Ross Jennings – A Shadow Of My Future Self

19.11.2021 - Alternative Rock / Indie-Rock / Progressive Rock - Blacklake Records - 70:08 Minuten

Der Leadsänger und Co-Songwriter Ross Jennings der englischen Band Haken hat im November unter seinem eigenen Namen was Neues herausgebracht und die eigene Solokarriere gestartet. A Shadow Of My Future Self kommt auf über 70 Minuten und 14 Songs, die der Musiker anscheinend in der Coronapause geschrieben hat. Das Artwork wählt er für den Silberling simpel, der Hintergrund wurde violett gewählt. Vor dieser Wand steht Ross mit seiner Gitarre, locker und entspannt, um seine Alternative Rock Klänge an den Mann zu bringen. Gespickt mit Indie-Rock und Progressive Rock Elementen geht der Brite einen sehr alternativen Weg. Weg vom Metal, Mainstream und alles, was ihn sonst einschnürt, geht er auf dem Album einen ganz eigenen Weg. Seine einzigartig beruhigende wie fesselnde Stimme hat Herr Jennings nicht nur für Haken gepachtet, sondern nutzt diese auch bei anderen Projekten wie diesem hier. Seine fesselnden Lyrics bringen die groovenden Rocknummern zum Beben, ohne dabei nur ansatzweise das zu servieren, was seine Fans erwarten. Blumig, locker und liebevoll agiert der Musiker, nimmt den Hörer an die Hand, führt diesen durch die schwersten Stunden und versprüht sofort Hoffnung auf bessere Tage. Für mich hätte es etwas härter werden dürfen, mehr progressive Momente und weniger Indie Alternative, aber genau da will Ross ins Bienennest stechen, um nicht als Klon alter Projekte das eigene Können in den Schatten zu stellen. Befreit, gar losgelöst schüttelt er alles an Ballast ab und fliegt mit Songs wie Young At Heart gen Horizont. Leise, ganz still und leise lässt er Platz für Klaviersequenzen, gibt der klassischen Musik Platz zur Entfaltung, ohne Old School dem modernen Rock den Rücken zu kehren. Für viele ein wahrer Luftsprung – mit der Dauer verliert A Shadow Of My Future Self allerdings schnell an Magie, langweilt ein Stück mit immer gleichen Handschriften. Der Künstler setzt auf immer gleiche bombastische Höhepunkte, die einen langfristig kaltlassen. Mit dem Schulterschluss zum Pop Rock fällt der nächste Vorhang. Neben dem eh schon sehr alternativen Ritt möchten langjährige Wegbegleiter ganz sicher keinem theatralischen Pop Rock lauschen müssen. Was zu viel ist, bleibt auch im Jahr 2022 zu viel. Violet, Feelings oder Phönix werden leidenschaftlich mit einem Klarlack überzogen, bleiben transparent, ohne richtig funkeln zu können. Gut gewollt, muss man der Platte schlussendlich viele kontraproduktive Charakterzüge attestieren, die dadurch schnell an Spannung verliert.

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Ross Jennings – A Shadow Of My Future Self
René W.
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