Beyond Mortal Dreams – Abomination Of The Flames

Australier mit schwarzen Death Metal Träumen

Artist: Beyond Mortal Dreams

Herkunft: Australien

Album: Abomination Of The Flames

Spiellänge: 40:51 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 15.04.2022

Label: Lavadome Productions

Link: https://beyondmortaldreams.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Doomsayer
Gitarre – Bloodspawn
Bassgitarre – Ghuul
Schlagzeug – Maleficus

Tracklist:

  1. Abomination of the Flames
  2. Hell Of Eternal Death
  3. Deficit In Flesh
  4. They Are Seven
  5. Decimation Hymn
  6. Misanthrope Messiah
  7. Peace Through Annihilation

Die Band wurde 1992 unter dem Namen Suffering gegründet. Sie nahmen ein paar Demos auf und spielten Gigs mit Cannibal Corpse und Deicide, bevor sie 1995 den Namen in Beyond Mortal Dreams änderten. Dann löste sich die Band auf. 2003 gab es dann die Reunion und seit dem wirbeln sie ordentlich herum. Zwei Demos folgten und im Jahre 2008 haute man dann das Debüt namens From Hell auf dem Markt. Eine EP und eine Compilation wurden noch nachgeschoben und nach 14 Jahren folgt nun das zweite Album.

Mit qualvollen, höllen-ähnlichen Klängen geht der Spaß los. Ein diabolischer Sprechgesang leitet das Geschehen bei Abominations Of The Flames ein. Die Gitarre spielt dann vor und ab geht die Post. Ein melodisches Gitarrenspiel wird von einer knüppelnden Drumeinlage begleitet, die Vocals sind schön tief. Ein wildes Soli folgt und dann nimmt man so richtig Fahrt. Willkommen beim Brutal Death Metal, Willkommen in der Welt von Beyond Mortal Dreams. Und was soll ich sagen, genau mein Ding. Geile Riffs, Technisches einwandfrei vorgetragen, ohne zu übertreiben. Das Tempo ist überwiegend hoch, aber wird immer wieder gedrosselt. Ein geiles Soli gibt es gratis obendrauf. Die Doublebasses unterstützt das Teil und später folgt auch ein Blastbeat. Der Angriff geht kontrolliert weiter. Man klingt wild, obwohl alles organisiert ist. Der drückende Midtempo-Part killt so ziemlich alles. Midtempo ist bei ihnen ja auch noch fix, von daher alles in Ordnung. Die australische Gaudi kann sich von der ersten Sekunde an hören lassen, gar keine Frage. Intensiv und brutal.

Und so geht es natürlich weiter, ist ja Ehrensache. Hell Of Eternal Death geht auch gleich in die Vollen, kann dann mit einem ziemlich verspielten und verträumten Soli überzeugen. Sehr geiles Teil, welches sich zwar ein wenig in die Länge zieht, aber einen völlig mitnimmt. Danach gibt es feinen, brutalen Death Metal mit wechselndem Gesang. Nichts, was man nicht schon kennen würde, aber etwas, was einen völlig überzeugen kann, sofern man dieser Musikrichtung positiv gegenüber gestimmt ist. Dann kommt noch einmal dieser geile Solipart. Der hat es echt in sich und danach greift man noch einmal an. Auch dieses Riffing ist lecker. Klar, ist das alles Standard, aber sie machen ihre Sache echt gut und der Solipart darf am Ende noch einmal zur Hälfte ran und wird ein wenig verarbeitet.

Auch Deficit In Flesh fängt ideenreich an. Langsam fädelt man ein, klingt recht harmonisch und liefert wieder ein kleines, besinnliches Soli zu Beginn, bis man dann nach sechzig Sekunden selber die Schnauze voll hat und zum Angriff bläst. Allerdings verwendet man dafür natürlich keine Blasinstrumente, sondern die Drums und diese knüppeln ordentlich. Man agiert, wie eigentlich auf dem ganzen Album, sehr massiv. Die Riffs sind sehr kraftvoll, der Bass ist am Drücken und grollen und natürlich dürfen die guten alten Blastbeats wieder die Hauptarbeit erledigen. Ein fettes Soli muss dabei sein, sonst fühlen sich die Australier anscheinend nicht wohl in ihrer Haut und dieses ist auch gut so. Die Leads sind auch von Profis gespielt, würde ich mal sagen. Das hat alles Hand und Fuß, und die Growls sind auch irgendwie nicht von dieser Welt. Das ist fett und knackt die Nackenmuskulatur. Aber wie auch schon beim Vorgängersong erwähnt, bietet man den alten Hasen nicht neues Futter an, sondern gutes Essen warm serviert.

Ideen haben die Burschen genug und so bauen sie immer mal wieder Synthies mit ein, die aber echt eine atmosphärische Bereicherung darstellen, anstatt herum zu nerven, wie bei so vielen anderen Kapellen.

Oder bei They Are Seven. Da klingt man auf der einen Seite sehr brutal, baut aber immer eben diese Synthiefrequenzen mit herein und gibt dann wieder Vollgas. Teilweise ein wenig verfrickelt und verspielt, aber schön zerstörerisch. Und in der Mitte entspringt nicht nur ein Fluss, sondern bei diesem Song auch ein herrlicher, harmonischer Part. Über diesen Teil würden sich einige Heavy Metal-Fans freuen. Natürlich geht es dann schön brutal weiter, klaro.

Bei Decimation Hymn gehen sie dann mal vom Tempo herunter. In knappen acht Minuten, inklusive eines kleinen Intros vorweg, welches sehr dramatisch klingt, bewegen sie sich eher im langsamen Tempo, klingen dabei aber sehr brutal und aggressiv und rauben einem irgendwie im positiven Sinne den letzten Nerv.

Misanthropie Messiah und Peace Through Annihilation komplementieren das Zerstörungsprogramm und mir blieb nichts anders übrig, als freudig die Repeat-Taste zu drücken, denn das Gehörte kann man durchaus noch einmal seinen Ohren gönnen.

Beyond Mortal Dreams – Abomination Of The Flames
Fazit
Die Australier haben ein gutes Händchen fürs Songwriting und für normale Songtitel, die keinen Zweifel an dem lassen, was man zu hören bekommt. Schneller und bösartiger Death Metal, der sehr schwarz angehaucht ist. Wer auf Bands wie Incantation und Immolation abfährt, der sollte sich das Teil zulegen. Schockt wohl.

Anspieltipps: Abominations Of The Flames und Deficit in Flesh
Max M.
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