Tungsten – The Grand Inferno

Ein Hund aus jedem Genre-Dorf

Artist: Tungsten

Herkunft: Schweden

Album: The Grand Inferno

Spiellänge: 42:31 Minuten

Genre: Power Metal, Folk Metal, Metal, Heavy Metal

Release: 08.11.2024

Label: Reigning Phoenix Music

Link: https://tungstenofficial.net/

Bandmitglieder:

Gesang – Michael Andersson
Bass, Keyboard – Karl Johansson
Schlagzeug – Anders Johansson
Gitarre – Nick Johansson

Tracklist:

  1. Anger
  2. Blood Of The Kings
  3. Lullaby
  4. The Grand Inferno
  5. Falling Apart
  6. Walborg
  7. Vantablack
  8. Me, Myself, My Enemy
  9. Chaos
  10. Sound Of A Violin
  11. Angel Eyes

Nach ihrem Debütalbum We Will Rise im Jahre 2019 bringen die Schweden von Tungsten 2024 – nach Tundra und Bliss – ihr viertes Studioalbum auf den Markt. Im Vergleich zum Debüt fielen die Folgealben (meiner persönlichen Meinung nach) etwas schwächer aus. Umso gespannter darf man auf The Grand Inferno sein. Die Band setzt sich neben Sänger Michael Andersson aus Bandgründer Anders Johansson sowie Karl und Nick Johansson an Bass und Gitarre zusammen. Dabei sind die gleichen Nachnamen kein Zufall, denn bei den beiden handelt es sich um die Söhne des Bandgründers. Eine schöne Art, gemeinsam Familienzeit zu verbringen.

Der Eingangstrack Anger prescht kräftig voran und schafft eine von Vorfreude geprägte Grundstimmung. Darauf folgt mit Blood Of The Kings ein Song mit eingängigem Refrain und unverkennbaren Power-Metal-Zügen. Würde man die Drums und etwas E-Gitarre drosseln, könnte es sich auch um die Titelmelodie eines Disney-Blockbusters über Wikinger handeln. Dies beschreibt recht gut den Gesamtaufbau des Albums: Eingängige, zum Mitsingen einladende Refrains, umgeben von Einflüssen aus verschiedensten Genres. So liefert das Album neben Einflüssen aus den Bereichen Folk auch poppige Elemente sowie eingängige Industrial Beats. Das macht eine exakte Einordnung schwer, sorgt jedoch zugleich für Abwechslung und macht das Album sehr kurzweilig. So nimmt uns der Song Lullaby mit auf eine düstere Reise. Die Melodie basiert dabei auf dem bekannten Kinderlied Hush Little Baby, bringt aber so viel eigene Interpretation mit, dass es nicht als billiger Abklatsch daherkommt. Wiederum in eine andere Kerbe schlägt dann der titelgebende Song The Grand Inferno. Von Pianoklängen und klarem Gesang eingeleitet, verwandelt er sich in eine von tiefen Industrial Beats begleitete Ballade über Selbstfindung und Selbstbewusstsein. Und so preschen die elf Tracks des Albums unaufhaltsam auf uns ein, keiner wie der andere. Auszugsweise seien an dieser Stelle noch zwei Songs erwähnt. Mein persönlicher Favorit ist dabei Walborg. Thematisch werden wir zum schwedischen Valborgfest mitgenommen (in Deutschland vergleichbar mit der Walpurgisnacht), an welchem Feuer entzündet und Hexen vertrieben werden. Musikalisch handelt es sich um einen eingängigen, von Wiederholungen geprägten Power Metal Song mit Folk-Einflüssen. Nicht weniger eingängig kommt Chaos daher.

Tungsten – The Grand Inferno
Fazit
So ergibt sich alles in allem ein rundes Gesamtbild. Das Album ist extrem kurzweilig und spielt bewusst mit verschiedenen Metal-Genres. Das kommt dabei keineswegs zusammengewürfelt daher, sondern liefert ein stimmiges Gesamtkonzept, das seinen ganz persönlichen Stempel von der doch recht individuellen Stimme von Michael Andersson erhält. Daher die klare Empfehlung: Hört einfach mal rein und lasst euch darauf ein!

Anspieltipps: Lullaby, The Grand Inferno und Walborg
Sebastian U.
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