Das Interview mit Daniel Schmidle von INLEGEND

Vierzehn Welten mit einmaligen Melodien.!“

Artist: INLEGEND

Herkunft: Deutschland

Genre: Piano Rock

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.facebook.com/inlegend

Bandmitglieder:

Gesang, Piano – Bastian Emig
Keytar, Piano – Daniel Schmidle
Piano – Daniel Galmarini
Bassgitarre – Paul Perlejewski
Schlagzeug – Marcos Feminella

 In Legend - Stones At Golivth Cover

Time For Metal / Petra D.:

Hallo Daniel,
ich freue mich sehr, heute die Gelegenheit zu haben, dich mit ein paar Fragen zu INLEGEND zu löchern. Vorab schon einmal: Wie seid ihr als Band denn genau zusammengekommen?

INLEGEND / Daniel Schmidle:

Hallo Piety! Vielen Dank für das Interview und das wunderbare Review zu unserer neuen Platte.
Unsere aktuelle Besetzung besteht erst seit etwa einem Jahr, während des Mixen und Mastern des neuen Album waren Bastian und ich mehr oder weniger zu zweit. Daniel Wicke, unser damaliger Bassist und Dennis Otto, unser Drummer hatten die Band nach den Aufnahmen verlassen. Allerdings gab es nie böses Blut oder Streit. Die sehr lange Zeit der Produktion (gute zwei Jahre) hat einfach gezeigt, dass wir unterschiedliche Lebensentwürfe haben und dann war es eben Zeit für Veränderung.
Unseren neuen Drummer Marcos haben wir in Berlin kennengelernt – kurz nachdem er von Brasilien nach Berlin gezogen war, weil er hier ein Stipendium für eine Master-Class im Trommeln erhalten hat.
Marcos ist ein Glücksgriff und schäumt über vor südamerikanischem Rhythmus und Energie an den Kesseln.
Paul unser neuer Bassist verfolgt uns schon recht lange, er war auf der Freedom Call Tour – bei der wir mit der alten Besetzung als Support-Band unterwegs waren – der Guitar- und Drum-Tech. Paul ist der wohl größte (2,04m) und tighteste Bassist in Mittel-Europa und spielt auch noch in der wunderbaren Folk-Band „Garden of Delight“ Gitarre.

Time For Metal / Petra D.:

Eure Musik ist – gerade durch die fehlenden Gitarren und den verstärkten Piano-Einsatz – mal etwas ganz Anderes. Wie kam es zu dieser Stil-Ausrichtung? War das volle Absicht oder wurde die Art der Musik quasi aus einer Notlösung heraus geboren?

INLEGEND / Daniel Schmidle:

Bastian hat sich recht früh selbst das Klavierspielen beigebracht und mit dem Klavier auch schon immer für seine Bands komponiert (erst „Jester´s Funeral“ dann „Van Canto“ ).
Die Vielseitigkeit des Instrumentes erlaubt es einem Kompositionen schon extrem gut auszuarbeiten, im Gegensatz zu z.B. einer Gitarre (dort muss man sich zwischen Rhythmus und Lead entscheiden, hat keine Bassläufe etc.).
Bastian blieb dann einfach dem Klavier treu und da INLEGEND (damals noch „In Legend“) am Anfang mehr als Projekt geplant war hat Basti einfach alles selber eingespielt (wer „Van Canto“ kennt weiß ja dass Bastian auch an den Drums eine Walküre ist) und die Besetzung ohne Gitarren dann auch später live übernommen.

Inzwischen ist es natürlich volle Absicht, soll aber nicht das Hauptaugenmerk der Band sein ich denke dafür sind wir zu vielfältig als einfach nur „die Band ohne Gitarren“ zu sein.

Time For Metal / Petra D.:

In welchem Alter habt ihr angefangen Musik zu machen/ eure Instrumente zu spielen und was für Instrumente spielt ihr alles?

INLEGEND / Daniel Schmidle:

Ich glaube jeder in unserer Band macht schon Musik seit er denken kann. Bastian z.B. hat seine frühe Kindheit in Burkina Faso verbracht und wurde dort sehr früh von Allem was mit Trommeln zu tun hat geprägt.

Wie viele Instrumente wir spielen können haben wir lustigerweise erst vor ein paar Monaten herausgefunden, als wir für unsere Akustik-Shows im Januar probten und sich herausstellte, dass jedes Bandmitglied auch recht vernünftig Gitarre spielen kann – am Ende hielt auf der Bühne dann ja auch tatsächlich jeder von uns mindestens einmal eine Gitarre in der Hand.

Time For Metal / Petra D.:

Euer neuestes Werk Stones At Goliath (Link zum Review: https://time-for-metal.eu/in-legend-stones-at-goliath/) kam ja allseits gut an. Wenn du fünf Wörter hättest, um das Album zu beschreiben, welche wären es?

INLEGEND / Daniel Schmidle:

Vierzehn Welten mit einmaligen Melodien.

Time For Metal / Petra D.:

Im letzten Jahr gab es ja einen doch etwas größeren Besetzungswechsel bei INLEGEND. Wie hat euch das verändert und denkst du, dass diese Veränderung euren Stil noch einmal wesentlich beeinflusst?

INLEGEND / Daniel Schmidle:

Dadurch, dass Bastian die Stücke komponiert und der Besetzungswechsel erst nach den Aufnahmen zu „Stones At Goliath“ passierte hatte er keinen Einfluss auf das Album.
Natürlich hat sich das Zusammenspiel live verändert, denn jeder neue Musiker gibt durch sein Spiel der Live-Performance einen eigenen Touch.
Wir haben allerdings mit Paul, der ja auch ein wahnsinnig guter Gitarrist ist, schon ein bisschen herumgesponnen – vielleicht findet doch die ein oder andere Gitarrenmelodie ihren Weg auf ein zukünftiges Album.

Time For Metal / Petra D.:

Ich habe gelesen, dass ihr für Herbst eine kleine Tour geplant habt – steht das schon alles und wo wird man euch überall live sehen können?

INLEGEND / Daniel Schmidle:

Konkrete Daten und Orte haben wir leider noch nicht, wir bemühen uns aber unsere Konzerte strategisch so zu legen, dass niemand unmenschliche Autostrecken zurück legen muss um uns zu sehen.

Time For Metal / Petra D.:

Wie ist das Zusammenleben als Band – kommt ihr alle gut miteinander zurecht und was sind so die nervigsten Unarten der einzelnen Bandmitglieder?

INLEGEND / Daniel Schmidle:

Seit wir zusammen Musik machen haben wir wirklich einiges durchgemacht, angefangen damit, dass die Band in der aktuellen Formation zuerst vor der Kamera stand und erst danach die erste Probe hatte. Durch den ganzen Wahnsinn sind wir aber sehr eng zusammengewachsen.
Die Kommunikation innerhalb der Band findet jetzt größtenteils auf Englisch statt, weil Marcos erst vor einem Jahr nach Deutschland kam und noch dabei ist, unsere schöne Sprache zu lernen.

Bei großer Unart fällt mir eigentlich nur Pauls Körpergröße ein. Jeder der in Fotoshootings oder Videos neben ihm steht sieht aus wie ein Umpa-Lumpa.

Time For Metal / Petra D.:

Was hört ihr privat gern für Musik? Nur Metal oder haben auch andere Genres Platz in eurer Musikauswahl?

INLEGEND / Daniel Schmidle:

Da sind wir ziemlich unterschiedlich. Paul ist im True- und Powermetal zu Hause, mit ihm höre ich aber auch ganz gerne Platten von WIZO und sein Lieblingslied ist „Keyboarder haben kurze Pimmel“ von BlutJungs.

Marcos ist der Ansprechpartner für alles was technisch ist und für klassischen Hardrock.

Bastian kann man mit alten Metallica Platten, Tori Amos, Muse oder gut gemachtem Elektro („Moderat“ / „Bonobo“ etc.) locken.

Ich selbst höre von altem Deutschpunk, über Death Metal und Grindcore bis hinzu Hardcore und Electro-Swing alles was mir irgendwie ein gutes Gefühl vermittelt.

Time For Metal / Petra D.:

Was ist deiner Meinung nach das beste Album aller Zeiten (natürlich neben Stones At Goliath 😉 )?

INLEGEND / Daniel Schmidle:

Dark Side of the Moon“ von Pink Floyd ist für mich immer noch eines der vielfältigsten und bestklingensten Alben aller Zeiten.

Time For Metal / Petra D.:

Angenommen man drückt euch – einfach so und ohne Risiken – 100.000 € in die Hand: Was würdet ihr mit dem Geld machen? Würdet ihr es restlos in INLEGEND investieren?

INLEGEND / Daniel Schmidle:

Ich glaube sehr an ein bedingungsloses Grundeinkommen, von daher würde ich mich dafür einsetzten, dass wir als Band für ein Jahr keine existenziellen Probleme hätten und alle Umkosten gedeckt sind (Miete, Essen etc.). Mit dem Rest wäre es wahrscheinlich sinnvoll alle laufenden Kosten so gering wie möglich zu halten, uns z.B. einen eigenen Bus zu holen, damit wir nicht ständig einen Bus mieten müssen und eine Location zu suchen, in der man sich ein Studio einrichten, sodass nicht ständig hohe Kosten für Studiomieten anfallen.

Time For Metal / Petra D.:

Mit wem würdet ihr gern mal zusammen die Bühne teilen?

INLEGEND / Daniel Schmidle:

Definitiv MUSE.

Time For Metal / Petra D.:

Was sind eure Pläne für 2015? Ist das Weiterkommen von INLEGEND (in Form von Auftritten und Schreiben von neuem Material, etc.) wieder ganz vorn dabei oder geht es erstmal ganz „piano“ (was für ein Wortwitz 😉 ) weiter?

INLEGEND / Daniel Schmidle:

Musik ist für uns mehr Berufung als Beruf und (noch) können wir nur dafür und nicht davon leben – darum müssen wir finanziell wieder etwas stabiler werden, um dann so schnell wie möglich zurück ins Studio gehen zu können.
Wer uns dabei unterstützen will kann das hier in unserem Shop machen:

https://www.fairmondo.de/users/inlegend/

Time For Metal / Petra D.:

Gibt es eine Frage, die noch nie jemand gestellt hat, die du aber gern mal beantworten möchtest? Wenn ja: Hier ist deine Chance – stell dir selbst eine Frage und beantworte uns diese direkt.

INLEGEND / Daniel Schmidle:

Lieber Daniel, ihr habt doch immer davon geredet 20 Lieder aufgenommen zu haben, auf „Stones At Goliath“ sind aber nur 14 Songs. Wollt ihr uns verarschen?

Ich möchte mich für diese sehr gute Frage bedanken und zunächst eine vollkommen Andere beantworten: Für viele kleine Bands ist es nicht so leicht auf iTunes platziert zu werden – eine Lösung für dieses Problem sind Bonus Tracks. Für die „Ballads´n´Bullets“ war das „Me against the Wall“ und für unser neues Album „Stones At Goliath“ ist das „Wide Awake“.
Die restlichen fünf Songs sind nicht etwa wegen ihrer Qualität nicht auf die Scheibe gekommen (im Gegenteil, es war ein langer und harter Kampf sie auszusortieren), sondern aus logistischen Gründen: Das Album liegt mit über 60 Min schon weit über dem Durchschnitt der aktuell erhältlichen Neuerscheinungen. Mit allen Songs hätten wir ein Doppelalbum mit ca. 100min Spielzeit herausbringen müssen. Das Musikbusiness und auch das „Konsumentenverhalten“ ist heute aber extrem schnelllebig und so geht man ein relativ hohes Risiko ein viele Leute, die grundsätzlich an unserer Musik interessiert sind, mit 20 Songs und fast zwei Stunden Material zu überhäufen und zu verscheuchen.
Die restlichen fünf Songs werden wir aber schon bald als EP veröffentlichen, seid gespannt.

Time For Metal / Petra D.:

So, das war’s dann erstmal. Vielen lieben Dank für das Interview. Die letzten Worte an unsere Leser und eure Fans gehören dir ganz allein.

INLEGEND / Daniel Schmidle:

Vielen Dank für das geduldige Lesen! Wir freuen uns, wenn ihr mal ein Ohr auf uns werft, zum Beispiel auf unserem YouTube Kanal. Dort gibt es das komplette neue Album (und auch das alte) zum anhören: