Rock The Forest – Rengsdorfer Rockfestival 2017 Festival am 28.07. – 29.07.2017 in Rengsdorf

“Rock the Forest – Rengsdorfer Rockfestival 2017 Festival am 28.07. – 29.07.2017 in Rengsdorf“

Eventname: Rock The Forest – Rengsdorfer Rockfestival

Bands: Grand Magus, The Answer, Dead Lord, Motorowl, Thilo Distelkamp & Band, Die Toten Ärzte, Heaven In Hell

Ort: Waldfestplatz Rengsdorf, 56579 Rengsdorf

Datum: 28.07. – 29.07.2017

Kosten: Tickets: Freitag VVK10 Euro, Samstag VVK 29 Euro, Kombi-Ticket: VVK 34€ (zzgl. VVK Geb.)

Genre: Stoner Doom, Heavy Metal, Hard-/Classic/Blues – Rock, Psychedelic Doom

Besucher: ca. 1000 Besucher

Veranstalter: Rockfreund Rengsdorf e. V. www.rockfreunde.de

Link: https://www.facebook.com/search/top/?q=37.%20rockfestival%20rengsdorf

Setlisten:

  1. Noise
  2. OM Generator
  3. Spiritual Healing
  4. Old Mans Maze
  5. The Highest City
  6. Norma Jeane

  1. Don’t Give
  2. Spite
  3. Strained
  4. No Regrets
  5. Ohkalo
  6. Hank-outro
  7. Reruns
  8. Bold Move
  9. History
  10. Ruins
  11. Parker times

  1. Solas
  2. Never Too Late
  3. Demon Driven Man
  4. Come Follow Me Jam
  5. Memphis
  6. On & On
  7. I Am What
  8. Thief Of The light
  9. Spectacular
  10. Raise A Little Hell Jam

  1. Jury
  2. Varangian
  3. Hooves
  4. Steel Vs Steel
  5. Crowned In Steel
  6. Ravens
  7. Freja
  8. Iron Will
  9. Aran
  10. Triumph And Power
  11. King Slayer
  12. Silver Into Steel
  13. Hammer Of The North

 

Eines der ältesten Open-Air-Festivals Deutschlands, das Rengsdorfer Rockfestfestival steigt dieses Wochenende vom 28.07. – 29.07.2017 und wird wieder ordentlich den Westerwald rocken.
Freitag, der 28.07.2017 steht, wie in den letzten Jahren auch, ganz im Zeichen von zwei Coverbands, die ihr Publikum zu begeistern wissen.
Ab 19:45 Uhr dürfen zunächst Die Toten Ärzte ihr Publikum (es sind zahlreiche Punks unter dem Publikum) begeistern und zum mitgröhlen animieren. Die Band aus Hamburg spielt in ihrer zweistündigen Show die Hits der beiden deutschen Punkbands, deren Namen sie vereint, rauf und runter bzw. kreuz und quer. Das Publikum geht mit und ist außer Rand und Band. Zu guter Letzt darf dann auch noch ein „Junge“ auf die Bühne und sich dem gleichnamigen Lied der Ärzte hingeben.
Nach kurzem Umbau sind dann ab 22:15 Uhr Heaven In Hell aus Stuttgart an der Reihe. Die Sonne geht unter und die Reihen füllen sich mehr und mehr. Es dürften sich ca. 900 Besucher auf dem schönen Waldfestplatz aufhalten. Heaven In Hell bringen den Rocksound der 80er auf die Bühne, wenngleich sich auch einige 70er-Hits dabei befinden. So werden an diesem Abend den Besuchern zum Beispiel Manfred Manns Mighty Quinn, Foreigners Urgent, Led Zeppelins – Whole Lotta Love, Golden Earrings – Radar Love, Sweets – Ballroom Blitz und vieles mehr um die Ohren geknallt. Das Ganze kommt technisch sehr sauber rüber und der Sänger weiß mit seiner Stimme und Bühnenpräsenz zu gefallen. Ohne Zugabe darf die Band dann auch nicht die Bühne verlassen. Schluss ist um 00:30 Uhr. Einige der Besucher nehmen noch das eine oder andere Getränk zu sich, einige begeben sich auf den Zeltplatz, die anderen nach Hause in voller Vorfreude auf Samstag mit den Topacts.
Samstag, 29.07.2017 ein Lineup, das es in sich hat!
Ich betrete den Waldfestplatz pünktlich um 18:15 Uhr mit Beginn des Festivalabends. Thilo Distelkamp mit Band, Singer/Songwriter aus Neuwied, macht den undankbaren Job des Openers. Das Festival kennt er bestens, hat er doch solo in den letzten drei Jahren während der Umbauphasen das Publikum unterhalten. Der ersten Festivalbesucher haben sich eingefunden und einige die-hard Fans von Thilo sind auch da und unterstützen die Band.
Ziemlich genau um 18:45 Uhr beginnen die Umbauarbeiten und Motorowl wird angekündigt. Motor was??? Die wenigstens der mittlerweile doch schon in großer Anzahl erschienenen Besucher kennen die Band, das wird sich schlagartig ändern. Auf die Besucher schlägt unverhofft ein Psychedelic Doom Gewitter ein. Die junge Band aus Thüringen begeistert die Zuschauer. Vor der Bühne wird es voller und das Publikum geht mit. Die Jungs spielen Songs ihres 2016er-Albums Om Generator.
Das erste Stück ist ein Intro mit Geräuschen, dann folgt eine Auswahl ihrer starken Songs aus dem Om Generator Album. Die letzte Song Norma Jeane, ist ein ganz neuer Song, der nicht auf dem Album zu finden ist. Ich habe mir das Album bereits im Vorfeld angehört. Das hat mich schon umgehauen, aber was dann live abgeht, ist der pure Wahnsinn. Nicht nur ich bin begeistert vom kraftvollen Sound, der Prägnanz des Sängers und der Orgel. Ein Sound, der seine Grenzen sucht und so dem Hörer die Ohren aufreißt. Bäng!!! Was für ein Einstieg in den heutigen Abend. Die Besucher, die jetzt erst auf den Platz kommen, haben was verpasst. Einer, der fast pünktlich zum letzten Stück den Platz betritt sag zu mir: „Was / wer ist das? Wie geil ist das denn“. Ich kläre ihn auf und sage: „hast du was verpasst“. Er nickt.
Kurze Umbauphase, in der ich mich mit Max, dem Gitarristen und Sänger von Motorowl vom Platz schleiche, damit wir ungestört das vereinbarte Interview machen können. Das Interview mit Max veröffentlichen wir bei Time for Metal separat. Max und ich beeilen uns, denn wir wollen beide unbedingt Dead Lord sehen. Max outet sich als bekennender Dead Lord Fan. Den Anfang bekommen wir nicht ganz mit. Aber was soll´s, man kann nicht alles haben.
Dead Lord beginnen fast pünktlich kurz nach 19:00 Uhr ihren einstündigen Gig. Das Team der Rockfreunde Rengsdorf e. V.  um den Vorsitzenden Christoph Krämer macht das hier alles sehr genial. An die Zeiten und einen reibungslosen Ablauf wird sich gehalten. Alles höchst professionell.
Auch Dead Lord zeigen sich höchst professionell mit einer starken Spielfreude. Man merkt den Jungs an, dass sie das Publikum bestens unterhalten wollen. Eine starke Bühnenpräsenz, vor allem um ihren Frontmann Hakim Krim. Die Schweden spielen sich förmlich in Rage. Ich weiß gar nicht, wann die überhaupt runterkommen. Sie sind permanent on tour, gestern waren sie noch auf dem Nord Openair in Essen.
Dead Lord benennen als Hauptinspiration ihrer Musik unter anderem Thin Lizzy. Sie spielen klassischen Hardrock und frühen Heavy Metal, der die Menge zum Kochen bringt. Ich hatte sie bisher noch nicht live gesehen. Aber es ist wirklich so, dass sie musikalisch und stimmlich stark an Thin Lizzy und Phil Lynott erinnern. Aber im positiven Sinne! Kein Abklatsch oder eine Kopie, keine Coverband. Dead Lord haben ihre Bestimmung und ihren Platz im Hardrock und Heavy Metal gefunden. Energie und Spaß pur. So sorgt Hakim Krim am heutigen Abend für Begeisterung, als er die Gitarre in Jimi Hendrix Manier auf dem Rücken spielt. Auch Schlagzeuger Adam Lindmark sorgt am Schlagzeug mit einigen Einlagen für packende Momente. Die Fans dürfen die lustigen Jungs anschließend noch am Merchstand und im Publikum erleben.
Ab 21:30 Uhr erlebt das Publikum für etwas über eine Stunde schweißtreibenden Hard- und Bluesrock von The Answer. Die Jungs aus Irland haben an diesem Abend schon einen kleinen Heimvorteil. The Answer sind bereits 2014 in Rengsdorf am Start gewesen. Das hatte bei einigen Zuschauern mächtigen Eindruck hinterlassen. Viele wollten die kraftvolle Show der Iren ein zweites Mal sehen.
The Answer spielen am heutigen Abend vor allem einen Querschnitt aus dem neuen Album Solas und ihren Albumklassikern Rise und Raise A Little Hell. Das Classic Rock Magazine nannte das Album Rise kurz nach der Veröffentlichung bereits „The best british rock debut of the decade“ (das beste britische Rockdebüt des Jahrzehnts). Die Performance ist stark geprägt vom charismatischen Frontmann Cormac Neeson. Von kraftstrotzenden Balladen bis schweißtreibendem Rock. Alles dabei. Was will man mehr. Ja man will mehr, nach dem man dieses energiegeladene Quartett gehört hat. Hier atmet Rock und Blues: Es schwitzt, dampft und brodelt. Tolle, lustige Jungs, mit denen ich auch anschließend Backstage noch ein paar Worte wechseln kann.
Zum Schluss des Abends gibt es ab 23:00 Uhr für 1 ½ Stunden noch einen oben drauf. Grand Magus – The Hammer Of The North (so der Titel eines ihrer zahlreichen Alben) schlagen erbarmungslos mit ihrem Hammer Sound aus Stoner–Doom–Heavy Metal zu. Die dreiköpfige Formation hat bereits acht Alben herausgebracht und ist mit ihren mitreißenden Liveauftritten auf den Open Airs weltweit eine Institution.
Die Schweden eröffnen ihr Set mit Jury, einem Song ihres The Hammer Of The North Albums. Grand Magus ist die härteste Fraktion an diesem Abend. Der Sound ist dann auch wesentlich mehr Metal geprägt als die vorangegangenen Bands. Die Songs, die sie am heutigen Abend spielen, sind ein Querschnitt ihrer Alben The Hammer Of The North, Sword Song, Triumph And Power, Wolf’s Return und Iron Will. Ihre Songs thematisieren Naturverbundenheit, Stärke und Tod. Die Wikinger aus dem Norden passen mit ihren Songs gut auf die Bühne des Waldfestplatzes in Rengsdorf. Der Westerwald und ihre Bewohner stehen ja auch für Naturverbundenheit. Diese Naturverbundenheit zeigt sich mit der Wahl des Waldfestplatzes als Eventort. Zum glanzvollen Abschluss spielen Grand Magus dann auch noch den Titelsong ihres The Hammer Of The North Albums. Dieser Hammer des Nordens wird noch lange im Westerwald erklingen. Die Schweden werden nächstes Wochenende beim Wacken Open Air erneut den Hammer schwingen.
Das Team der Rockfreunde Rengsdorf e. V. um den Vorsitzenden Christoph Krämer hat hier Großartiges geleistet. Der Ablauf der beiden Tage gestaltete sich höchst professionell. Die Bands und die Zuschauer haben es ihm gedankt. Es wird schwierig sein, das diesjährige Lineup zu toppen. Bei dem Engagement der Rockfreunde Rengsdorf e. V. könnte ich mir aber vorstellen, dass auch im nächsten Jahr die eine oder andere Überraschung aus dem Hut gezaubert wird. Die Fangemeinde wird es ihnen danken.