Hersteller: Røde Microphones
Typ: USB-Mikrofon
Modell: NT-USB
Übertragungsbereich: 20 bis 20.000 Hz
Grenzschalldruckpegel: 110 dB SPLaudiot
Dynamikumfang: 96dB
Richtcharakteristik: Niere
Features:
- Integrierter Pop-Schutz
- Tischstativ (Dreibein)
- USB-Kabel
- Befestigung an anderen Stativen ohne extra Halterung möglich
- Keine separate Stromversorgung
- Kunstlederetui
- Kompatibel mit Apple Ipad (benötigt optionales Apple Camera Connection Kit)
Preis: 189,00 € (UVP) – Marktpreis zur Veröffentlichung des Artikels – 158,00 €

Wie kommt es dazu, dass ein Online-Magazin mit dem Fokus auf Metal, ein Mikrofon-Setup ausprobiert? Naja, wenn man mitbekommen hat, dass wir als Time For Metal mit Leise War Gestern dieses Jahr einen eigenen Podcast gestartet haben, dann ist das Ganze gar nicht mehr so abwegig. Gestartet habe ich die ersten Aufnahmen mit meinem alten Online Radio-Setup (einem The T.Bone SC 440 USB) welches für meinen Geschmack ein echtes Preis-/Leistungs-Wunder ist. Doch wenn der Raum etwas halliger und die Umgebung nicht ganz perfekt ist, dann muss doch etwas anderes her. Dazu brummte mein Mikrofon ganz leicht (nach nun fast zehn Jahren finde ich das okay) und um den steigenden Anspruch (meinerseits) und die unserer Zuhörer gerecht zu werden, musste ein neues Setup her. Hier gab es für mich eigentlich nur drei Hersteller, die infrage kamen. Allen voran die Marke Røde und das Mikrofon, was man bei vielen Youtubern vor der Nase baumeln oder auf dem Tisch stehen sieht – das NT-USB. Mit einer 1,27 cm großen Kapsel und einem integrierten Audio-Interface mit 16 Bit (bei 48 kHz) kommt man vom Formfaktor aus der gleichen Schublade wie das eben genannte Mikrofon von The T.Bone, doch bringt es ein paar Kleinigkeiten mit, die das Geld Wert sind. Zum einen weist das NT-USB einen eigenen Monitorausgang auf, was sich bei Aufnahmen (Beispielfolge siehe unten) als sehr praktisch erweist. So kann ein Track schon während der Aufnahme an den Sprecher angepasst werden und das gesprochene Wort über einen Kopfhörer ausgegeben werden. Der Vorteil wird dann besonders interessant, wenn die vorhandene iPad-Kompatibilität ausgenutzt wird und der Podcaster/Youtuber eine Anschlussmöglichkeit für gute Studiokopfhörer bekommt (diese gibt es in der Regel nicht mit einer eingebauten Bluetooth-Schnittstelle – zumindest noch nicht). Ein weiterer Vorteil ist, dass Røde ohne jegliche Software und Treiber auskommt. Also gutes altes Plug and Play sorgen dafür, dass selbst ein Technik-DAU keine Hemmungen haben muss, sich ein solches Mikrofon anzuschaffen. Zusätzlich liefert Røde zum Mikrofon ein Tischstativ aus, welches leider eines der Mankos ist. Das aus Kunststoff gefertigte Dreibein macht zwar einen robusten Eindruck, jedoch fehlt eine Entkopplung, was dafür sorgt, dass die Schwingungen im Tisch (wie zum Beispiel beim Tippen auf einer Tastatur) im Mikrofon klar zu hören sind. Ansonsten wirkt die Verarbeitung sehr wertig und liegt ordentlich schwer in der Hand. Auch der mitgelieferte Pop-Schutz ist durch seine Form zusammen mit dem Dreibein ein kleines Dekoobjekt auf meinem Schreibtisch. Somit kann man die Feature Liste des Mikrofons kaum als negativ beurteilen.
Doch was ist mit dem Klang an sich?
Ein sehr geringes Grundrauschen ist (bei dem Preis leider nicht unüblich) im Mikrofon klar hörbar. Jedoch ist das relativ simpel wegfilterbar und dann kaum noch von Relevanz. Die Aufnahmen (ich nehme hinter einem Micscreen/Absorber auf) sind ansonsten absolut klar und wenn ich etwas zu meckern brauche, dann kann ich nur behaupten, dass gerade in den unteren Frequenzen die Schwächen des Røde NT-USB versteckt liegen. Eine klare Stärke habe ich beim Aufnehmen von mehreren Stimmen vor demselben Mikrofon empfunden. Auch wenn nicht direkt frontal eingesprochen wird, verzeiht einem die Charakteristik dies stärker als bei meinem Vorgängermikrofon. Die in der Mikrofon-Klasse übliche Sensibilität sorgt dafür, dass Störgeräusche aus dem Raum verschwinden sollten, jedoch gehe ich davon aus, dass das obligatorisch ist, alsbald man seinen Raum zu einem „Home Studio“ umbaut. Denn genau hier gehört das Mikrofon mit Niere Charakteristik hin. Warum ich mich schlussendlich für ein anderes Setup entschieden habe, findet ihr im Fazit.
Die Stimme von Kai R. wurde in dieser Podcast-Folge mit dem Rode NT-USB aufgenommen: