„Modern und dennoch ohne Kompromisse“
Artist: Pop Evil
Herkunft: Michigan / USA
Album: Pop Evil
Genre: Rock
Release: 16.02.2018
Label: eOne Music
Link: http://popevil.com/
Bandmitglieder:
lead vocals – Leigh Kakaty
guitar, backing vocals – Nick Fuelling
guitar, backing vocals – Dave Grahs
bass, backing vocals – Matt DiRito
drums – Hayley Cramer
Tracklist:
- Waking Lions
- Colors Bleed
- Ex Machina
- Art Of War
- Be Legendary
- Nothing But Thieves
- A Crime to Remember
- God’s Dam
- When We Were Young
- Birds of Prey
- Rewind
Pop Evil haben ihre Wahrheit im Namen und scheuen sich auch nicht davor, von einer gewissen Moderne auch mal gerne Gebrauch zu machen bzw. in ihre Songs einfließen zu lassen. Doch zeigte sich auf bisherigen Alben der Rocker der Sound immer stets mit klarer Linie – könnte sich das nun ändern? Ihr fünftes Album Pop Evil erschien am 16. Februar 2018 und lässt sofort die Frage aufblühen, ob ein Selftitled Album auch einen neuen Sound für Pop Evil bedeutet. Die Antwort ist ein klares Jein.
Der Opener präsentiert sich mit dem Titel Waking Lions schön passend zum Cover. Gewohnt harte Riffs und einige Breakdowns lassen nicht lange auf sich warten und auch Sänger Leigh lässt seinen Clean Gesang erklingen – an welchen man sich zumindest in den Strophen immer noch zuerst gewöhnen muss. Insbesondere der Chorus ist bei Waking Lions mit seiner Steigerung allerdings mehr als nur gut gelungen. Natürlich in dem Rahmen, dass man diesen leichten Pop Touch mag. Emotional positionieren sie sich jedenfalls sehr stark für den ersten Track.
Colors Bleed bringt zu Beginn schon deutlich mehr Power mit aufs Spielfeld, als es bei Waking Lion noch der Fall ist. Ein wenig offener zeigen sich Pop Evil hier in einem Stil, der auf interessanterweise an der Grenze zum Pop Punk kratzt – und damit durchaus für die erste Überraschung sorgen. Ein Stil, der der Gruppe recht gut steht, wenn auch Sänger Leigh noch etwas die nötige Stärke oder auch Kraft in der Stimme zu fehlen scheint. Insbesondere der (fast) instrumentale Teil, der ein wenig die Energie herausnimmt, lässt den Zuhörer noch einmal aufhorchen.
Der nächste Song trägt den Titel Ex Machina – und wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte dies jetzt genau sofort nachholen. Aber zurück zu Pop Evil und dem Song. Dieser knüpft etwas stärker an Colors Bleed an, nimmt sich aber gesanglich wieder etwas zurück und zeigt sich im Gesamtbild dann doch sanfter als man es vielleicht zu Beginn erwartet hätte, wenn auch die eingestreuten Screams dem Song eine sehr schöne abwechslungsreiche Struktur geben. Der Song Ex Machina braucht definitiv einen zweiten (und vielleicht auch dritten) Durchlauf, bevor er so richtig zu gefallen weiß, aber dann setzt er sich auch im Kopf fest.
Besonders wirr zeigt sich auch Art Of War, der irgendwie zwischen Rock, Pop Punk und Hardcore hin und her wechselt, ohne dabei 100 % einer Struktur folgen zu wollen – eine Aggressivität, die Pop Evil recht gut steht, ohne dass sie ihre Verspieltheit verlieren. Verspieltheit ist vor allem bei dem Song Nothing But Thieves wieder angesagt – und nein, hier geht es nicht um die gleichnamige (allerdings sehr geniale) Band. Ein kleiner Zusatz an elektronischen Elementen hebt Nothing But Thieves noch einmal hervor und es scheint Pop Evil bis hierher zu gelingen, ihren Songs allesamt etwas Einzigartiges zu verpassen.
So z.B. auch in Bird Of Prey, welcher sich etwas zurücklehnt und dafür eine Gesangslage findet, die Pop Evil insgesamt sehr gut zu stehen scheint. Insbesondere auf Melodieebene verankert sich Bird Of Prey tief im Gehirn und man summt noch Stunden nachher vor sich hin. Emotional zeigt sich auch Rewind, welcher als Schlusssong mehr als gut passt und sich noch einmal in Emotionen alles auffahren lässt.