Artist: Undeath
Herkunft: USA
Album: It’s Time… To Rise From The Grave
Spiellänge: 35:29 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 22.04.2022
Label: Prosthetic Records
Link: https://undeath.bandcamp.com/
Bandmitglieder:
Gesang – Alexander Jones
Gitarre – Kyle Beam
Gitarre – Jared Welch
Bassgitarre – Tommy Wall
Schlagzeug – Matthew Browning
Tracklist:
- Fiend For Corpses
- Defiled Again
- Rise From The Grave
- Necrobionics
- Enhancing The Dead
- The Funeral Within
- Head Splattered In Seven Ways
- Human Chandelier
- Bone Wrought
- Trampled Headstones
Die fünf Amerikaner aus dem Staate New York zocken seit dem Jahre 2018 zusammen und haben eine komische Herangehensweise, wenn es um Veröffentlichungen geht. Zwei Demos, eine Split, eine Compilation und ein Livealbum. Und erst danach kam das Debüt namens Lessions Of A Different Kind im Jahre 2020 heraus. Im Jahre 2021 folgte eine Single und nun kommt Album Nummer zwei.
Mit einem kleinen Basssolo fegt man bei Fiend For Corpses über das Parkett und beglückt den geneigten Zuhörer, denn das Parkett befindet sich in einer alten Schule. Dort wurde früher und heute viel Death Metal getanzt. Die Rede ist hier natürlich von old schooligem Death Metal an allen Ecken und Kanten. Die Produktion ist ebenfalls auf alt getrimmt. Man hätte es zwar ein wenig klarer gestalten können, aber dieses nur am Rande. Der schwedische Death Metal ist ja wieder absolut angesagt, aber davon sind Undeath weit entfernt. Man hat sich da eher der amerikanischen Tradition zugewandt und dreht am Rad und am Zeiger. Der Zeiger bleibt dort stehen, wo Cannibal Corpse, Death oder Suffocation ihre Anfänge hatten. Allerdings groovt man auch ordentlich und immer wieder kommen einem dann Pestilence in den Sinn. Der Opener geht gut ins Ohr und lässt die Haare schwingen und ich als alter Hase bin zufrieden, wenn auch nicht wirklich etwas Überraschendes die Gehörgänge malträtiert. Einfach nur solide alte Schule, die gut gemacht ist und Freude bereitet. In knappen drei Minuten wird man brutal und groovend bedient. Der Wechsel vom Groove in einen schnellen Cannibal Corpse Part kommt schon geil. Das anschließende Solo kann auch etwas, wird aber schon ganz schön ausgeweitet und in die Länge gezogen.
Der Gesang ist schön tief, so natürlich auch bei Defiled Again. Hier baut man den Song auch schön druckvoll auf. Die Doublebass knattert, es folgt ein Break und dann groovt man wieder ein wenig. Die schleppenden Momente von Morbid Angel kommen einem in den Sinn. So schleppt man sich durch das Universum und durch den Song. Beckenbetonungen läuten dann den Wechsel ein und man erhöht das Tempo. Ganz gut, mehr aber eben auch nicht. Der nachfolgende Part und das Solo fetzen aber wieder und besonders das Durchrasseln der Doubelbass kann mich wieder überzeugen.
Bei Rise From The Grave muss ich von der ersten Sekunde an den guten alten Chuck und die Band Death denken. Interessantes und bangfähiges Riffing und Drumming. Ein kleines Solo dazu (muss ja sein), dann ändert man jedoch die Richtung ein wenig, bleibt aber natürlich beim amerikanischen Death Metal. Der Song macht mal so richtig Laune. Der Groove drückt, die Gitarrenarbeit klingt zwar ein wenig verspielt, aber sehr interessant. Hier kann man sich mit gutem Songwriting auszeichnen und vielen kleinen Einfällen.
Auch Necrobionics kann mit geilem Riffing und groovenden Momenten überzeugen, besonders am Anfang und irgendwie habe ich das Gefühl, das Album entwickelt sich so ein wenig und wird immer stärker, denn hier klingt diese Mischung aus groovende Passagen und Ballereinsätzen sehr geil. Das dynamische Drumming übernimmt hierbei überwiegend die Arbeit, aber auch die Riffs haben es in sich. Ja, der Song macht mal so richtig Laune.
Nicht alles kann mich catchen, so wie der langsame und vertrackte Anfang von Enhancing The Dead z.B. Auch das Tempo hätte nach dem Gitarrenvorspieler meines Erachtens schneller sein können. Im Ganzen kommt dieser Song sehr verschachtelt herüber, was auch ein wenig an der Produktion liegen mag. Das schnelle Drumming gefällt mir hier gar nicht.
Aber ansonsten kann man sich natürlich als Old School Deather dieses Album sehr gut geben, denn es sind sehr viele geile Momente mit am Bord. Ich war zu keiner Zeit gelangweilt oder so. Was Neues gibt es nicht zu hören, muss aber ja auch nicht sein. Wer auf überwiegend vorgetragenen Midtempo Death abfährt, macht hier nichts verkehrt.