2001 wurden Myrath in Tunesien gegründet und verweben progressive Klänge mit saftigen Power-Metal-Hooks und orientalischen Soundwänden. Die Männer um Sänger Zaher Zorgati haben ihren eigenen Weg gefunden und auch den diversen Besetzungswechseln erfolgreich getrotzt. Mit Karma haben sie im letzten Jahr ein sensationell starkes Album herausgebracht (HIER! geht es zum Review). Wenn man Kamelot und Orphaned Land kombinieren würde, dürfte wohl eins zu eins Myrath dabei herauskommen. Leider sind die Exoten immer noch unterpräsentiert, und so hat sich die Truppe für das erste Best-of Reflections entschieden, welches Ende August über EarMusic veröffentlicht wurde. Die Produktion vereint Highlights der Band, darunter Fan-Favoriten wie Believer, Dance oder auch Merciless Times. Moderne Gedanken werden in traditionelle Klangwelten getaucht. Tausendundeine Nacht trifft auf zeitgemäßen Progressive Metal mit warmen Vocals und einer gut dosierten Portion Gitarrensoli.
Ein Aufhänger von Myrath ist definitiv die Gesangskraft von Zaher Zorgati, die von seinen beiden Kollegen Malek Ben Arbia an der Gitarre und Kevin Codfert am Keyboard getragen wird. Bombastisch und episch bleibt Into The Light einer meiner persönlichen Favoriten, der es auch in diese 14 Songs starke Kompilation geschafft hat. Sich weiterzuentwickeln und gleichzeitig seinen Wurzeln treu zu bleiben, ist immer die große Kunst der Musiker gewesen, die beides eindrucksvoll unter einen Hut bekommen haben. In Deutschland ist ihnen leider der ganz große Wurf noch nicht gelungen. Live sind sie seit 2023 weniger aktiv und meine persönliche Hoffnung liegt auf Shows im nächsten Jahr. Dance funktioniert nämlich nicht nur auf Platte, sondern auch live sehr gut. In 71 Minuten drehen Myrath die Regler weit auf und feiern ihre größten Kompositionen, die es zu Recht auf Reflections geschafft haben. Hört rein und genießt die orientalische Metalreise durch moderne Gefilde.
Hier! geht es für weitere Informationen zu Myrath – Reflections in unserem Time For Metal Release-Kalender.



