Detest – A World Drowning In Detest

Je oller, je doller - Dänen im Death Metal Rausch

Artist: Detest

Herkunft: Dänemark

Album: A World Drowning In Detest

Spiellänge: 36:37 Minuten

Genre: Death Matel

Release: 06.12.2024

Label: Emanzipation Productions

Link: https://www.facebook.com/DetestDK/

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Simon Springborg
Gitarre – John Petersen
Gitarre – Anders Nissen
Schlagzeug – Jesper I. Mathiesen

Tracklist:

1. It’s Over
2. Drowning In Detest
3. Bullet Rain
4. Misery Stand In Line
5. F.Y.M.M.F.
6. Never Can Be Banished
7. As I Expected
8. Supposed To Suffer

Die Dänen von Detest sind wieder einmal der Beweis dafür, dass es ohne Metal nicht geht. Von 1990 bis 1996 waren sie aktiv und knallten im Jahre 1994 ein Album namens Dorval heraus, welches ich sehr geil fand. Dann wurde es ruhig um die Band und man löste sich auf, wie es damals so üblich war. Die Sterbewelle im Death Metal Bereich nahm ja immer mehr zu, Gitarrist John Petersen hatte aber wohl wieder Bock und so trommelte er 2013 laut und Detest machten wieder weiter. Es dauerte aber bis zum Jahre 2019, bevor es etwas Hörbares gab. Die EP kam ganz gut an und 2021 folgte dann das Album We Will Get What You Deserve. Ein mehr als solides Album kam dabei heraus. Es folgte wieder einmal ein Wechsel, neuer Klampfer und ein neuer Drummer und nun schaffte man es, dass dritte Album zu veröffentlichen. Alles Gute zum Nikolaus.

Am Anfang ist das Ende. Oder so ähnlich. Zumindest geht es bei den Dänen mit It’s Over los. Langsam, verspielt und mit einem gewissen Neunziger-Flair ausgestattet, startet man das Unterfangen, der Metalmeute die Welt von Detest zu erklären. Ein feines, melodisches Riff wird zum Besten gegeben und quasi als Solo, mithilfe der Drums, vorgetragen. Nach knapp zwei Minuten ist dann Schluss und somit dient der Song als Intro.

Dafür ist der Übergang zum Stück Drowning In Detest nahtlos und nun legt man los. Wie auf dem Vorgänger konzentrieren die Burschen sich auf das Riffing und auf den Groove. Hier und da abgehackte Momente, ansonsten groovt man gekonnt und mit geilen Parts durch das Universum. Die Stimme ist schön passend und tief und das Feeling ist altbacken. Man hört, dass die Burschen das Musizieren im letzten Jahrtausend gelernt haben. Ein fettes Solo folgt. Cooles Riff. Kleines Intermezzo, bis dann das nächste verspielte Solo folgt. Abgehacktes Riffing und dann darf der Bass alleine ran. Gute Idee, die auch tatsächlich etwas bringt. Dann erhöht man das Tempo ein wenig und gibt im Midtempo gechillt Gummi. Die Uftata darf auch mitspielen. Der Groove muss natürlich auch wieder ran und so geht es hin und her und man weiß nie so richtig, was folgen wird. Groovig und mit einem kleinen hypnotischen Riff geht es dann zu Ende.

Im Uptempo legt man dann zu Beginn vom Song Bullet Rain zu. Ja, das macht mir Laune. Schönes Neunziger Geballer. Keine Blastbeat-Attacken, sondern nur altes Uptempo. Eine Stakkato-Attacke folgt und dieses wird von einem melodischen Moment abgelöst, bevor man sich dann wieder dem Uptempo widmet. Cool. Schockt und wieder ab ins Stakkato, kombiniert mit dem melodischen Part. Das hat Hand und Fuß und klingt ziemlich aggressiv. Ein verspielter Midtempopart folgt mit fetten Soli. Das muss sein, das darf nicht fehlen. Gute Auflockerung, dann man holt wieder den abgehackten Part heraus mit melodischem Anschluss. Dann wird das Tempo herausgenommen, die Gitarre wird lang gezogen und die Growls erklingen. Sehr geil. Dieser Part wird ein wenig verändert und ausgekostet. Ja, das ist auch absolut, denn er ist ziemlich geil. Mit einem lang gezogenen Growl endet dann alles.

Hört man sich die Songs wie z.B. Misery Stand In Line, F.Y.Y.M.F. oder As I Expected an und vergleicht sie mit den Songs auf dem Vorgängeralbum, wird man viele Parallelen feststellen, allerdings auch eine extreme Weiterentwicklung oder Veränderung, je nachdem, wie mal will. Ob das nun aufgrund des Eintritts des neuen Gitarristen Anders liegen mag und/oder an der Rückkehr des alten Drummers Jesper weiß ich nicht, könnte aber durchaus sein. Gerade das Drumming im Rhythmusbereich finde ich extrem aggressiver und heaviger. Man hat das Gefühl, dass sie sich von dem selbst gestrickten Korsett gelöst haben und nun machen, worauf sie Bock haben.

Natürlich überwiegt auch hier der Groove, gar keine Frage und dieser ist auch richtig fett. Hört euch mal den Anfang von Never Can Be Banished an. Geiles Brett. Das Teil entwickelt sich zu einem richtigen Riffmonster und zu einer Mischung aus elegantem Groove und aggressivem Midtempo Death Metal. Gefällt mir sehr gut. Death Metal der alten Schule im neuen Gewand. Starkes Riffing und extrem geiles Feeling für das Wesentliche, auch wenn natürlich das verspielte obligatorische Solo nicht fehlen darf. Der Song geht gut ins Ohr. Am Ende gibt es sogar ein wenig richtiges Geballer, bevor man dann wieder den Groove-Hammer herausholt. Brett.

Detest – A World Drowning In Detest
Fazit
Detest haben zum Vorgänger noch einmal ordentlich zugelegt, wie ich finde. Man bleibt natürlich beim groovigen Old School Death Metal, durchbricht aber immer wieder die Mauer und schmeißt Benimmregeln über Bord. Man zeigt sich im Rhythmusbereich und beim Tempo variabler, und gerade im mittleren Teil des Albums klingt man progressiv und technisch, aber auf eine angenehme Art und Weise. Die Riffs sind derbe brutal und die Vocals ebenfalls. Gutes Album, gar keine Frage.

Anspieltipps: Bullet Rain und Never Can Be Banished
Michael E.
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