„Islamischer Metal mit Megaman-Einflüssen“
Artist: Sacred Legacy
Album: Undying Heart
Spiellänge: 35:30 Minuten
Genre: Death/ Thrash
Release: 04.04.2011
Label: Rock n Growl
Link: www.thesacredlegacy.com
Klingt wie: Serenity Dies Alerion
Band Mitglieder:
Gesang – Ali Ashraf
Gitarre – Ahmed Shahyd
Gitarre – Ahmed Ikram
Bass – Ali Azzam
Schlagzeug – Ismail Waheed
Tracklist:
- Beast Of Darkness
- Black Velvet Part I
- Forgot
- Gods Legends
- Dragon Wars
- Infinity Wars
- Undying Heart (For My Eternal Love)
- Undying Heart (Feat Shaani And Fal)
Eine ungewöhnliche Herkunft für eine Death/ Thrash Band kann Sacred Legacy sich zunutze machen. Wer kennt schon Metalbands von den islamischen Malediven. Ehrlich gesagt wusste ich nicht mal, dass dort Metal existiert.
Aber wer von der Coca Cola Company gesponsert wird und so lustige Bandmember hat, von denen lediglich einer keinen Namenspartner um sich hat, verdient meine Aufmerksamkeit. Gegründet vor mittlerweile bereits fünf Jahren, kann die Band auf eine solide Geschichte zurückblicken. Ich kann also davon ausgehen, dass diese Jungs wissen, was sie dort tun. Interessanterweise wird noch in diesem Jahr eine neue Scheibe der Band herauskommen, auf der sie Melodic Death Metal als Richtung einschlagen.
Der erste Song Beast Of Darkness kann mit unvorstellbar harten Klängen punkten. Krasse Gitarre, drängende Drums und eine peitschende Stimme machen die erste Minute aus. Der Clear Gesang nach etwa einer Minute gefällt mir noch sehr gut – aber die Betonung liegt auf dem „Noch“. Die krächzenden Laute des Sängers werden übertrieben verzerrt. Die dunklen Clear Vocals sind noch gut gelungen, aber der Wechsel zwischen Krächzlauten und dunklen Clears nimmt dem Hörer etwas die Lust am Genießen. Zwar erfüllen die Stimmen ihren Zweck, nämlich hoch gesteigerte Aggressivität, aber irgendwie passt das nicht zusammen. Ein schönes Pianointro läutet Black Velvet Part I ein. Wer nun allerdings eine Neuauflage des Klassikers aus dem Jahr 1989 von Alannah Myles erwartet liegt absolut falsch. Die Riffs sind unvorstellbar gut gelungen und die Drums heizen jedem Hörer ein. Hier wird das große Können der Musiker deutlich. Dass der Song komplett instrumental bleibt, bringt schöne Abwechslung und lässt etwas „runterkommen“ nach dem gewöhnungsbedürftigen ersten Song. Härter wird es da schon wieder mit dem folgenden Song. Dieses Mal wählt Sänger Ali Ashraf den, für Death Thrash eher ungewöhnlichen, Grunt Gesang. Hier passt dieser aber viel besser zum Gesamtkonzept des Tracks. Forgot gefällt mir wesentlich mehr als der erste Track.
Das folgende Intro erinnert ein bisschen an die alte Zeichentrickserie Megaman. Passend, da die Maledivianer ihre Inspiration unter anderem aus japanischen Animes greifen. Die Instrumente bei Dragon Wars sind wieder hochklassig und verdammt gut. Nur der Gesang ist auch hier wieder Geschmackssache. Allerdings beginne ich bereits diesen Gesang irgendwie zu mögen. Vielleicht ist gerade das die Idee hinter der Stimme? Hörer gewinnen durch Gewöhnung? Einen ruhigen Song soll es aber auch noch geben. Und den gleich in zwei Versionen. Der Titelsong der Scheibe Undying Heart gibt einen gelungenen Ausklang des wechselhaften Silberlings und macht noch einmal ganz klar das hohe Potenzial und technische Können der Musiker deutlich.