Operation: Mindcrime – The New Reality

„Die Augen vor der Realität verschlossen“

Artist: Operation: Mindcrime

Herkunft: Seattle USA

Album: The New Reality

Genre: Progressive Rock, Progressive Metal

Spiellänge: 58:56

Release: 01.12.2017

Label: Frontiers Music Srl

Link: http://www.frontiers.it/album/5422

Bandmitglieder:

Bass – John Moyer
Drums – Simon Wrigt
Drums – Brian Tichy
Guitars – Scott Moughton
Guitars – Kelly Gray
Keyboards – Randy Gane
Vocals – Geoff Tate

Tracklist

1. A Head Long Jump
2. Wake Me Up
3. It Was Always You
4. The Fear
5. Under Control
6. The New Reality
7. My Eyes
8. A Guitar in Church
9. All For What?
10. The Wave
11. Tital Chance
12. The Same Old Story

 

Die Progressive Metal Legende Geoff Tate legt mit seinem Projekt Operation: Mindcrime den dritten und (wenn er sich besinnt) wahrscheinlich letzten Teil vor.

In der Fachwelt wird der 1959 geborene Geoff Tate bekanntlich als einer der besten Sänger im Metal gehandelt. Auf dem vorliegenden Album hat er jedoch keine Möglichkeit dies zu beweisen, werden doch zu sehr gerade auch Höhen ausgelassen.

Wobei sich für mich auch die Frage stellt: Muss er dies überhaupt, oder wird man ihm mit den Vergleichen zu seiner Zeit bei Queensrÿche überhaupt gerecht? Dies wird wohl ein immerwährender Kampf gegen die Gralsritter des Progressive Metals werden. Diese streiten unvermindert, wer denn nun besser sei. Queensrÿche in der aktuellen Besetzung oder Geoff Tate mit seinem neuen Projekt Operation: Mindcrime. Muss dieser Vergleich überhaupt her?

Zusätzlich ist er aktuell ja auch noch mit einem weiteren Projekt unterwegs und performt das Queensrÿche Album Operation: Mindcrime live. Das habe ich mir zwischenzeitlich selbst angeschaut. Vom Hocker reißen konnte mich das nicht. Hier mein Bericht dazu.

Da haben wir jetzt wieder die Verbindung zum aktuellen Album The New Reality. Denn so richtig vom Hocker reißen konnte dieses Album mich ebenfalls nicht.

Gemäß des Titels des Albums The New Realitiy scheint Geoff Tate eben nicht in der neuen Realität angekommen zu sein.

Das Album beginnt gar nicht mal so schlecht und es sind ein paar richtig gute Songs dabei. Leider wird The New Reality mit Verlauf immer konzeptloser und auch wirklich langweilig. Songwriting scheint nicht unbedingt so seine Sache zu sein. Teilweise erinnern mich die Songs an David Bowie in der Earthling Phase. Wenn ich genau hinhöre, denke ich sogar, dass er versucht diesen in der Stimme teilweise zu imitieren. Oder was eigentlich ja noch viel schlimmer wäre: sie sind vom Original eingespielt? Naja, ist mein Eindruck, muss aber nicht so sein. Eventuell habe ich dann hier den Realitätsbezug verpasst, den Geoff Tate ansonsten doch eher verpasst hat. Aufgefahren wird zudem mit einem riesigen Bombardement von Soundcollagen und Samples aus allen Richtungen und Instrumenten sowie Bläsern. Vielfach verzichtet er sogar auf richtigen Gesang und verfällt in eine Art Sprechgesang.

Hatte ich eben schon das Songwriting erwähnt? Dies nenne ich dann mal sehr unausgewogen. Teilweise werden hier Soundcollagen aufgebaut, wie man sie zum Beispiel von den Krautrockern Eloy kannte. Bei dieser Band waren sie ein konstanter Bestandteil des Songwritings und sehr spannungsgeladen. Diese Soundcollagen nahmen den Hörer mit in unvergleichliche Höhen und Tiefen. Bei dem vorliegenden Werk werden sie meist jedoch willkürlich eingesetzt, so, als wenn gerade im Moment nichts anderes eingefallen wäre. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass sie ohne Sinn und Zweck platziert werden. So zieht sich The New Reality dann bis zum Ende zäh hin, dann auch noch passend dazu mit einem Saxophon im abschließenden Song The Same Old Story. Aber über die gleiche alte Story will ich mich nun wirklich nicht auslassen. Geoff Tate wird schon wissen, wie diese aussieht. Schade, dass er mit diesem Werk die neue Realität einfach nicht wahrgenommen hat.

Fazit: Das Album beginnt nicht einmal so schlecht und ein paar gute Songs tauchen auf. Im weiteren Verlauf wird The New Reality dann leider doch zu einem recht undurchdachten und konzeptlosen Album. Leider setzt Geoff Tate damit den Weg der vorangegangenen Alben fort. Halt The Same Old Story Geoff – sorry.

Anspieltipps: Wake Me Up, Under Control,
Juergen S.
6.2
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
6.2