“Pyramaze beherrschen die Disziplin“
Artist: Pyramaze
Herkunft: Dänemark + Vereinigte Staaten von Amerika
Album: Disciples Of The Sun
Spiellänge: 52:26 Minuten
Genre: Melodic Metal, Power Metal
Release: 22.05.2015
Label: Inner Wound Recordings
Link: https://www.facebook.com/Pyramaze und http://www.pyramaze.com/
Produktion: Hansen Studios, Ribe von Jacob Hansen
Bandmitglieder:
Gesang – Terje Harøy
Gitarre – Jacob Hansen
Gitarre – Toke Skjønnemand
Keyboard – Jonah Weingarten
Schlagzeug – Morten Gade Sørensen
Tracklist:
- We Are The Ocean
- The Battle Of Paridas
- Disciples Of The Sun
- Back For More
- Genetic Process
- Fearless
- Perfectly Imperfect
- Unveil
- Hope Springs Eternal
- Exposure
- When Black Turns To White
- Photograph
Die Ursprünge der Band Pyramaze gehen zurück auf den Winter 2001/2002, als der damals 24 Jahre alte Gitarrist Michael Kammeyer seine Band Damion verließ, bei der er fast vier Jahre lang gespielt hatte. Nach einigen Monaten des intensiven Songschreibens hatte er im Sommer des Jahres 2002 genug Material für ein komplettes Album zusammen und ging auf die Suche nach Musikern, die ihm bei der Umsetzung helfen könnten. Das Debütalbum Melancholy Beast erschien dann im Jahr 2004. Aber im weiteren Verlauf kam auch Pyramaze nicht um diverse Besetzungswechsel herum. Mit dem aktuellen Line-Up erscheint nun am 22.05.2015 das vierte Album Disciples Of The Sun.
Nach dem orchestralen Intro We Are The Ocean geht es auf in den Kampf. Dabei ist The Battle Of Paridas mit einem sehr schönen Gitarrenriff ausgestattet und bewegt sich vornehmlich im Uptempo-Bereich. Irgendwie so eine sehr gelungene Mischung Borealis meets Kamelot, wobei es natürlich auch Pyramaze hervorragend beherrscht, durch schöne Gitarrensoli und Tempowechsel den Hörspaß hoch zu halten. Sänger Terje Harøy beherrscht die Szenerie von Anfang bis Ende, soll sagen, zeigt keinerlei Schwächen im Gesang.
Das Titelstück Disciples Of The Sun erinnert mich sehr an mein Lieblingslied Forgotten Forever auf dem Debütalbum der kanadischen Band Borealis. Man schwankt zwischen Schunkeln und Headbangen. Die Stimme von Terje Harøy schraubt sich noch etwas höher, als ob sie wirklich bis zur Sonne tragen möchte.
Nach diesem Midtempo-Song geht es mit Back For More deutlich schneller zur Sache. Natürlich immer noch sehr melodiös, aber doch mit deutlicher Schlagseite in Richtung Power Metal. Das Gitarrenriff im Refrain fräst sich unbarmherzig durch die Gehörgänge und nistet sich im Wohlfühlareal des Gehirns ein.
Bei Genetic Process fällt mir dann zum ersten Mal das sehr akkurate und treibende Schlagzeugspiel auf, und beim folgenden Fearless habe ich doch tatsächlich zum ersten Mal das Wort „Härte“ auf meinem Zettel stehen. Natürlich auch nur in Anführungszeichen, denn wirklich hart wird es bei Pyramaze ja nicht, dafür gibt es andere Gruppen. 😀 An der Stimmung des Stücks kann aber auch das sehr schön klingende Keyboard nichts ändern, denn dieses Uptempo-Stück zwingt mich geradezu zum Headbangen. Hier zeigt sich auch wieder einmal, wie wandlungsfähig der Gesang ist, hier klingt er teilweise definitiv leicht angeraut.
Auch Perfectly Imperfect beginnt mit einem ziemlich heftigen Gitarrenriff, hier ist meiner Meinung nach aber der Name Programm. Für mich wäre dieser Song entbehrlich, weil ziemlich belanglos. Genau das Gegenteil gibt es dann mit Unveil auf die Ohren. Schon dieser „unrhythmische Rhythmus“ zu Beginn, bei dem ich immer wieder neu ansetzen muss, der dann übergeht in diesen verfremdeten Gesang und schließlich in einem Refrain zu enden, der mich doch tatsächlich an einige Glanztaten der Band Saga aus den 80er Jahren erinnert. Nicht so typisch für Pyramaze, und gerade darum Daumen hoch und ab in meine Anspieltipps. Das folgende Hope Springs Eternal beginnt ebenfalls etwas unrhythmisch (zumindest für meine Ohren), entwickelt sich dann aber zu einem klasse Uptempo-Song. Und wieder mal bewundere ich die Leistung aller Bandmitglieder und auch des Produzenten, der diesen klasse Mix hinbekommen hat, bei dem jeder Part so selbstverständlich seinen Platz einnimmt, als ob es anders gar nicht ginge.
Ich hatte ja die Hoffnung, dass ich mal drum herum komme, aber nach dem Midtempo-Song Exposure und dem etwas schneller gehaltenen When Black Turns To White gibt es zum Abschluss mit dem Outro Photograph doch tatsächlich noch eine Ballade. Aber das ist dann wohl die Zeit, die man nach der Wohlfühl-Massage noch liegenbleiben darf, um sich komplett zu regenerieren. 😀