Artist: Mortal Incarnation
Herkunft: Japan
Album: Lunar Radiant Dawn (EP)
Spiellänge: 16:23 Minuten
Genre: Death Metal, Doom Metal
Release: 03.07.2020
Label: FDA Records
Links: https://www.facebook.com/mrtlncrntn
https://mortalincarnation.bandcamp.com/releases
https://twitter.com/mrtlncrntn
Bandmitglieder:
Gitarre und Gesang – Septic Necrovoid
Gitarre – Goatlord
Bassgitarre – R$Y
Schlagzeug – Miasma Vortex
Tracklist:
01. Infinite Consciousness Unchained From The Mortal Incarnation
02. A Dismal Propagation Into Decay
Viel weiß ich von der Band nicht gerade, aber diese Tatsache ist ja im Grunde auch egal. Das Quartett stammt aus Tokio, wurde 2018 gegründet, zockt Death Metal und veröffentlichte dieses Demo bereits im Jahre 2019. Im Rahmen der FDA Records Demo Series wird es nun auf CD veröffentlicht und einer größeren Fanbase zugänglich gemacht.
Diese gerade beschriebene Serie ist eine feine Sache, wie ich finde und wieder einmal hat FDA Records ein feines Händchen bewiesen. Die Band war mir nicht bekannt und nun hoffe ich auf ein baldiges Full Length Album.
Auf dem Demo sind zwar nur zwei Songs vertreten, dafür gehen diese aber auch 17 Minuten. Wie oben schon erwähnt, zocken die Japaner Death Metal, aber die Länge der Songs lassen darauf schließen, dass auch ein wenig Doom Metal im Spiel ist. Und so ist es auch.
Tokio ist ja nicht gerade bekannt dafür, guten Death Metal zu präsentieren. Zumindest diese Tatsache wird durch diese Veröffentlichung ein wenig korrigiert. Hört man sich die beiden Songs an, die ähnlich strukturiert sind, wundert es einen schon, dass die Band erst seit 2018 existiert. Das Material klingt sehr ausgereift und strukturiert, als ob man sich schon jahrelang mit dieser Thematik beschäftigt hätte. Betrachtet an aber das Bandbild, kann man dieses wohl verneinen, denn die Burschen sehen recht jung aus. Ich bin also positiv überrascht.
Ich mag diesen Stil und bin schwer begeistert. Bands wie Spectral Voice, Blood Incantation, Krypts oder Tomb Mold haben mich in den letzten Jahren begeistert und diese Schiene fahren auch Mortal Incarnation.
Auf der einen Seite wird geblastet und geknüppelt und auf der andere Seite wird der Doom bedient. Sicherlich nichts Neues, ist klar, aber die Burschen haben ein Gespür für eine gewisse Intensität und Brutalität. Die Clean-Gitarreneinsätze sind absolut atmosphärisch. Hier und da erinnern sie mich an meine australischen Helden von Disembowelment.
Der Opener Infinite Consciousness Unchained From The Mortal Incarnation legt los wie die Feuerwehr. Eine rauhe, dunkle Produktion wird sofort hörbar – Vocals, die aus den dem Dämonenbereich stammen und hämmernde Riffs. Nach recht kurzer Zeit wechselt man in einen langsamen, bedrohlichen und beinahe schon hypnotischen Part. Die tiefen Vocals stehen im Gegensatz zum Part. Hervorragend. Vorspieler und auf die Glocke. Halluntersetzter Gesang und da geht die Reise hin. Die Produktion schwimmt ein wenig, ist aber tatsächlich nicht tragisch. Das Songwriting holt alles heraus. Derbe und atmosphärische Riffs bestimmen den Alltag. Mehrfacher Tempowechsel sorgt für absolute Abwechslung und am Ende klingt man so richtig sick. Geiles Stück!
A Dismal Propagation Into Decay steht dem in Nichts nach. Hervorragend. Das Riffing zu Beginn ist sehr eingängig und markant. Das Tempo wird erhöht und alles wird düster zerstört, was bei 666 nicht auf den Bäumen ist. Was herrlich! Blastbeats, schnelles Tempo und cooles Riffing. Fahrt wird wieder rausgenommen, Sprachsequenz mit eingebaut und wieder das beginnende Riffing. Längeres Vorspielen und bedrohender Gesang und schneller Part. Lecker und so geht es weiter und auch hier geht man ein wenig ins Hypnotische. Der Song geht zwar zehn Minuten, kommt einem aber definitiv nicht zu lang vor. Davon gerne mehr.