Artist: Black Star Riders
Herkunft: Los Angeles, USA
Album: Another State Of Grace
Spiellänge: 38:46 Minuten
Genre: Hard Rock
Release: 06.09.2019
Label: Nuclear Blast
Link: http://blackstarriders.com/
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre – Ricky Warwick
Gitarre – Damon Johnson
Gitarre – Scott Gorhan
Bass – Robbie Crane
Schlagzeug – Chad Szeliga
Tracklist:
1. Tonight The Moonlight Let Me Down
2. Another State Of Grace
3. Ain’t The End Of The World
4. Underneath The Afterglow
5. Soldier In The Ghetto
6. Why Do You Love Your Guns?
7. Standing In The Line Of Fire
8. What Will It Take?
9. In The Shadow Of The War Machine
10. Poisoned Heart
Die Black Star Riders muss man als Paradebeispiel anführen, wenn es darum geht, wie man das Andenken an eine Band würdig bewahrt. Da der Kreativkopf fehlt, wird eine neue Band gegründet, die bislang drei Alben auf Top-Niveau veröffentlicht hat und den typischen Thin Lizzy-Sound frisch halten kann. Nun folgt mit Another State Of Grace das vierte Album, welches mit Christian Martucci und Chad Szeliga zwei neue Mitglieder in die Band einführt. Ersterer hat sich stark ins Songwriting eingebracht, obwohl Stone Sour eine eher genreuntypische Referenz ist. Das schlägt sich positiv auf dem Album nieder.
Bei der ersten Single-Auskopplung, dem Titeltrack, kann man das schön beobachten. Irish Folk, stilecht mit Dudelsäcken, wird mit stampfendem Stadion-Rock kombiniert und gerade die Eingängigkeit, die dieses Lied ausmacht, offenbart hier großes Hit-Potenzial. Ein weiteres bemerkenswertes Stück ist Why Do You Love Your Guns, welches in der Tradition der großen Power-Balladen aus den Achtzigerjahren steht und mit der namensgebenden Frage Why do you love your guns more than your kids? einen prägnanten, leicht provokanten Slogan hat. Sonst sind die Erweiterungen punktuell gehalten, etwa in Form des häufigen Einsatzes der Akustikgitarre oder der Hammondorgel.
Auf der Gegenseite muss man festhalten, dass sich sonst ein deutlicher Seventies-Vibe durch die Stücke zieht. Ain’t The End Of The World kann durch die Double-Leads und Ricky Warwicks echt gelungene Imitation von Phil Lynott Thin Lizzy-Assoziationen herstellen. Standing In The Line Of Fire erinnert an die Lässigkeit, die Nazareth in ihrer Hochphase hatten. Klingt soweit ziemlich attraktiv, was sich aber wie ein roter Faden durch das Album zieht, ist das Schema-F-Songwriting. Alle Songs arbeiten auf den catchy Refrain hin, der meistens den Titel im Mittelpunkt hat. Dadurch hat man insbesondere am Anfang das Gefühl, dass sich hier einige Hits tummeln, was sich schnell in Eintönigkeit umschlägt. Da helfen auch die Balladen als Auflockerungen wenig.
Als Siebziger-Rocker muss man jetzt aber nicht das Schlimmste befürchten. Die Nummern sind durchweg solide mit einigen Ausreißern nach oben, doch man wird dem Album auch schnell überdrüssig, gerade weil die Experimente eher oberflächlich und behutsam sind.