The Storyteller – The Final Stand

Schwedischer Power Metal mit viel Licht, aber auch Schatten

Artist: The Storyteller

Herkunft: Gävle, Schweden

Album: The Final Stand

Genre: Power Metal, Heavy Metal, Folk Metal

Spiellänge: 57:20 Minuten

Release: 25.04.2025

Label: The Circle Music

Link: https://www.facebook.com/thestorytellersweden

Bandmitglieder:

Gesang – L-G Persson
Bass, Gitarre – Cedrick Forsberg
Schlagzeug – Henrik Olsson

Tracklist:

1. Another Chapter Begins
2. It’s Storytime
3. That Eyes Cannot See
4. Tower Of Fear
5. This Time Tomorrow
6. Return Of The Thieves
7. Fields Of Blood And Steel
8. In The Shadows
9. Sweet Lullaby
10. By Oath And Blood
11. They Will Fear Our Battlecry
12. As The World Holds Its Breath
13. Final Stand

The Storyteller aus dem schwedischen Gävle waren bis 2015 eine Band, die in 15 Jahren sechs volle Longplayer veröffentlichte, der große Durchbruch wollte sich aber nicht einstellen. Nach zehn Jahren Funkstille gibt es neues Material. Die schwedischen Geschichtenerzähler sind zu einem Trio geschrumpft. Der langjährige Sänger und Bassist L-G Persson sowie Cedrick Forsberg (Blazon Stone, Bronze, ehemals Crytal Viper) erweckten The Storyteller wieder zum Leben. Dazu gesellt sich Henrik Olsson (ex-Scar Symmetry) für die Drums. Es geht wieder um Power Metal, wie er Ende der 90er mit Hammerfall in Schweden en Vogue wurde. Ein weiterer großer Einfluss – wie auch bei Hammerfall – sind deutsche Bands der Marke Helloween, Gamma Ray oder auch Blind Guardian. Der Folk-Anteil früherer Werke ist geringer, aber nicht verschwunden, sodass der Vergleich mit Falconer hinkt, aber nicht abwegig ist.

Nach dem etwas zu lang geratenen Intro eröffnet It’s Storytime die knappe Stunde Musik. Genretypische Kost gibt es auf die Ohren, die so oder so ähnlich bereits x-fach produziert wurde. Eine nette Melodie, ein angenehmer Gesang, aber nichts, was nicht bereits in vielen verschiedenen Varianten im Plattenschrank steht. That Eyes Cannot See läuft weniger rund durch als der Vorgänger, auch der Refrain lässt mit seiner Melodie aufhorchen und kann Akzente in Richtung Komplexität mit einer Prise Folk setzen. Tower Of Fear schwimmt in der Fahrrinne von Blind Guardian, wobei vor allem die Gitarrenläufe an die Krefelder Band erinnern.

Als Headbanger der Marke Gamma Ray entpuppt sich This Time Tomorrow, wobei auch hier Sequenzen von Blind Guardian abgekupfert wurden. Über die Mitsinghymne Return Of The Thieves trieft das Klischee bei Fields Of Blood And Steel, das sowohl vom Text als auch von der Musik, die einfach nach zu oft gehört klingt. Durch eine gefühlte Überlänge zieht die Nummer sich wie ein Kaugummi und will nicht zum Punkt kommen.

Eine Ballade mit Namen Sweet Lullaby gehört zu einem Ende-90er Power-Metal-Werk. Das Schlachtenepos By Oath And Blood und das folkloristische They Will Fear Our Battlecry setzen nochmals ein Ausrufezeichen in Richtung Mittelalter, bevor Final Stand die Hörerschaft mit Power-Metal-Hausmannskost zum Ende der Scheibe begleitet.

The Storyteller – The Final Stand
Fazit
The Final Stand von The Storyteller liefert fast eine Stunde Musik mit Licht und Schatten. Eine Straffung des Materials an der einen oder anderen Stelle würde dem Album insgesamt guttun. Das als Bonustrack gekennzeichnete By Oath And Blood gehört zu den stärkeren Nummern im hinteren Teil. Neben einer gewissen Überlänge des Albums ist das unverblümte Abkupfern anzumerken, sodass sich Teile der Tracks wie bereits woanders gehört anfühlen.
Positiv ist der Gesamteindruck der LP trotzdem. Power Metal anno 2025 mit Folk-Einflüssen gibt es nicht an jeder Ecke. Dazu wird auf eine Überdosierung des Keyboards verzichtet, sodass die Scheibe eher an Hammerfall oder Gamma Ray erinnert als an neumodische Sachen der Marke Powerwolf und Sabaton. Melodien können die Herren kreieren, auch wenn diese nicht immer mitreißen oder neue Akzente setzen. Trotzdem sollten Genrefans der Scheibe eine Chance geben.

Anspieltipps: That Eyes Cannot See, This Time Tomorrow und By Oath And Blood
Franziska W.
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