Artist: Mountaineer
Herkunft: Oakland, Kalifornien (USA)
Album: Giving Up The Ghost
Spiellänge: 31:58 Minuten
Genre: Post Metal, Post Rock, Doom, Sludge
Release: 25.02.2022
Label: Lifeforce Records
Link: https://www.facebook.com/mountaineerbayarea/
Bandmitglieder:
Gesang – Miguel Meza
Gitarre – Forrest Harvey
Gitarre – Isaac Rigler
Gitarre, Keyboard – Clayton Bartholomew
Bassgitarre – Dillon Variz
Schlagzeug, Keyboard – Patrick Spain
Tracklist:
- The Ghost
- Blot Out The Sun
- Bed Of Flowers
- Touch The Glass
- When The Soul Sleeps
- Twin Flame
- Giving Up
Mountaineer kommen aus Oakland, Kalifornien (USA) und diesem Sextett, das sich dem progressiveren Post Metal, Post-Rock, Doom, Sludge Genremix verschrieben hat, bin ich seit dem 2017er-Album Sirens & Slumber nahezu verfallen und verfolge den musikalischen Weg der Jungs.
Am 25.02.2022 wird mit Giving Up The Ghost über Lifeforce Records ein weiteres (das vierte) Album veröffentlicht. Sieben Songs sind auf einer Gesamtspielzeit von knappen 32 Minuten enthalten, so war auch die Vorfreude sehr groß, endlich wieder in die Klangwelten, Melodien und in die Atmosphäre von Mountaineer eintauchen zu dürfen und meine Gedanken dazu in Worte fassen zu dürfen.
Es gibt beides – ein Vorher und ein Nachher. Betrachtet man das Line-Up und die Entwicklung von Mountaineer, so ist es wichtig, zwischen den ersten beiden Alben Sirens And Slumber (2017) und Passages (2018) und dem jüngsten Output der kalifornischen Band zu unterscheiden. Heute betreibt ein Sextett, dessen erste Veröffentlichung in dieser Besetzung 2020 Bloodletting war und das sich nun auf dem vierten Longplayer Giving Up The Ghost noch eingespielter und selbstverständlicher präsentiert, eine fortgeschrittene Kunst, eine spürbare Weiterentwicklung. All das Vorgenannte fließt in die Musikalität von Mountaineer ein, aber keiner der Begriffe allein wird dem Gesamtbild gerecht. Es geht um weit mehr, denn die Kalifornier beschäftigen sich definitiv nicht mit Fragen von Strukturen, Fesseln oder Genregrenzen. Es geht um musikalischen Ausdruck und Atmosphäre, es geht um Emotionen und musikalische Tiefe. Der Fokus im Schaffen von Mountaineer liegt im Transport von Gefühlen – offen, schonungslos und intuitiv, aber auch mit Umsicht und klaren Absichten.
Gleich mit dem Intro The Ghost schaffen es Mountaineer, mich auf die Reise mitzunehmen, die mit Blot Out The Sun eindrucksvoll an Schwermut und Tiefe gewinnt. Das Doomige und Melancholische trifft mich derzeit mehr als anderes. Bed Of Flowers kommt da schon fast etwas verträumt daher, weiß aber auch im Facettenreichtum der Atmosphäre zu überzeugen.
Mit Touch The Glass wird es heavy und die Schwermut hält erneut Einzug, ich schließe wieder die Augen und lasse es wirken (auch im dritten/vierten Durchlauf). Mountaineer schaffen es, mit When The Soul Sleeps die Brücke zu schlagen, ein Spagat, der vieles vereint, abwechslungsreich und doch auch nachhaltig hängen bleibt. In diesem Song treffen alle bisher genannten Stile aufeinander und verschmelzen. Als vorletzter Song folgt Twin Flame, der sehr bedächtig und sanft startet. Dieser Grundtenor bleibt erhalten und Mountaineer kreieren hier eine Klangwelt, die spannend, interessant und entspannend zugleich ist, aber in jedem Fall verträumt und vereinnahmend.
Das Outro Giving Up schließt den Kreis zum Intro The Ghost und wenn ihr auf Album-Repeat schaltet, so gehen Outro und Intro wieder ineinander über und die Reise startet von vorn. Lasst euch mitnehmen, geht die akustische Reise noch mal und noch mal und gern noch mal.