Artist: Morbific
Herkunft: Finnland
Album: Bloom Of The Abnormal Flesh
Spiellänge: 44:23 Minuten
Genre: Death Metal
Label: Me Saco Un Ojo Records
Link: https://www.facebook.com/morbific
Bandmitglieder:
Gesang umd Bassgitarre – Jusa Janhonen
Gitarre – Olli Väkeväinen
Schlagzeug – Onni Väkeväinen
Tracklist:
1. Smut Club (For The Chosen Scum)
2. Panspermic Blight
3. Menagerie Of Grotesque Trophies
4. Promethean Mutilation
5. Womb Of Deathless Deterioration (Trapped In The Essence Of Putrescence)
6. Stifling Stagnant Reek
7. Crusading Necrotization
8. Hydraulic Slaughter
9. From Inanimate Dormancy
10. Bloom Of The Abnormal Flesh (A Travesty Of Human Anatomy)
11. Slithering Decay
Morbific ist eine finnische Combo, die typisch ist für die nordische Region, denn auch sie haben eine gewisse Morbidität inne. Diese verbreiten sie seit dem Jahre 2020. Das Trio Jusa, Onni und Olli geizt nicht mit musikalischen Outputs und hat schon zwei Demos, zwei Splits, eine EP und zwei Full Length draußen, wobei das letzte namens Squirm Beyond The Mortal Realm schon drei Jahre alt ist. Es ist also Zeit für Album Nummer drei.
Das dunkle Kapitel beginnt mit dem Song Smut Club (For The Chosen Scum) und wie erwartet erfolgt ein Intro, das aber recht kurz ist und vernachlässigt werden kann. Man startet mit einem tragenden Riff im Midtempo, welches schon einmal sehr düster klingt, aber sicherlich nicht neu ist. Dann bleibt man im langsameren Sektor, klingt sehr morbide, tiefstes Growling und bösartiges Screamen gesellen sich dazu, der Bass zelebriert ein wenig und man setzt die Reise in die Welt der Würmer fort. Dann nimmt man ein wenig Fahrt auf. Ein düster-melodisches Riff erklingt, aber wieder nur kurz, denn folgt abgehacktes Riffing und wie aus dem Nichts erfolgt ein hektischer Geballerpart. Auch nur kurz, denn im Hintergrund hört man Wassergeplätscher und man drückt wieder im langsamen Tempo herum. Klingt eben alles ein wenig sick, ein wenig melancholisch und vor allem morbide. Die musikalischen Ergüsse spiegeln durchaus den Bandnamen wider. Beim ersten Durchhören klingt das alles ein wenig chaotisch und willkürlich zusammengesetzt, aber bei mehrfachem Anhören bekommt man mit, dass hier alles Hand und Fuß hat.
Panspermic Blight geht da schon direkter ins Ohr und ist auch eher meine Kragenweite, denn hier bedient man sich des Old School Death Metals. Man legt gleich los wie die Feuerwehr, verarbeitet aber auch ein gejaultes Intro, baut ein schönes Break ein, spielt vor, ballert schön in alter Weise drauflos und kann einen alten Mann durchaus beglücken. Teilweise mit doppeltem Gesang und durchaus bekannt vorkommenden Riffs schreitet man vorwärts und macht vieles richtig. Im schnelleren Midtempo geht es dann weiter und auch durch die düstere Produktion bleibt man immer im morbiden Bereich. Ein schräges Solo noch einmal und dann erneut Full Speed und ein abgehacktes Ende. Jawohl, das macht Laune, da wühlt man gerne in der Erde herum. Death Metal der dreckigen Art. Schockt.
Was die Burschen echt gut machen, ist die Mischung, die sie ans Tageslicht befördern. Eine Mischung aus aggressivem Death Metal, der meistens oder eigentlich immer im old schooligen Sektor zu Hause ist, doomigen Klängen, die eher morbide unterwegs sind und so eine Art cineastische Zwischenspiele, die entweder als Intro oder als Hintergrundbemalung dienen, wie z.B. beim Song Menagerie Of Grotesque Trophies. Da beginnt man mit einer kleinen horrorlastigen Einleitung, drückt, schleppt und walzt sich dann durch den Rhythmuskosmos und verwendet dabei eben im Hintergrund Keyboardelemente. Des Öfteren, so auch hier, tauchen dissonante Riffs auf und alles ist düster und brutal zugleich und, wie schon einmal erwähnt, die triefende Produktion erledigt dann den Rest. Die Vocals sind natürlich absolut tief, alles andere würde ja keinen Sinn ergeben, das ist klar. Puh, der Song schwebt wie eine schwere Last über einem und hat einen schwedischen Touch, ist aber eine doomige Komposition, die ein old schooliges Death Metal Feeling verbreitet. Schwer, melancholisch und eben vor allem morbide.
Dieses morbide Grundfeeling zieht sich durch das ganze Album und irgendwie hat man bei jedem Song ein kleines Schmankerl parat, so wie die verzerrten Gesangspassagen beim Stück Bloom Of The Abnormal Flesh. Sehr schön abartig und sick.
Die Tremolo-Passagen bei Promethean Mutilation in Zusammenhang mit der bedrückenden Atmosphäre – schon ganz geil.
Der Fünf-Minuten-Song Womb Of Deathless Deterioration (Trapped In The Essence Of Putrescence) zeigt wiederum eine gelungene Mischung aus gelungener und gedrungener Gitarrenarbeit, morbiden Rhythmen, Geschwindigkeit und doomigen Zwischenspielen. Dabei zeigt man auch, dass ihnen Technik recht wichtig ist.
Ein gutes Album in der Tradition der alten finnischen Bands.