Artist: Rage
Herkunft: Herne, Deutschland (Nordrhein-Westfalen)
Album: Spreading The Plague (EP)
Spiellänge: 25:47 Minuten
Genre: Heavy Metal, Power Metal
Release: 30.09.2022
Label: SPV / Steamhammer
Links: http://www.rage-official.com/
https://de-de.facebook.com/RageOfficialBand/
Produktion: Dynamita Studios, Asturias in Spanien
Bandmitglieder:
Gesang und Bass – Peter „Peavy “ Wagner
Gitarre – Jean Bormann
Gitarre – Stefan Weber
Schlagzeug – Vassilios „Lucky“ Manitaopoulos
Tracklist:
1. To Live And To Die
2. Spreading The Plague
3. The King Has Lost His Crown
4. A New Land (Accoustic Version)
5. The Price Of War 2.0
6. Straight To Hell (Live From The Cave)
Zwischen zwei regulären Album-Releases bieten sich diverse Optionen für überbrückende Veröffentlichungen an. Im Hause Rage hat man sich nach Jahren mal wieder für eine EP entschieden, eine Chance für das Gitarrenduo Jean und Stefan, sich eine weitere Spore mehr zu verdienen, bevor es in ihre zweite Albumproduktion innerhalb der Band geht.
Los geht’s mit dem überraschend starken Titel To Live And To Die. Die Nummer macht richtig gute Laune und geht in feinster Teutonenstahlmanier ziemlich nach vorn. Hier überrascht vor allem die Diskrepanz zwischen den fröhlich wirkenden Powerchords und den doch eher traurig anmutenden Lyrics. Mit gleicher Spielfreude, aber auch der gleichen Ambivalenz zwischen Melodie und lyrischem Content geht es direkt in den Titeltrack Spreading The Plague. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Wahl eines solchen Titels aktuell nicht vielleicht etwas ungeschickt oder vielleicht sogar bewusst so gewählt wurde. Aber Rage zeigen gut, dass eine Seuche leider nicht zwangsläufig virologischer Natur sein muss. Auch Stück Nummer drei bewegt sich auf sozialkritischem Parkett. Die für mich wichtigsten Pluspunkte sind hier einmal mehr das Rage-typische Riffing und ein Refrain, der förmlich zum fist raisen einlädt. Wird, so es der Song ins Liveset schafft, ’ne richtig schicke Nummer! Was die Akustiknummer im Folgenden dann bezwecken soll, erschließt sich mir leider nicht. Hier nimmt Peavys Kapelle leider Fahrt aus der Scheibe. Der Titel ist für sich genommen nett, aber jeder weiß, wer die Schwester von „nett“ ist. Der Headbanger The Price Of War 2.0 im Anschluss fühlt sich dann fast wie eine Entschuldigung an. Das abschließende Straight To Hell erinnert mit seinem tanzbaren Beat an gewisse Parts der Suite Lingua Mortis-Pentalogie. Irgendwie gut, aber für die EP irgendwie unnötig, zumal der Bonus aus einem Streaming-Konzert stammt, aber wie diese Coronawohnzimmergigs leider null Live-Athmo ausstrahlt.
PS: Hiberniert Peavy Wagner eigentlich in einem Tank mit Kamillentee? Seine Röhre klingt gefühlt keinen Deut anders als zu Beginn seiner Karriere.