Presented by TFM.rocks: Suffocation & The Acacia Strain + Fuming Mouth am 23.06.2024 im Mergener Hof in Trier

Die amerikanische Death Metal Legende Suffocation kommt auf ihrer "Bow To No One"-Tour nach Trier und hat zwei weitere geile Bands im Schlepptau

Bands: Suffocation, The Acacia Strain, Fuming Mouth

Ort: Mergener Hof, Rindertanzstr. 4, 54290 Trier

Datum: 23.06.2024

Kosten: 35,00 € VVK, 40,00 € AK

Genre: Death Metal, Brutal Death Metal, Technical Death Metal

Besucher: ca. 150 Besucher

Veranstalter: Mergener Hof Trier

Link: https://mjctrier.de/event/suffocation/

Photo Credit: Jason Carlson

Da denkt man, jetzt gibt es keine Steigerung mehr, aber nun kommen noch Suffocation an die Porta Nigra nach Trier und bringen mit The Acacia Strain und Fuming Mouth noch zwei weitere tolle Bands mit. Heute am Sonntag ist es natürlich immer recht schwierig, die Location voll zu bekommen. Aber die „üblichen Verdächtigen“ sind in Trier natürlich wieder am Start. So treffen wir auf einige Bekannte und Freunde.

Den Auftakt machen heute Fuming Mouth. Death Metal und Crust, das ist die Essenz der Amerikaner. Die Band kommt mit ihrem neuen/zweiten Album Last Day Of Sun im Gepäck nach Trier. Ihren Frontmann Mark Whelan habe ich eben noch am Merchstand gesehen, nun ist er mit seinen beiden Mitstreitern oben auf der Bühne. Mark Whelan steht auf der linken Seite der Bühne (vom Publikum aus gesehen rechts), dort, wo im Mergener Hof zumeist die Bassisten im spärlichen Licht stehen. Bassist Patrick Merson hat dafür heute auf der linken Seite genügend Licht. Das Trio spielt auf engstem Raum vorne auf der Bühne, denn im Hintergrund ist schon einiges für den heutigen Topact Suffocation aufgebaut. Ziemlich eng zwar, aber der Platz genügt dem Trio, da sie nicht auf der Bühne herumrennen, sondern insbesondere ihre Musik für sich sprechen lassen – und die ist für mich sehr bemerkenswert. Die Band hat seit ihrer Gründung 2013 mit The Grand Descent und Last Day Of Sun erst zwei Alben veröffentlicht. Songs von beiden Alben stehen auf der heutigen Setliste, unter anderem auch R.I.P. (Rest In Piss), vom neuen Album Last Day Of Sun, das es wahrlich in sich hat (Review hier). Nur drei Wochen vor der Aufnahme des Albums wurde Frontmann Mark Whelan mit einer verheerenden Krebsdiagnose konfrontiert. Während er gegen die Krankheit kämpfte, schrieb er Melodien, Schlagzeugpartien und Texte um und durchdrang die Musik mit seiner persönlichen Reise aus Kampf und Hoffnung. Die Aufnahmesessions fanden im Studio, God City, in Salem, Massachusetts, des Grammy-preisgekrönten Kurt Ballou (Converge) statt und führten zu einem beeindruckenden Ergebnis. Ich bin von der Band regelrecht begeistert und muss mir am Merchstand nach dem Gig das Album Last Day Of Sun bei Mark Whelan noch persönlich abholen und drücke ihm die Daumen für den weiteren Weg.

Fuming Mouth, Mergener Hof Trier 2024,
Pic by Big Simonski

Mit den Amis The Acacia Strain wird auf der Bühne jetzt regelrecht aufgerüstet. Jetzt stehen dort gleich fünf Musiker auf der Fläche, wo eben drei Musiker kaum Platz hatten, und diese fünf Musiker von The Acacia Strain scheinen auch noch einen extremen Bewegungszwang zu haben. Die Deathcore/Metalcore Band aus den USA besteht seit bereits seit 2001, hat jedoch schon einige Besetzungswechsel erleben müssen. Unter anderem waren bereits Jeanne Sagan, die Bassistin von All That Remains und Mark Castillo, der Schlagzeuger von Bury Your Dead, Mitglieder der Band. Im letzten Jahr war man mit den beiden Veröffentlichungen Failure Will Follow und Step Into The Light besonders produktiv. Wie bereits gesagt, sind sie nicht nur produktiv, sondern auch sehr beweglich. Das überträgt sich auf die Fans im Publikum, denn dort wird ein Moshpit nach dem anderen gestartet. Man hat auf beiden Seiten sichtlich Spaß. Im Publikum findet sich ein Fan, der immer mal wieder gerne mit ins Mikro bellt/growlt. Urgestein und Sänger Vincent Bennett hält ihm mehrere Male das Mikro vor den Mund und hat sichtlich Spaß dabei, denn er grinst gewaltig. Der gleiche Fan ist dann irgendwann auch komplett auf der Bühne und wagt einen Sprung nach unten. Zum Stage Diving kommt es allerdings nicht, ich sehe ihn direkt wieder in der Menge sich unten bewegen, er scheint wohl doch aufgefangen worden zu sein. Das war jetzt ein energiegeladener Auftritt des Quintetts aus Springfield, Massachusetts.

The Acacia Strain, Mergener Hof Trier 2024,
Pic by Big Simonski

Zum Abschluss natürlich die Headliner des heutigen Abends. Suffocation einen Legendenstatus absprechen zu wollen, wäre müßig. Sie haben seit ihren Erstwerken riesigen Einfluss auf die sich erst später rauskristallisierenden Genres des Brutal/Slam Death Metal, des technischen Death Metal und auch des modernen Deathcore genommen. Technisch alles auf sehr, sehr hohem Niveau. Hier ist alles zu hören: unvergleichliche Riffs und schräge Soli, brutale Breakdowns und Geblaste bis dorthinaus. Ebenso griffige Hooks und Songparts. New Yorker Death Metal Style auf der Bühne des Mergener Hofes, das ist es, was den Death Metal Fan heute hier mal wieder so richtig erfreut. Mit im Gepäck haben Suffocation auch Songs ihres neuesten Werkes Hymns From The Apocrypha, welches erst im November letzten Jahres erschienen ist. Sänger Ricky Myers, der 2019 Originalsänger Frank Mullen abgelöst hat, hat alles im Griff und scheint eine besonders große Lunge vorzuweisen, bei dem, was er alles raushaut. Im Mittelpunkt steht allerdings insbesondere Bassist Derek Boyer mit seinem auch optisch auffälligen Bassspiel. Er ist mit seinem Gerät meist auf den Knien, der muss bestimmt irgendwann irre Rückenschmerzen bekommen. Mir schmerzt es bereits vom Zuschauen (dieses ungewöhnliche Spiel mit dem Bass durfte ich schon einige Male bewundern). Und natürlich ist da noch hervorzuheben Mastermind Terrance Hobbs, der mit seiner Gitarre wohl getrost Mr. Suffocation genannt werden darf. Suffocation halten mit ihrem Gig das Level des heutigen Death Metal Abends im Mergener Hof besonders hoch, quasi die Spitze des Death Metal Eisberges mit drei hervorragenden Bands am heutigen Abend.

Suffocation, Mergener Hof Trier 2024,
Pic by Big Simonski

Die Fans dürfen die Location zufrieden verlassen!

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