Artist: Stillbirth
Herkunft: Hagen, Deutschland
Album: Survival Protocol
Genre: Brutal Death Metal, Slam, Grindcore, Extreme Metal
Spiellänge: 35:31 Minuten
Release: 31.10.2025
Label: Reigning Phoenix Music
Link: https://www.stillbirthparty.de/
Bandmitglieder
Gesang – Lukas Swiaczny
Gitarre – Leonard Thoma
Gitarre – Szymon Skiba
Schlagzeug – Martin Grupe
Bass – Lukas Kaminski
Tracklist
- Existence Erased
- Trapped In Darkness
- Throne Of Bones
- Apex Predator
- Baptized In Blood
- Cult Of The Green
- Sacrificial Slaughter
- The Survival Protocol
- Kill To Rule
Am 31. Oktober 2025 erscheint das brandneue Album der Hagener Brutal-Surf-Party-Götter Stillbirth unter dem Titel Survival Protocol, veröffentlicht über das Label Reigning Phoenix Music. Das neue Werk wird in mehreren physischen Formaten erhältlich sein: als CD im Digipak oder Jewelcase sowie in gleich vier atemberaubenden, limitierten Vinylvarianten – darunter Magenta/Black Marbled, Transparent/Blue Marbled, Transparent Green/Blue Marbled und Transparent Lime. Sammler werden es schwer haben, sich zu entscheiden – also warum nicht gleich alle Varianten sichern und schnell vorbestellen?
Seit 1999 fegen Stillbirth mit ihrer gnadenlosen Mischung aus derben Grooves, brutalen Blastbeats und ironisch-bissigen Texten über die Bühnen der Welt. Ob Festival oder Club – die Band verwandelt jede Show in ein infernalisches Spektakel und liefert dabei Zerstörung mit Partygarantie. Gegründet von Lukas Swiaczny, ursprünglich Gitarrist und heute Frontmann am Mikrofon, sorgten Stillbirth schon mit ihrem Debütalbum Happy Stillbirth Party für Aufsehen und erlangten schnell Kultstatus in der Szene. Was damals begann, hat sich zu einer kompromisslosen Erfolgsgeschichte entwickelt – mit energiegeladenen Liveshows, spektakulären Festivalauftritten und Alben, die keine Gefangenen machen. Survival Protocol knüpft genau dort an – und setzt ein weiteres, mächtiges Ausrufezeichen in der Bandhistorie.
Mit Survival Protocol legen Stillbirth ihr mittlerweile neuntes Studioalbum vor – und zementieren damit eindrucksvoll ihren Status als eine der kompromisslosesten und gleichzeitig innovativsten Bands im extremen Metal-Sektor. Das neue Werk ist eine musikalische Apokalypse, ein Science-Fiction-Albtraum und ein mit grooviger Brutalität unterlegtes Konzeptalbum, das sich nicht davor scheut, Grenzen zu sprengen. Bereits der Opener Existence Erased macht unmissverständlich klar, was hier auf die Hörerschaft zukommt: keine Kompromisse, kein Zögern – nur pure Zerstörung. Noch bevor man sich auf das Setting der Erzählung einlassen kann, wird jedwede Existenz ausgelöscht. Gleichzeitig verstecken sich zwischen den massiven Riffgewittern ein paar existentielle Spielereien, die das Chaos auf fast schon hintergründige Weise durchziehen. Ein starker Auftakt, der musikalisch wie thematisch den Ton für alles Weitere setzt.
Konzeptionell knüpft Survival Protocol an die dystopische Welt an, die Stillbirth in früheren Alben wie Homo Deus oder Annihilation Of Mankind gezeichnet haben. Es geht um den Untergang der Menschheit, den Verlust aller Ordnung und den Versuch, irgendwo im Universum neu anzufangen. Diese Erzählung zieht sich wie ein düsterer Strom durch alle Songs – mal brachial und direkt, mal kryptisch und mit bewusst gesetzten erzählerischen Zwischentönen.

Ein absolutes Highlight des Albums ist Trapped In Darkness, ein Song, der nicht nur musikalisch mitreißt, sondern auch zeigt, dass Stillbirth keine Angst vor musikalischen Überraschungen haben. Zwischen all dem höllischen Sound blitzen hier fast schon klassische Anleihen durch. Ein mutiger Schritt, der dem Track eine ungeahnte Tiefe verleiht. Gefangen in der Dunkelheit zu sein, klingt selten so stilvoll – und gleichzeitig so brutal. Stillbirth zeigen sich auf Survival Protocol erstaunlich spielfreudig. Immer wieder brechen unerwartete Grooves, Tempowechsel und Stilzitate durch das ansonsten kompromisslose Songmaterial. Schon in Existence Erased ließ sich dieses Gespür für Details erahnen, doch im weiteren Verlauf wird klar, wie viele Facetten die Band inzwischen souverän beherrscht.
Stilistisch bleibt man der gewohnten Linie treu – aggressiv, technisch, kompromisslos –, überrascht aber immer wieder durch Vielseitigkeit. Neben Slam-typischen Breakdowns und Grindcore-Attacken schleichen sich groovige, fast schon tanzbare Parts ein, die dem Ganzen eine unverkennbare Dynamik verleihen. Das ist typisch für Stillbirths selbst betitelten Stil: Ihr Brutal-Surf-Death-Party-Metal ist eine Mischung aus Wahnsinn und Feierlaune im Inferno.
Ein Paradebeispiel ist unter anderem Baptized In Blood: Hier transportiert die Band ihr Live-Feeling direkt ins Studio und paart maximale Aggression mit überraschend eingängigen Rhythmen, fast so, als würde man im Moshpit grinsen. Dass Stillbirth seit Revive The Throne ganz oben im Surfgrind-Königshaus sitzen, ist bekannt, doch mit Throne Of Bones setzen sie sich auf einen Thron aus Knochen und Ideenreichtum. Der Song startet wie ein tonnenschwerer Dampfhammer und brilliert mit präziser Brutalität, nur um gegen Ende völlig überraschend in einen fast bluesigen Schluss überzugehen. Ein Moment der Verstörung, aber auch der Genialität. Wer hätte gedacht, dass so etwas in diesem Kontext funktionieren kann?
Die Produktion, übernommen von Lukas Swiaczny selbst, ist absolut gelungen. Die rohe Energie bleibt spürbar, doch jedes Instrument kommt differenziert zur Geltung. Das Resultat: ein Sound, der alles niederwalzt, dabei aber nie zu einem undifferenzierten Brei verkommt. Stattdessen entsteht ein akustisches Schlachtfeld, das trotz all seiner Gewalt kontrolliert und präzise wirkt. Survival Protocol ist ein Soundtrack zur letzten Reise der Menschheit, voller Gewalt, aber auch gespickt mit Symbolik, Ironie und erzählerischer Raffinesse.




