Vulvarine – Fast Lane

Mit Vollgas auf der Rock 'n' Roll-Überholspur

Artist: Vulvarine

Herkunft: Wien, Österreich

Album: Fast Lane

Spiellänge: 38:10 Minuten

Genre: Hardrock

Release: 28.03.2025

Label: Napalm Records

Link: https://vulvarine.band/

Bandmitglieder:

Gesang – Suzy Q
Gitarre – Sandy Dee
Bass – Robin Redbreast
Schlagzeug – Bea Heartbeat

Tracklist:

1. The Drugs, The Love And The Pain
2. Ancient Soul
3. Heads Held High
4. Demons
5. Alright Tonight
6. Equal, Not The Same
7. Fool
8. Polly The Trucker
9. Dark Red
10. Cheri Cheri Lady (feat. Filippa Nässil)
11. She’ll Come Around

Vier Wienerinnen starteten 2019 als Vulvarine in die Musikszene, um ein klares Zeichen für starke Frauen in der Rockmusik in die Welt zu senden. Mit ihrem Debütalbum Unleashed setzten sie schon ein Jahr später eine international viel beachtete Duftmarke. Sie wechselten von Electric Fire Records zu Tape Capitol Music und brachten dort 2023 die EP Witches Brew heraus. Nun endlich wurde ein großes Label auf sie aufmerksam und sie zogen weiter zum ebenfalls österreichischen großen Label Napalm Records. Hier erscheint nun das zweite Full Lenght Album Fast Lane, mit dem das Damenquartett auf die Überholspur wechseln will. Ihr Stil lässt sich nicht in eine Schublade stecken. Zur Basis Hard Rock mischen sie einen großen Löffel Punk und eine Tüte Glam Metal.

Gefördert werden Vulvarine derzeit von den schwedischen Kolleginnen von Thundermother. Die Band bestreitet zusammen mit den Labelkolleginnen Cobra Spell gerade den Support auf deren Tour durch England und Europa. Nicht nur das, denn Gitarristin Filippa Nässil wirkte auch am Modern Talking/Dieter Bohlen-Cover Cheri Cheri Lady mit. Dies ist nicht ihre erste Supporttour. Sie teilten sich schon die Bühne mit den schwedischen Punkrock-Legenden The Baboon Show und den kanadischen Speed-Metal-Pionieren Exciter.

Vulvarine 2025 Hamburg; Foto: Norbert Czybulka

Schluss mit dem Gesabbel. Der Opener The Drugs, The Love And The Pain gibt den Ton vor. Energiegeladener Rock ’n‘ Roll, der, laut Band, von Größen wie Girlschool, The Runaways und The Donnas inspiriert ist. Sie bezeichnen diese Mischung „Vulvarock“. Die folgenden Tracks Ancient Soul, Heads Held High und Demons schalten einen Gang runter, ohne an Melodic zu verlieren. Das Tempo bleibt hoch, melodisch geht es trotz der hohen Energie weiter. Alright Tonight schließt nahtlos daran an. Hier hört man allerdings besonders die Energie ihrer Vorbilder heraus. Equal, Not The Same, mit treibender Instrumentierung, gehört da zu meinen Favoriten. Old School, melodiös und hart, mit eingängigem Rhythmus, gehört dieser Song definitiv auf meinen „Statt Radio“-Stick. Fool wurde in Zusammenarbeit mit dem deutschen Produzenten Felix Heldt (Dominum, Feuerschwanz, Visions Of Atlantis) geschrieben und überrascht mit erfrischenden Klängen“. Diesen Satz kopiere ich mal direkt aus einer Pressemeldung. Erfrischende Klänge entdecke ich allerdings nicht. Es ist noch immer erfrischender Glam-Metal der alten Schule. Polly The Trucker ist der längste Track des Albums. Mit satten viereinhalb Minuten und einem Soloteil ist der Track eher für Roadtrips als für den schnellen Weg zum Einkaufen. Knapp über vier Minuten schafft es allerdings auch Dark Red. Treibende Riffs hat er auch, schaltet aber schon mal einen weiteren Gang runter. Für mich ist das Album hier zu Ende. Was noch kommt, ist die oben beschriebene Coverversion des Modern Talking-Hits Cheri Cheri Lady, gepaart mit einem Gitarrensolo von Thundermother-Chefin Filippa Nässil. Danach kommt noch der nachdenklich stimmende Song She’ll Come Around. Mit 106 Sekunden nicht allzu lang, erschließt sich mir dieser Track nicht.

Produziert wurde das Album in Wien und der Wiener Neustadt von drei verschiedenen Produzenten. Thomas Zwanzger (Stressstudio), Dietmar Baumgartner (Sonar Music Productions) und ex-Russkaja-Gitarrist Engel Mayr (Studio Mäusepalast) teilten sich den Job. Gitarristin Sandy Dee gestaltete, wie bei den beiden vorherigen Scheiben, wieder das Artwork.

Das Album erscheint digital natürlich auf allen bekannten Plattformen zum Download und Stream. Bei den physikalischen Ausgaben hat der geneigte Käufer die Wahl. Neben der CD ist zum Beispiel bei Napalm Records im eigenen Shop eine schicke limitierte Orange/Transparente Vinyl bestellbar.

Vulvarine – Fast Lane
Fazit
Ein hervorragendes Oldschool-Female-Fronted-Metal-Album, das sich selbst um eine bessere Bewertung bringt. Die letzten beiden Tracks mögen für die Band zwar Sinn und Spaß bedeuten, für einen Hörer wie mich allerdings ohne Bedeutung. Ich bleibe bei den neun Tracks, die wirklich gut sind.

Anspieltipps: Equal Not The Same, Polly The Trucker und The Drugs The Love And The Pain
Norbert C.
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