Eventname: DNA Tour
Headliner: Wirtz
Vorband: Ambo
Ort: Im Wizemann, Stuttgart
Datum: 01.02.2024
Kosten: 49,99 € VVK
Genre: Alternative Rock, Rock’n’Roll, Punk Rock, Deutschrock
Besucher: ca. 1000 Besucher
Veranstalter: Music Circus Concertbüro GmbH & Co. KG
Link: https://www.musiccircus.de
Setliste:
- LMAA
- Dünnes Eis
- DNA
- Wo Ich Steh
- Kugel, Kopf Und Eins Im Sinn
- Ein Klares Nein
- Der Feind In Meinem Kopf
- Atlantis
- Gib Mich Nicht Auf
- Die Fünfte Generation
- Wer Wir Waren
- Lucy
- Ne Weile Her
- Willkommen Im Krieg
- Schweigen Mit Dir
- Siehst Du Mich
- Operation Unsterblichkeit
- Hallo Erde
- 10 Jahre
- Meinen Namen
- Weil Ich So Bin
- Frei
- Keine Angst (Unplugged)
- Mantra (Unplugged)
- Richtig Weh
- Mon Amour
Die Musik von Daniel Wirtz begleitet mich schon seit kurz nach der Jahrtausendwende. Damals noch mit Sub7even aktiv, später dann Solo unter eigenem Namen. Nachdem seine zweite Unplugged Tour wegen Corona mehrfach verschoben und später komplett abgesagt wurde, ist Daniel mehr oder weniger von der Bildfläche verschwunden. Doch jetzt ist er zurück auf Tour und hat ein neues Album mitgebracht. Grund genug, um den Tourauftakt im Stuttgarter Im Wizemann zu besuchen.
Als Support hat Wirtz die noch junge Band Ambo aus Holland mitgebracht, wo er auch sein neues Album und produziert hat. Die Band hat im Januar ihre erste EP Lovestruck veröffentlicht und möchte sich mit eben jener dem Publikum präsentieren. Auch wenn nicht alles bei dem Auftritt glatt läuft und neben kleineren Patzern auch etwas die Technik streikt, findet der ein oder andere Gast doch Gefallen an dem frischen Sound der jungen Rockband. Die sympathische Frontfrau Jazz Meijers und ihre Mitstreiter geben ihr Bestes und räumen unter Applaus die Bühne für den Mainact.
Als Wirtz die Bühne betritt und mit dem Klassiker LMAA den Auftakt seiner Tour besiegelt, werden zwei Dinge sofort klar. Daniel und seine Band haben Bock und wollen Vollgas geben. Direkt nach dem Opener wird den Gästen Dünnes Eis und DNA, zwei Vorabsingles vom neuen Album, präsentiert. Langjährigen Fans dürfte es bereits aufgefallen sein, dass von der alten Band nichts mehr übrig ist, was ich sehr schade finde. Doch nichtsdestotrotz stellt uns Dani seine neuen Wegbegleiter vor und haut uns im Anschluss direkt die zwei Klassiker Wo Ich Steh und Kugel, Kopf und Eins Im Sinn entgegen.
Ein Klares Nein sorgt dann erst mal für etwas verwunderte Gesichter, denn viel Besucher kennen diesen Song überhaupt nicht. Und das ist leider nicht nur an dieser Stelle so, sondern zieht sich wie ein roter Faden über den Abend, denn gut ein Drittel der Songs stammt vom neuen Album, welches erst einen Tag später Release feiert. Etwas ungünstig gewählt, wie ich finde. Ebenfalls auffällig empfinde ich die, vor allem in der ersten Hälfte des Sets, wenigen Ansagen, beziehungsweise gering ausfallende Kommunikation mit den Fans. Vielleicht ist es einfach der angestaute Frust über die Zwangspause und die damit verbundene Absage seiner letzten Tour, dennoch hätte ich mir hier gerne etwas „mehr“ gewünscht, was auch der Produktion auf der Bühne nichts geschadet hätte. Wo früher große LED-Leinwände standen, hängt jetzt nur ein hin und wieder leuchtendes X, was auch das Albumcover ziert, vor einem schwarzen Backdrop.
Unangefochten stark ist Wirtz immer noch, wenn er seine alten Songs zum Besten gibt. So erklingen zwischen den DNA-Songs zum Beispiel Gib Mich Nicht Auf, Wer Wir Waren oder Ne Weile Her, was dann von den Fans auch mit lauten Chören gefeiert wird. Ebenfalls ordentlich Applaus und Bejubelung bekommt Dani für seine Anti-Kriegs-Botschaft. Mit den beiden Klassikern Weil Ich So Bin und Frei verabschiedet sich die Band erst mal von der Bühne.
Für mich ein absolutes Highlight dieses Abends ist die Zugabe, welche von einer kleinen Akustik-Session eingeleitet wird. Daniel kommt allein, nur mit einer Gitarre bewaffnet, zurück auf die Bühne und spielt seine Durchbruch-Single Keine Angst. Gänsehaut garantiert! Im Anschluss wird die Gitarre beiseite gelegt und Dani lässt sich vom Klavier begleiten. Mantra in dieser Version ist nicht nur wunderschön, nein, der Herr Wirtz springt von der Bühne, klettert über die Barrikade und singt den Song zusammen mit seinen Fans in der Menge. Man kann in Daniels Augen richtig sehen, wie sehr er genau das gebraucht hat!
Zum Ende werden noch einmal zwei richtige Klassiker ausgepackt und so verabschiedet sich Daniel Wirtz mit Richtig Weh und Mon Amour für diesen Abend von seinen Fans.