„Kaum zu überbieten“
Artist: Nebelkrähe
Herkunft: München, Deutschland
Album: Lebensweisen
Spiellänge: 61:45 Minuten
Genre: Black Metal
Release: 18.02.2013
Label: Mighty Music
Link: https://www.facebook.com/NebelkraeheOfficial?ref=ts
Bandmitglieder:
Gesang – Umbra
Gitarre – Morg
Gitarre – Euphorion
Bass – Kar
Schlagzeug – Latrodectus
Tracklist:
- Versucher
- Mit Glut auf den Lippen
- Mut & Demut
- Der Flaneur
- Lebenswaisen
- Das Karussell
- Macht & Ohnmacht
- Ebenbürdig
Man erlebt es nicht alle Tage: Nebelkrähe aus München veröffentlichen mit Lebensweisen eines der besten Alben 2013. In der Liste der Top 5 Erscheinungen des Jahres 2013 wird es wohl sehr wahrscheinlich in den nächsten neun Monaten nicht genug hochwertige Veröffentlichungen geben, die diese Scheibe aus der Liste werfen werden. Und das, obwohl noch die eine oder andere vermutlich großartig werdende CD in den Startlöchern steht. Von der Band habe ich vorher noch nie etwas gehört, umso überraschter war ich von der schier überwältigenden Qualität des Albums.
Dabei fängt alles so unscheinbar an: Das Eröffnungslied Versucher wartet direkt mit einem schrillen Riff und stechendem Gekeife auf, das nach knapp einer Minute abrupt aufhört und vollkommen unerwartet die spielerischen und kompositorischen Qualitäten der Band offenbart. Beim ersten Hören ging ich von einem kleinen Schmankerl für das Eröffnungslied aus und befürchtete, dass die Band fortan nur noch auf Geknüppel setzt. Man kann nicht falscher liegen! Das Album strotzt nur so von Abwechslung und Experimentierfreudigkeit! Der Übergang von Versucher zu Mit Glut auf den Lippen ist noch unerwarteter als der eben genannte Bruch nach der ersten Spielminute, da von der einen auf die andere Sekunde auf Akustikgitarren und Frauengesang gesetzt wird, bevor es nach knapp zwei Minuten wieder metallisch wird. Dieser Abschnitt wiederum wird von Cellos abgelöst. Keine Idee wird totgeritten, jedes einzelne Lied strotzt vor Abwechslung.
Die Krähe (haha) schießt die Band allerdings im dritten Lied Mut und Demut ab: Nach drei Minuten wird Black Metal mit FUNK kombiniert. Kein Scherz, das habe ich selber noch nie gehört und auch wenn ich nicht glaube, dass das salonfähig ist oder im Radio laufen wird, ist das echt der absolute Hammer. Der Bassist stach bis zu diesem Punkt eh schon immer massiv hervor und übertrifft sich noch einmal selber. Ähnlich genial ist übrigens der Chorpart im 3/4 Takt bei Lebenswaisen. Man MUSS es einfach gehört haben.