Rival Sons – Feral Roots

„Zurück zu den Wilden Wurzeln“

Artist: Rival Sons

Herkunft: Long Beach (Kalifornien) / USA

Album: Feral Roots

Genre: Hard Rock, Classic Rock, Blues Rock

Spiellänge: 47:04 Minuten

Release: 25.01.2019

Label: Atlantic Records / Warner Music

Link: www.rivalsons.com

Bandmitglieder:

Gesang – Jay Buchanan
Gitarre – Scott Holiday
Schlagzeug – Mike Miley
Bass – Dave Beste
Keyboard – Todd E. Ögren-Brooks (Tourmitglied)

Tracklist:

  1. Do Your Worst
  2. Sugar On The Bone
  3. Back In The Woods
  4. Look Away
  5. Feral Roots
  6. Too Bad
  7. Stood By Me
  8. Imperial Joy
  9. All Directions
  10. End Of Forever
  11. Shooting Stars

Nachdem die Rival Sons beim Death Metal / Grindcore Label Earache ihre letzten Alben herausbrachten, wechselten die Jungs im Hause Warner Records intern und unterschrieben einen Plattenvertrag bei Atlantic Records. Vor ein paar Tagen, am 25.01.2019 erschien dann das neue Album mit dem Titel Feral Roots.

Erhältlich ist es als Digipack CD und als schwarzes Doppel Vinyl.

Rival Sons kann man wohl zu Recht als eine der am härtesten arbeitenden Rockbands auf dem Planeten bezeichnen. Seit ihrer Gründung 2008 haben sie es neben einer EP und einer Liveaufnahme mit diesem Album auf momentan sechs Studioalben gebracht.

Das ist schon eine Menge, aber damit nicht genug. Ich weiß gar nicht, wie sie die Zeit dazu finden, denn Rival Sons sind zudem eine ausgesprochene Touring Band. Sie füllen selbst große Hallen, waren in der Vergangenheit aber auch im Vorprogramm solcher Bands wie Deep Purple, Black Sabbath, AC/DC, Alice Cooper, Slash und den Rolling Stones zu finden.

Da sie ja mittlerweile selbst eine Nummer für sich sind, bleibt für mich die Frage, wieso sie überhaupt im Vorprogramm solcher Bands auftreten, denn erfahrungsgemäß wird da bei den Supportern in der Regel doch schon etwas an den Reglern gedreht, um sie gegenüber den vermeintlichen Headlinern nicht zu gut dastehen zu lassen. Auf jeden Fall scheint es den Rival Sons nichts geschadet zu haben.

Im Februar dieses Jahres kommen sie auf ihrer Tour auch nach Deutschland, Österreich und Luxemburg, um ihr neues Album Feral Roots zu promoten.

Feral Roots heißt übersetzt Wilde Wurzeln. Und so ist dieses Album auch so etwas wie eine Reise in die wilden Wurzeln von Rival Sons. Diese Wurzeln liegen nun einmal im Hardrock, Classic Rock und Blues Rock der Siebziger. Ich muss gestehen, dass ich ein langjähriger Fan der Band bin und auch alle Vorgängeralben mein Eigen nennen kann. Freundlicherweise sind diese auch noch alle von der Band signiert. Das muss ich bei dem aktuellen Album irgendwie auch noch nachholen.

Rival Sons klingen auf dem Album wild und ungezähmt wie eh und je, und dies, obwohl es wirklich ein sauber produziertes Album ist. Der Mann hinter den Reglern (Dave Cobb) versteht sein Handwerk absolut und lässt es auch einmal einfach laufen und krachen. Hier ist nichts kaputt produziert worden.

Die Platte ist gekennzeichnet durch wunderbaren Gesang, tolle Texte, rassige Gitarrenriffs, geniale Bassläufe und kräftige Drums. Frontmann und Sänger Jay Buchanan zeichnet sich durch eine ergreifende Stimme bei ruhigen Passagen und der Seele aus dem Leib schreien bei härteren Passagen aus. Seine Stimme passt einfach zu jedem Stil.

Die vor dem Erscheinen des Albums ausgekoppelten Songs Do Your Worst und Back In The Wood zeigten bereits, wo es mit diesem Album hingeht.

Hier verschmelzen moderner Blues Rock mit riffgeladenem Hard Rock. Das Gebräu, welches in den Siebzigern von solchen Bands wie zum Beispiel Led Zeppelin zusammengestellt wurde. Und genau dorthin geht die Reise zu den Wurzeln auf diesem Album. Hört euch doch einfach mal den Song Do Your Worst an – Led Zeppelin, klingelt da nicht etwas? Das gibt einem doch direkt Sugar On The Bones oder nicht? Sowie einen mächtigen Groove natürlich noch dazu. Mächtig, kräftig geht es dann Back In The Woods mit einem treibenden Schlagzeug und der unnachahmlichen Stimme von Jay Buchanan. Bereits die ersten drei Songs hauen ungemein rein.

Da ist nun wirklich kein Stillstand, denn es geht einfach nur so weiter. Da sollte man nicht weghören, evtl. ist ein wenig Look Away erlaubt. Dieses Look Away will uns zunächst auf seine einschläfernde akustische Art und Weise die Sinne trüben, bevor es dann zu einem astreinen Hardrock Song wird. Und so geht es dann weiter über die Feral Roots, da ist einfach nichts Too Bad, wie uns der Song täuschen mag, denn der ist nur absolut geil und erhöht die Bluesanteile merklich. Die hat auch Stood By Me noch ganz schön stark.

Weiter geht es über das eindrucksvolle Imperial Joy mit All Directions. Da haben wir zum Schluss hin sogar noch einen sehr psychedelisch angehauchten Song. End Of Forever gaukelt uns das Ende scheinbar vor. Das ist es jedoch noch nicht, denn es folgt mit Shooting Stars erst der letzte Song.

Shooting Stars sind Rival Songs beileibe nicht. Die Band hat sich ihren Erfolg hart erarbeitet und dabei auch redlich verdient. Rival Sons sind authentisch und man nimmt es ihnen ab, was sie machen. Das kann ich bei manchen Bands in diesem Genre nicht immer, denn da scheint mir dann doch vieles zu gekünstelt und recht imitiert.

Fazit: Rival Sons kehren auf Feral Roots zu wilden Wurzeln (so die Übersetzung des Albumtitels) zurück. Stimmt irgendwie, aber auch irgendwie nicht. Für mich haben sich Rival Sons nie wirklich von ihren Wurzeln entfernt. Diese Wurzeln liegen bei Rival Sons im Hardrock, Classic Rock und Blues Rock der Siebziger. Diesen Wurzeln wird auf dem vorliegenden Werk in authentischer Form gehuldigt. Allen Fans, die momentan dem Hype um Greta Van Vleet erlegen sind, sollten sich einmal die Rival Sons anhören. Der Unterschied zwischen beiden Bands liegt aus meiner Sicht in der Authentizität. Da können Rival Sons massig punkten!

Anspieltipps: Do Your Worst, Back In The Woods, Too Bad
Juergen S.
8.7
Leser Bewertung3 Bewertungen
9.5
8.7