Event: Pallbearer – Europe Tour 2025
Bands: Pallbearer, Teryky
Ort: HeadCrash, Hamburger Berg 13, 20359 Hamburg
Datum: 11.05.2025
Kosten: VVK 24,90 €, AK 28 €
Zuschauer: ca. 50
Genre: Epic Metal, Doom Metal, Epic Doom Metal, Post Metal
Link: https://pallbearer.bandcamp.com/album/live-at-jjs
Setlist Pallbearer:
- Silver Wings
- Thorns
- Endless Place
- The Ghost I Used to Be
- Signals
- Given To The Grave
- Worlds Apart
Es gibt Termine, die sind generell wenig lukrativ. Besonders ungünstig ist aber der 11. Mai in Hamburg. Ein Sonntagabend nach einem Wochenende ist für Konzerte in der Regel ungünstig. Dieser Sonntagabend ist am Ende des Hafengeburtstags und war mit Fußball, inklusive diverser Erfolgen von Hamburger Mannschaften überschattet. Entsprechend ist das Publikumsinteresse überschaubar. Am Ende werden es ungefähr 50 Menschen, was für diesen Termin gar nicht schlecht ist. Doom steht auf dem Speiseplan mit der US-Band Pallbearer. Erst wenige Tage vor dem Gig erscheint der Name der Supportband. Wie so oft bei kleinen Gigs übernehmen lokale Combos den Slot. Der Name Teryky ist für die meisten Menschen im Club unbekannt, egal ob aus Hamburg oder von weiter angereist.
Für den nahezu unbekannten Namen macht die Truppe ihre Sache gut. Ein Album haben Teryky mit Beyond The Absence Of Light bisher veröffentlicht und präsentieren in circa einer halben Stunde diverse Kostproben. Auch das Nachjustieren am Sound macht sich positiv bemerkbar. Allerdings sind die Kunstpausen zum Stimmen der Instrumente und der Befestigung der Drums eher störend. Aber für eine reine Amateurband passt der Auftritt, zumal einen geeigneten lokalen Opener für eine Band wie Pallbearer auf einem Sonntagabend zu finden, dürfte eine mehr als anspruchsvolle Aufgabe sein.
Der Bühnenumbau verschlingt nochmals circa eine halbe Stunde, bis das Quartett aus Little Rock ohne großes Intro in ihr Set einsteigt. Quasi vom Soundcheck geht es zu Silver Wings vom 2020er-Release Forgotten Days. Der Sound ist laut, aber sehr undifferenziert. Je nach Standort gibt es entweder die Gitarren, ohne dass der Gesang zum Sound der Gitarren passt. Weiter hinten sind die Gitarren ein Soundbrei und der Gesang viel zu kreischend. Das Headcrash ist nicht die Location in Hamburg, die für einen guten Sound bekannt ist. Aber so schlecht abgestimmt und ausgesteuert war es bisher selten. Pallbearer setzen auf ihren eigenen Mixer, der typisch amerikanisch mixt. Hauptsache es ballert. Dadurch macht das Headcrash heute das, was der Name aussagt. Es strapaziert den Kopf und die Ohren.
Die Soundproblematik zieht sich durch das komplette, circa 60-minütige Set. Die epischen Passagen verlieren ihren Charme und die Vocals von Brett Campbell kommen leider nicht so rüber, wie auf den Platten oder in einem Club mit einem optimaleren Soundmix. Insgesamt präsentieren Pallbearer nur ihr Festivalset mit sieben Stücken, die über fünf Alben verteilt werden. Bei dem grenzwertigen Sound ist die Spielzeit ausreichend. Worlds Apart zum Ende des Sets, bei dem die Musiker an ihren Pedalen und Amps drehen, während die Gitarren am Boden liegen, ist vom Bühnenbild gut anzusehen. Vom Sound gibt es nicht mehr als ein Brummen von drei Instrumenten.
Gegen 22 Uhr ist der Konzertabend gelaufen und alle Menschen kommen pünktlich nach Hause. Insgesamt trübte der schwache Sound den Eindruck des Pallbearer-Auftritts. Schade, hier wäre mit einem besseren Soundmix mehr möglich gewesen. Es ist schon bemerkenswert, wenn der Opener besser klingt als der Headliner.