Suffocation – Pinnacle Of Bediam

„Erwartung und Realität“

Artist: Suffocation

Herkunft: New York, USA

Album: Pinnacle Of Bedlam

Spiellänge: 38:17 Minuten

Genre: Brutal Technical Death Metal

Release: 15.02.2012

Label: Nuclear Blast

Link: https://www.facebook.com/suffocation

Bandmitglieder:

Gesang – Frank Mullen
Gitarre – Guy Marchais
Gitarre – Terrance Hobbs
Bass – Derek Boyer
Schlagzeug – Dave Culross

Tracklist:

  1. Cycles Of Suffering
  2. Purgatorial Punishment
  3. Eminent Wrath
  4. As Grace Descends
  5. Sullen Days
  6. Pinnacle Of Bedlam
  7. My Demise
  8. Inversion
  9. Rapture Of Sorrow
  10. Beginning Of Sorrow

Suffocation - Pinnacle Of Bediam
Was habe ich nicht im Vorfeld alles über Pinnacle Of Bedlam von den seit Ewigkeiten aktiven Suffocation aus den USA gehört: Das neue Machwerk sei ihre beste Scheibe. Technisch überragend und gut geschrieben und gut produziert und überhaupt, alles geil. Mir lief förmlich das Wasser im Mund zusammen, nachdem ich nach einer handvoll gelesenen Reviews (ja, ich produziere nicht nur, ich konsumiere auch) feststellte, dass Suffocation schon länger auf einen Schreiber unserer Seite warteten und ich es nicht gemerkt habe! Einem Kollegen, der für einen Marktbegleiter schreibt (den Namen verrate ich nicht, ha!) ging es ähnlich. Wir hörten die CD also in etwa zur selben Zeit.

Lustig war das erste Gespräch nach dem Hören. Kennt ihr das, wenn man schlechte Nachrichten für jemanden hat, der dieselben schlechten Nachrichten euch überbringen möchte, ohne dass beide Parteien davon wissen, was der jeweils andere vorhat, geschweige denn, dass er davon schon weiß? So ging es uns. Ich weiß gar nicht mehr, wer den Anfang machte, aber wir waren sehr verwundert (und belustigt), dass wir der gleichen Meinung sind: Pinnacle Of Bedlam ist nicht der neue Messias des Death Metal.

Ja, es ist technisch wahnsinnig gut. Ja, die Produktion ist deftig fett. Und ja, es ist Death Metal. Aber das sind die einzigen Pluspunkte. Die Songs wirken alle so, als ob man sie schon 1000 Mal gehört hat, außer, dass sie von mehr technischer Finesse zeugen als bei ähnlichen klingenden Bands (von denen es, wie angedeutet, mehr als genug gibt). Es fehlen schlichtweg Identifikationsmerkmale. Schön ist, dass die Lieder dadurch, dass sie allgemein bekannt sind, einem an keiner Stelle trotz der technischen Versiertheit überfordern.

Der Effekt, dass Bands mit spielerischer Meisterleistung oft Probleme damit haben, ihr Können auch in dazu angemessenen Kompositionen unterzubringen, dürfte allgemein bekannt sein, überhaupt fallen mir selber nur wenige Bands ein, die dazu in der Lage sind (z.B. Cattle Decapitation). Suffocation machen da keine Ausnahme und reihen sich in die Riege der technisch starken, kompositorisch mittelmäßigen Bands ein.

Fazit: Somit wird aus dem Überkiller ein allenfalls leicht überdurchschnittliches Death Metal-Album. Das ganze Album läuft unter dem Motto: Warum Neues probieren, wenn sich Altes so bewährt hat? Der Akustikpart in Sullen Days ist die einzige Abweichung von dem gerade genannten Kredo. Wer sich selbst als Hard Liner sieht und in Death Metal vernarrt ist, kann gut und gerne 3 Punkte auf das Ergebnis draufschlagen. So, jetzt geh ich erst einmal gucken, ob die Impressionen von meinem Kollegen einen Schilling wert sind. Anspieltipps: Sullen Days, Cycles Of Suffering
Gordon E.
7
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