Mono Inc. – Live In Hamburg (CD-Ausgabe)

Bild- und Tondokument der Dark Rocker aus der Hansestadt

Artist: Mono Inc.

Herkunft: Hamburg, Deutschland

Album: Live In Hamburg

Spiellänge: 100:58 Minuten

Genre: Dark Rock

Release: 24.11.2023

Label: NoCut

Formate: CD, Vinyl, Download, Fan Box

Link: mono-inc.com

Bandmitglieder:

Gesang – Martin Engler
Gitarre – Carl Fornia
Schlagzeug – Lady Katha Mia
Bass – Val Perun

Tracklist:

  1. Louder Than Hell
  2. The Book Of Fire
  3. Funeral Song
  4. Symphony Of Pain
  5. Gothic Queen
  6. Right For The Devil
  7. The Banks Of Eden
  8. Boatman
  9. Arabia
  10. Where The Raven Flies
  11. An Klaren Tagen
  12. Drum Battle
  13. Get Some Sleep
  14. After The War
  15. Welcome To Hell
  16. Voices Of Doom
  17. Kein Weg Zu Weit
  18. Children OF The Dark

Da ist sie nun, die Livescheibe vom grandiosen Konzert in Hamburg. Aufgezeichnet am 14.05.2022 im Rahmen ihrer The Book Of Fire Tour 2022 wurde dieses Ereignis in unterschiedlichen Formaten am 24. November veröffentlicht. Was erwartet uns? Nun ja, ein tolles Konzert vor über 3.500 begeisterten Zuschauern in der Alsterdorfer Sporthalle. Es war eines der größten Konzerte in der Karriere der Hamburger Dark Rocker, rechnet man die Festivals heraus. Dazu kommt, dass Val Perun heute seinen Einstand als neuer Bassist in der Elbmetropole gibt. Es beginnt eine über hundertminütige Reise mit Louder Than Hell und The Book Of Fire vom gleichnamigen Album. Von Anfang an ist die Stimmung grandios. Vor der Bühne wird getanzt und gefeiert und zeigt, wie die Songs aufgenommen werden. Das weiß ich jetzt aber nur, da ich vor Ort war. Die aufgezeichnete DVD liegt mir nicht vor, sodass ich nur das Tondokument bewerten kann. Der Sound ist fein abgestimmt, das Publikum gut zu hören und die Übermittlung auf den Tonträger gekonnt. Über die Musik kann man ja eh geteilter Meinung sein. Für viele klingt vieles gleich, die Machart ist identisch. Aber das macht die Monos ja aus. Für Fans, und da zähle ich mich zu, ist das eben das Erfolgsgeheimnis. Die ins Ohr gehenden Melodien, der Rhythmus, die Songstrukturen. Dazu kommt auch ein Gitarrist, der es versteht, eine gewisse metallische Härte einzubringen. Nicht umsonst sind die Hamburger eine der erfolgreichsten Bands dieses Genres. Das Livedokument unterstreicht das in jeder Hinsicht. Die Setlist ist fein abgestimmt und beinhaltet alle bis dahin erschienenen Alben. Nur den ersten beiden Scheiben (Head Under Water und Temple Of The Torn) wird nicht mehr gedacht. Beim dritten Track, Funeral Song, begrüßt Martin Engler seine Heimatstadt Hamburg und bringt so ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl zustande. Er versteht es, Gefühle zu transportieren, was gerade in ruhigeren Stücken wie An Klaren Tagen zum Tragen kommt.

Die nächsten zwei Kracher sind Symphonie Of Pain und Gothic Queen, bei denen Martin seine Entertainerqualitäten einsetzen kann. Er animiert die gut 3.500 Zuschauer zum Klatschen, was die sich nicht zweimal sagen lassen müssen. Da steht Hamburg wie eine Einheit zusammen. Wiegen, Klatschen, Arme von links nach rechts schwenken, alles geht. Auch das Mitsingpotenzial ist groß und gerade in den Refrains funktioniert dies besonders gut. Right For The Devil setzt Val Perun mal richtig in Szene. Sein pumpender Bass verleiht dem Track den richtigen Rhythmus. Dazu kommt sein geflochtener Zopf immer wieder zum rotierenden Einsatz. Natürlich darf auch die auf ihrem im Hintergrund erhöht thronende Katha nicht vergessen werden. Die liefert wie immer den Hintergrundgesang dazu und ihr kraftvolles Drumming treibt die Tracks an.

Wie geht es weiter? Banks Of Eden, Boatman, mit einem Val an den Tasten und ein abgehendes Arabia (After The War) folgen. Die Stimmung ist grandios und die Halle tobt. Es ist schwer, sich dem zu entziehen. Martins tiefe Stimme sorgt für Gefühl und wieder ist es der helle Gegenpart von Katha, der diesen Songs die Kraft gibt. Carl Fornia darf dann auch mal wieder ein Solo dazugeben und die Halle wird von Martin zum Mitmachen aufgefordert, das klappt einwandfrei. Es reiht sich so eine Perle an die nächste. Nach dem 9-minütigen, etwas von den restlichen Songs abweichenden (nicht so eingängigen) Where The Raven Flies, mit Pianounterstützung und „hey, hey“ rufenden Zuschauern kommt der erste deutschsprachige Song. An Klaren Tagen. Martin und Katha in einem gefühlvollen Duett, Angesicht zu Angesicht, lassen die Feuerzeuge (Handytaschenlampen) glühen. Stimmungsvoll. Der sentimentale Ausflug endet und wird vom Drumbattle in Verbindung mit dem Song Das Boot abgelöst. Katha gegen den Rest der Band geht klar als Sieg für die Lady in die Annalen ein. Danach folgen noch Get Some Sleep inklusive Sporthallengäste-Einbindung und das Gary Moore Cover After The War inklusive „No More War“ Bekundungen, bevor sich Mono Inc. zunächst verabschieden. Schnell sind sie mit dem ersten Zugabenblock, bestehend aus Welcome To Hell und die Voices Of Doom, zurück. Gerade Letzterer gehört eigentlich immer dazu und fordert die 3.500 noch mal zum Singen auf. Die Melodie erzeugt wohlige Momente und der Refrain „Sing For Me, All The Voices Of Doom Cry For Me, All The Voices Of Doom“, ist natürlich die Steilvorlage. Das ist es, was ich eingangs schon sagte, es wird ein Zusammengehörigkeitsgefühl geschaffen, das den Erfolg der Band mit ausmacht. Und die Band versteht es, eine Einheit auf der Bühne zu schaffen, was den familiären Charakter der gesamten Mono Inc. Welt bestärkt. Eben die große Familie der Raben.

Dann ist auch schon fast Schluss. Es kommt noch mit Kein Weg Zu Weit (damals mit Joachim Witt) der erste Titel des zweiten Zugabenblocks. Das hätte natürlich zu der nicht fehlen dürfenden Hymne der Dark Rocker gepasst. Die wird eigentlich mit Chris Harms, Joachim Witt, Tilo Wolff und natürlich Martin Engler gesungen. Das war zum Ursprungstermin auch so geplant, aber die Pandemie hat das ja seinerzeit verhindert. Durch die Verlegung des Konzerts auf heute können die Drei nicht und so muss es auch ohne gehen und das tut es, denn das Publikum kompensiert die Drei problemlos. Leider wird das Mitsingen dann langsam ausgeblendet. Man kann sich aber vorstellen, dass es noch eine Zeitlang so weitergeht.

Mono Inc. – Live In Hamburg (CD-Ausgabe)
Fazit
Eindrucksvolles Dokument einer erfolgreichen Tour kurz nach der Pandemie. Ein Querschnitt der Schaffenszeit von Mono Inc., live präsentiert vor einem dankbaren, voll motivierten und mitmachenden Hamburger Publikum. Saubere Produktion, klarer, druckvoller Sound und auch die Stimmung wurde gut eingefangen. Die Tonaufnahme dürfte noch durch die erhältliche Bildaufnahme getoppt werden, denn da kommen Pyros und Aktionen auf der Bühne zum Tragen. Top!

Anspieltipps: Voices Of Doom, Gothic Queen und Funeral Song
Kay L.
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