/
Bandmitglieder:
Gesang – Draakh Kimera
Gitarre – Stefan Lundgren
Keyboard – C-G
Bassgitarre – Goth Gorgon
Schlagzeug – Aeon
Tracklist:
- Intro
- The Seer
- Tornet
- Fasornas Tid
- Before The Crows Have Their Feast
- Savage Messiah
- An Ancient Ancestor Of The Autumn Moon
- Black Angel
- Barren Paths
- The Serpent’s Kiss
- Det Svarta
- Age Of Fire
Pünktlich vor Weihnachten veröffentlichen die Schweden Mörk Gryning mit Fasornas Tid ihr mittlerweile siebtes Studioalbum. Gegründet Anfang der 1990er-Jahre, machten Mörk Gryning bereits mit ihrem Debütalbum Tusen År Har Gått… im Jahre 1995 von sich reden. Das Album wurde seinerzeit vom legendären Produzenten Dan Swanö aufgenommen und gemischt und gilt bis heute als eines der einflussreichsten Black Metal der 90er-Jahre. Nach einer Pause von 2005 bis 2016 gab es seit der Reunion mit Hinsides Vrede bisher nur ein weiteres Studioalbum. Damit ist nun aber Schluss, denn Fasornas Tid steht in den Startlöchern. Die Band selbst bezeichnet das Werk als „eine brutale Hommage an die rohe Wildheit und den zeitlosen Geist der Szene, mit einer dystopischen Symphonie, die von einem unstillbaren Hunger nach Selbstzerstörung angetrieben wird.“
Die ereignisreiche Reise durch zwölf Tracks startet mit einem Intro, das bereits einen guten Vorgeschmack auf das folgende Album gibt und nahtlos in den ersten Song The Seer übergeht. In der ersten gut halben Minute prügeln Mörk Gryning ordentlich los, sodass man fast glaubt, eines der frühen rohen Werke anderer Genre-Größen vor sich zu haben, doch dann kommt der Twist in eine Melodielinie, die sich bereits beim ersten Durchhören in den Hirnwindungen festsetzt und diesen Song zum ersten Highlight der Platte macht. Das liegt aber auch am unfassbaren Abwechslungsreichtum, denn neben der bereits erwähnten Melodielinie werden auch klare, fast schon chorale Linien eingeflochten.
Tornet, der zweite Song der Platte, haut dann auch direkt in die gleiche Kerbe. Hier sind die Blastbeasts allerdings ständig von einer subtilen Melodielinie unterlegt, die selbige noch besser mit dem rauen Unterton der Blastbeats zu verheiraten vermag. Und auch Fasornas Tid, der Titeltrack des Silberlings, ist nach demselben Muster gestrickt, allerdings schaffen Mörk Gryning es, sich in jedem Song selbst neu zu erfinden. Bisher klingt die Platte unfassbar abwechslungsreich, gleichzeitig ist aber auch ein klares Konzept zu erkennen, das die Band dem Ganzen zugrunde legt. Hier sticht aus meiner Sicht besonders der Midtempopart in der Mitte des Songs hervor. Unterlegt von leicht gegrowltem Gesang steigert sich das Ganze wieder in einen Blastpart, der vom Zusammenspiel von Gitarren und Keyboards lebt.
Before The Crows Have Their Feast startet mit einem Basssolo, das jedoch schnell in eine von den Gitarren vorgetragene Melodielinie übergeht. Diese entwickelt sich schließlich zu einem weiteren Clean-Vocal Part weiter, der mir eine Gänsehaut beschert. Auf solchen Black Metal stehe ich ja unfassbar! Die Überleitung erwischt mich hingegen etwas unerwartet. Gerade noch am Grooven, bremst sich der Song deutlich aus, nimmt aber darauf wieder erneut Fahrt auf und walzt unaufhaltbar ins Ziel.
Savage Messiah geht nun deutlich ruhiger an den Start. Als ob man dem Zuhörer eine kleine Verschnaufpause gönnen will. Der Song ist unfassbar druckvoll und beeindruckt aufs Neue durch seine Keyboardparts, welche den Cleangesang wunderbar umweben. Und nun darf sich auch Stefan Lundgren mal an der Gitarre austoben und ein Solo einstreuen, welches in den groovenden Anfangspart übergeht und noch einmal die Keyboard- und Cleanparts aufgreift. Insbesondere die melodiösen Keyboardparts diffundieren beinahe nahtlos in An Ancient Ancestor Of The Autumn Moon ein. Nun geht es wieder deutlich schneller zur Sache, das Schlagzeug macht gut Tempo, insgesamt fühlt sich der Song aber sehr getragen an und ist für mich das nächste absolute Highlight auf dieser Platte. Hier stimmt für mich einfach alles! Black Angel stellt gefühlt die nächste Evolutionsstufe dar. Hier werfen Mörk Gryning einfach alles in den Ring, was bisher im Kleinen schon hervorragend funktioniert hat, und erschaffen einen weiteren unfassbar grandiosen Song.
Barren Paths ist ein ruhiges Gitarrenzwischenspiel, das den Zuhörer wieder zurück ins Hier und Jetzt holt und eine gewisse Verschnaufpause bietet, denn The Serpent’s Kiss geht im Anschluss daran wieder voll nach vorne. Zwischendurch habe ich das Gefühl, dass dieser Track durchaus von den Kollegen von Naglfar hätte stammen können, dann kommt ein Teil, der den Altmeistern von Dimmu Borgir zu Zeiten der Enthrone Darkness Triumphant gut zu Gesicht gestanden hätte. Dieser Song ist definitiv der abwechslungsreichste Track der Scheibe. Det Svarta und Age Of Fire beenden schließlich den Ritus den Mörk Gryning mit Fasornas Tid hier gewoben haben. Insbesondere Age Of Fire stellt noch mal ein unfassbares Feuerwerk dar. Auf dem längsten Track der Platte geht es ein letztes Mal richtig zur Sache und bildet somit einen fulminanten Abschluss eines durch und durch überragenden Albums.