New Years Day, Unbreakable Tour 2020 am 05.03.2020 im Musik & Frieden in Berlin

Ein ungewolltes Exklusivkonzert in Berlin

Event: Unbreakable Tour 2020

Artist: New Years Day

Datum: 05.03.2020

Support: Lowlives

Genre: Alternative Metal, Gothic Metal, Hard Rock

Besucher: ca. 30

Kosten: 27,15 € VVK

Ort: Musik & Frieden, Berlin

Link: https://nydrock.com

New Years Day haben sich von Anaheim in Kalifornien auf den Weg gemacht, um ihr neues Album Unbreakable zu promoten. Am 5. März 2020 führt sie das nach Berlin ins Musik & Frieden. Wir sind pünktlich vor Ort und sind erstaunt. Während in anderen Städten die Locations nahezu ausverkauft sind, stehen hier in Berlin nur ca. 30 Personen vor der Bühne. Das Schwarze Zimmer im Musik & Frieden ist zur Hälfte abgehängt. Viele Menschen scheinen die Veranstalter also auch nicht mehr zu erwarten. Ob das an der aktuellen Panik um das Coronavirus und der Empfehlung Menschenmassen zu meiden liegt, oder an anderen Gründen, kann man nicht sagen.

Um 20 Uhr betreten Lowlives, die heutige Vorband, die Bühne. Unter den wenigen Konzertbesuchern befinden sich ein paar Fans, die hier jedes Lied sicher mitsingen. Lowlives schlagen eine Mischung aus undergroundigen Punk und Metal an. Das klingt ganz ok und ist für einen Support auch ganz angemessen. Ganz überzeugen können sie mich aber nicht. Dafür ist die Show auch nach 30 Minuten vorbei.

Weiter geht es nach kurzer Pause mit dem heutigen Hauptact. New Years Day haben in den letzten Jahren immer wieder einige Bandmitglieder ausgetauscht. Einzig Frontfrau Ash Costello ist beständig und verkündete schon zum neuen Album, dass die Bandkonstellation nun endlich perfekt ist. Das kann man live gut nachvollziehen. Ash steht im Mittelpunkt und die einzelnen Bandmitglieder halten sich dezent im Hintergrund, haben aber auch ihre Momente.

Musikalisch starten die Kalifornier von Anfang an mit Vollgas. Ich muss gestehen, dass ich mit der Musik auf Platte nicht viel anfangen konnte. Zu poppig, zu Mainstream. Für mich schien es eher, als würde mal wieder jemand versuchen, etwas ausprobieren zu wollen, und sich am guten alten Metal zu bedienen. Doch dieser Eindruck hat sich gelichtet, als New Years Day auf die Bühne treten. Spätestens nach einem Pantera Cover ist klar, dass man das hier schon ernst meint.

Eines muss man New Years Day lassen: In Sachen Publikumsnähe sind sie ganz weit vorn. So gehen sie mit einem Fünkchen Witz und Gelassenheit mit dem leeren Raum um. „Jetzt kann ich euch wenigstens ALLE mal ganz genau sehen,“ witzelt Frontfrau Ash und bittet alle etwas näher zu kommen. Beim schon erwähnten Pantera Cover schlägt sie eine Opfergabe an die Metal Götter vor. Nur diesmal ohne Ziegenblut und Jungfrauen – heute reicht es, wenn jeder im Raum die Metalhörner zeigt, und das den ganzen Song lang. Das macht auch jeder mit und die Stimmung in Berlin ist hervorragend. Doch damit nicht genug. Am Ende des Sets landen Gitarristen und Sängerin im Publikum und performen hier weiter. Dabei wird jeder Gast von Ash Costello umarmt. New Years Day verabschieden sich nach einer Zugabe vom Berliner Publikum. Auch wenn es nur eine sehr kleine Besucherzahl war, haben diese ein sehr privates und vollumfängliches Konzert genossen.