Presonus Revelator – USB Mikrofon

Mehrere Höhepunkte und nur geringe Defizite prägen ein starkes Bild aus Mikrofon und dazugehöriger Software

Hersteller: Presonus

Typ: Presonus Revelator – USB Mikrofon (Mono-Kondensator)

Homepage: https://www.presonus.com/produkte/de/Revelator

Richtcharakteristiken: Niere, Acht, Kugel

Übertragungsbereich: 20 bis 20.000 Hz

Grenzschalldruckpegel: 110 dB

Abtastrate: 96kHz / 24bit

Empfindlichkeit: 1 mV/Pa

Features:

  • Tischstativ mit integriertem Kabelmanagement und gepolsterter Unterseite
  • Studio One Artist im Lieferumfang enthalten
  • Studio Magic Softwarepaket im Lieferumfang enthalten
  • 8 einfach nutzbare Werks- sowie 8 Benutzer-Presets
  • USB-Kabel
  • Drei unterschiedliche Richtcharakteristika zur Auswahl
  • Kopfhörerausgang mit Lautstärkeregler und latenzfreiem Monitoring
  • Keine separate Stromversorgung
  • Kompatibel mit macOS® und Windows®

Preis: 179,00 € (UVP) – Marktpreis zur Veröffentlichung des Artikels – ab ca. 159,00 €

Heute haben wir für unseren Technikbereich das USB-Mikrofon Presonus Revelator vom amerikanischen Hersteller PreSonus Audio Electronics, Inc. im Test. Dieser vertreibt professionelle Audiogeräte und Software. Aus erster Hand gibt es also alles, was man zum Erstellen, Aufnehmen, Mischen und Mastern von Musik und anderem Audio benötigt. Der Revelator ist ein professionelles USB-Mikrofon für Streaming, Podcasting, Gaming und Homerecording – natürlich kann man das Mikrofon auch für andere Aufnahmen verwenden. Ein Kopfhörerausgang und ein Audio-Interface erzeugen eine runde Komfortzone. In dieser kann der Käufer schnell Rückkopplungen erkennen und dem entgegensteuern, zudem gibt es eine Monitor- und Preset-Funktion. Des Weiteren kann das Volumen direkt am Mikrofon reguliert werden.

Kommen wir direkt einmal auf den Lieferumfang, welchen ich als kleines Manko direkt mal ansprechen möchte. Lediglich ein Tischstativ mit integriertem Kabelmanagement und gepolsterter Unterseite begleitet den Revelator in eure heimischen vier Wände, das obligatorische USB-Kabel mal außer Acht gelassen. Auf der anderen Seite serviert Presonus die kostenlose Downloadmöglichkeit des Universal Control und der Aufnahme Software Studio One 5, auf die wir in diesem Bericht eigentlich nicht eingehen wollten, was aber ein maßgeblicher Bestandteil des Artikels ist und somit nicht beiseitegeschoben werden kann. Neben Einsteigermöglichkeiten gibt es auch verschiede Möglichkeiten, wie die für Podcast-Aufnahmen oder Liveaufnahmen in jeglicher Form, auf die wir noch weiter eingehen werden.

Wie gesagt, die Software ist ein absolut wesentlicher Bestandteil des Revelators, welches ich anfänglich völlig verworfen habe und mir im Nachgang ganz gewaltig die Augen geöffnet hat. Der Revelator ist ein Zusammenschluss aus Hardware und Software, die in etwa die Hälfte des Produkts ausmacht. Wer anfänglich nur ein USB-Mikrofon dahinter erwartet, wird, wie meine Person, im Nachhinein eines Besseren belehrt.

Der Grund, warum Presonus den Revelator auf den Markt gebracht haben, ist eben die Tatsache, dass es nicht nur ein einfaches Mikrofon darstellt, sondern auch ein Audio-Interface mit umfassender integrierter Signalverarbeitung sowie Loopback-Mixing und -Streaming verfügt, welches über die Universal Control-Software für MacOS, Windows, iPad und Android-Tablets gesteuert wird. Ohne diese Software ist es ein schickes USB-Mikrofon, mit dem man die wichtigsten Eigenschaften nicht nutzt. Mit Universal Control verfügt es über umfassende Funktionen, die andere USB-Mikrofons der Konkurrenz in den Schatten stellen. Universal Control erleichtert die Steuerung und Verwendung des USB-Mikrofons ungemein und macht es erst zu einem kleinen Höhepunkt in der Branche.

Wie ihr in den Bildern erkennen könnt, blickt das Wiedergabegerät auf ein schlichtes wie elegantes Design, der Ständer ist sehr stabil und durch die Schwere wird ein sicherer Stand gewährleistet. Was etwas verwundert, ist, dass kein Pop-Schutz, Schwingungsdämpfer oder Anti-Wind-Schaumkappe im Paket des Revelator enthalten sind. Vor allem, dass Presonus keinen Schwingungsdämpfer im Sortiment besitzen, macht etwas stutzig. Acht einfach nutzbare Werks- sowie Benutzer-Presets bringen wieder positive Aspekte ins Spiel. Den Kopfhörerausgang mit Lautstärkeregler und latenzfreiem Monitoring darf man nicht außer Acht lassen und bringt Qualität auf den Punkt, wie man ihn für knapp unter 200 Euro auch erwarten darf. Ebenfalls positiv: Die drei unterschiedlichen Richtcharakteristika, die wie folgt zur Auswahl stehen:

    • Niere – zur Abnahme von Einzelquellen
    • Acht – perfekt geeignet zur Abnahme von Interviews und Dialogen
    • Kugel – zur Abnahme des gesamten Raums

Die integrierte Verarbeitung eines Hochpassfilters, einer parametrischer EQ, des Kompressors sowie eines Gates bringen Presonus in Stellung und die Konkurrenz im Preissegment ins Schwitzen. Die professionellen StudioLive Series III-Digitalmischer sind von einer hohen Qualität geprägt und können benutzerdefiniert eingestellt sowie gespeichert werden. Mit dem Loopback-Audiomischer können zwei Stereo-Audiostreams und das Mikrofonsignal gleichzeitig gemischt und aufgenommen bzw. live gestreamt werden. Für Musiker, die ihre Auftritte live über das Internet streamen möchten, bietet der Revelator durch dieses Softwarepaket weitere Vorteile. Es eignet sich eben für Podcasts und beweist als solides Kondensatormikrofon für Aufnahmen seine Klasse.

Weiter geht es mit dem Studio One 5 Artist welcher leistungsstärkste Aufnahme- / Produktions-DAW zulässt. Der Revelator ist somit eine in hohem Maße Aufnahmeschnittstelle, die als solches betrachtet werden muss und den Kauf maßgeblich beeinflussen sollte. Wer ein einfaches USB-Mikrofon benötigt, ist hier an der falschen Adresse und würde viel Potenzial schlicht und ergreifend nicht optimal nutzen. Alleine der Studio One Artist macht nach Herstellerangaben mehr als die Hälfte des Preises aus, was nach ersten Tests vollkommen plausibel rüberkommt.

Weitere technische Informationen entnehmt ihr oben aus den zusammengetragenen Produktdaten oder direkt HIER von der Homepage des Herstellers. Wichtig zu erwähnen wäre noch, dass der Revelator mit macOS und Windows kompatibel ist. Nun kommen wir endlich zu unseren Erfahrungen in Sachen Soundverarbeitung. Das Mikrofon ist empfindlich, der Klang ist gut und im Podcast Testmodus macht es einen erwachsenen Eindruck. Leichtes Rauschen kann man vernehmen, sollte mit den Filtern aber schnell wegreduziert werden, so wie es auch mit anderen Mikrofonen gang und gäbe ist. Eine Folge haben wir bislang noch nicht mit dem Presonus Revelator – USB Mikrofon (Mono-Kondensator) aufgenommen, die Trockenübungen verstärken einen guten Gesamteindruck. Das größte Manko ist der fehlende Schwingungsdämpfer. Kleine Schläge auf die Tischplatte können noch gerade durch die Filzgleiter gepuffert werden, alles andere findet den direkten Weg in die Aufnahmen und kann nur noch bei der Nachbearbeitung geschnitten werden. Live bei einem Stream entgeht es dem Hörer wohl ebenfalls nicht, wenn der Moderator z.B. sein Glas absetzt – hier bleibt einfach Luft nach oben. Vielseitig mit einer Menge Optionen kann man dem Revelator grundsätzlich nichts Schlechtes nachsagen.

Presonus Revelator – USB Mikrofon
Fazit
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist in einem guten Rahmen. Als Livestream-Mikrofon würde ich es in der jetzigen Form ohne weitere Hardware nicht nutzen. Gleiches gilt für Aufnahmen, in denen man zwar viel schneiden kann, aber eine Erweiterung durch Pop-Schutz oder Anti-Wind-Schaumkappe sollte dringend ins Auge gefasst werden. Auf der anderen Seite erhält man für aktuell 159,00 € ein sehr ausgereiftes System, welches im Duett aus Mikrofon und Software Steine versetzen kann. Nicht nur normale User, sondern auch Musiker bekommen für einen humanen Preis ein Produkt, das sie nicht hängen lässt. Wenn man die kleinen Schwachstellen im Hinterkopf behält, kann einem mit dem Presonus Revelator - USB Mikrofon (Mono-Kondensator) gar nichts passieren und bringt ein sauberes Klangbild auf den digitalen Datenspeicher. Im Einklang mit der Software und der innovativen Technologie steigt das Ranking des Produktes auf ein hohes Niveau
René W.
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