Artist: Atrium Noctis
Herkunft: Köln, Deutschland
Album: Atrium Noctis
Spiellänge: 60:04 Minuten
Genre: Symphonic Dark Metal
Release: 22.02.2022
Label: Eigenproduktion
Link: http://www.atrium-noctis.com
Bandmitglieder:
Gesang – Hein
Gitarre – Uhtred
Gitarre – Rhadamathys
Gitarre – Sturm
Keyboard – Hydra Gorgonia
Schlagzeug – Session Artist
Tracklist:
- Snow On Thy Epitaph
- Azazel
- Ikarus
- Home
- Ancient Whispers
- Die Nacht Des Falken
- Zerberons Erwachen
- RIP III
- Spuren Eines Wolfes
Am 22.02.2022, zu einem wunderschönen Datum, veröffentlichen Atrium Noctis ihr fünftes Studioalbum, welches sich Atrium Noctis nennt. Das Album wird komplett ohne Label vertreten und spielt unter dem Deckmäntelchen des Symphonic Dark Metals. Die Kölner haben dabei einen Fokus auf variantenreiche Elemente gehabt, um einen möglichst komplett individuellen Stil zu kreieren.
Das Ganze ist der Band auch prinzipiell gelungen, so viel schon mal vorweg. Der Symphonic Dark Metal ist hier aber glücklicherweise ein Genre, welches nicht so oft von Bands in Angriff genommen wird und daher noch viele Möglichkeiten der Selbstentfaltung offen sind. Das wurde meiner Meinung nach auch ausgenutzt. Azazel ist auf der Platte der längste Song von Atrium Noctis und vereint so viele Elemente, die sich vorher niemand getraut hätte zu nutzen. Es gibt brutale Stellen, die dem Black Metal ähneln und andere, die bluesartige Ausdeutungen haben. Erschreckend finde ich die Bridge, da hier ein Instrument eingesetzt wird, welches die komplette Stimmung in Richtung Indien zieht und von da aus nach Ägypten läuft. Etwas verwirrend ist der Song auf jeden Fall, aber das macht ihn auch so interessant, da ich den indischen, ägyptischen oder römischen Sound bis zu diesem Zeitpunkt nur von ADE kannte. Aber bei Atrium Noctis funktioniert es auch und das Ziel, etwas Individuelles zu erstellen, ist mit dieser außergewöhnlichen Bridge auf jeden Fall erreicht worden. Die Nacht Des Falken, das mystischste Lied auf dem Album Atrium Noctis, beginnt mit unglaublichen, orchestralen Kompositionen, was mich den Blick erheben lässt. In dem Genre ist es unüblich, so ein Orchesterwerk hinter sich zu haben und einzubinden, auf eine Art und Weise, welche beängstigend ist. Musikalisch haben die Jungs hier definitiv gezeigt, dass die Harmonie von dunklen Rhythmen und talentiertem Denken vereint werden kann – wo man eher an stumpfe, gefühllose Songs denkt. Aber man darf ja auch mal die Erwartungen und vor allem die Regel brechen und das passiert bei der Scheibe öfter mal. Der Symphonic Dark Metal hält viele Türen offen, dennoch kommen manche Sachen etwas überraschend. Ich für meinen Teil liebe Khors’s Where The Word Acquires Eternity, das kommt zwar aus dem Symphonic Black Metal, aber die beiden Scheiben ähneln sich schon sehr. Beides passt nicht 100%ig in das jeweilige Genre, aber man kann beides sehr gut beschreiben als eine Mischung von Symphonic Dark und Symphonic Black Metal – das trifft den Nagel dann schon ganz gut auf den Kopf. Heißt, neben den wirklich harmonisch düsteren Motiven gibt es auch Brutales auf die Schnauze, bei bodenerzitterndem Growl gepaart mit leichten Screams, definitiv eine beängstigende Mischung! Man wird sich in das Album vergucken, wenn man technische Elemente genauso sehr liebt wie die Kälte Norwegens.