Artist: Cadaveric Fumes
Herkunft: Frankreich
Album: Echoing Chambers Of Soul
Spiellänge: 33:12 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 10.12.2021
Label: Blood Harvest
Link: https://cadavericfumes.bandcamp.com/
Bandmitglieder:
Gesang und Bassgitarre – Romain Gibet
Gitarre und Keyboards – Wenceslas Carrieu
Schlagzeug – Léo Brard
Tracklist:
- Exordium
- The Stirring Unknown
- A Desolate Breed
- Waters Of Absu
- The Engulfed Sepulcher
- In Cold Astral Sleep
- Voidgazers
Tja, da bringt man nach einigen EPs und Demos zehn Jahre nach Bandgründung endlich das Debüt heraus und dann löst man sich auf. Kann man mal machen. 3/4 der Truppe zockt noch bei Repugnizer und der gute Wenceslas ist noch bei den geilen Necrowretch unterwegs. Vielleicht zu viel des Guten? Oder hat man mit diesem Album alles erzählt, was man erzählen wollte? Keine Ahnung, was das Quartett aus Rennes / Frankreich sich dabei gedacht hat.
Exordium legt mit einer bedrohlichen Geräusch- und Klangkulisse los und wird dann langsam aufgebaut. Ein rein instrumentales Stück, welches von einem atmosphärischen Riff lebt. Die Drums begleitet dieses im Midtempo. Eine Drumbetonung am Ende bereitet den kommenden Song vor.
Dieser hört dann auf den Namen The Stirring Unknown und legt auch langsam im Midtempo los. Die Doubelbass arbeitet und erzeugt den Druck. Ein feines Riff kommt hinzu und ein tiefes OOHHH erklingt. Dann startet man so richtig, bleibt aber im Midtempo, klingt dabei dunkel, aber auch ein wenig rockig. Kommt gut. Dann kommt ein Uptempopart, der für eine gute Abwechslung sorgt, denn danach kämpft man weiter im Midtempo. Die Produktion finde ich ziemlich gelungen. Nach einem Break nimmt man das Tempo ganz heraus, betont einige Gitarrenanschläge und lässt es dann wieder ruhig angehen. Die Atmosphäre steht bei ihnen im Vordergrund. Ein gutes Solo folgt und so geht es weiter. Man bleibt im Geschwindigkeitsrahmen und liefert ein starkes, lang gezogenes und melodisches Lead hinzu. Nach einigen Vorspielern denkt man, nun wird noch einmal geknüppelt, aber das unterlassen sie, sondern beenden den Song zwar schneller, bleiben aber im Mittempobereich.
A Desolate Breed kommt auch teilweise vom Riffing rockig daher, ist aber sehr dynamisch, kommt mit einem Knüppelpart zu Beginn, der aber nur kurz ist und wechselt dann, nach einem Break, in einen langsamen Groover. Eine Melodie erschallt zu Beginn des Parts. Schön druckvoll geht man zu Werke. Dann darf die Doublebass wieder die Arbeit übernehmen. Diese rastet schön aus und wird dann mit einem Ballerelement kombiniert, taucht wieder auf und geht in einen schnellen Uftata-Moment über. Man lässt wieder diese Melodie folgen und groovt sich wieder einen. Der Kopf geht automatisch rauf und runter, da kann man sich vom Takt her gar nicht gegen wehren. Eine melancholische Melodie erklingt, die Doublebass haut wieder rein und der Anfangspart wird noch einmal kurz zum Besten gegeben. Mir ist das persönlich ein wenig zu viel Hin und Her und mit über sechs Minuten ist mir der Song auch echt zu lang.
Gut ausgearbeitet Riffs hört man überall auf dem Album, so auch bei dem Song The Engulfed Sepulcher. Dieser Song wird schon fast episch aufgebaut und kommt dann mit einem lang gezogenen Riff um die Ecke. Sehr geil. Und so geht es weiter. Es folgt ein weiteres geiles Riff. Der Gesang wird gedoppelt und man ackert wieder im Midtempo. Die Doubelbass erzeugt die notwendige Härte, bis es dann schließlich doch zum Gewaltausbruch kommt. Sehr geil gemacht. Diese Eruption hält nur kurz an, denn man wechselt wieder in diese verspiele Melodie. Das Tempo wird dabei wieder herausgenommen. Und dann gibt es doch wieder was auf die zwölf. Ein Wechselbad der Gefühle wird erzeugt, denn danach lässt man den Song langsam und mit atmosphärischen Klängen ausklingen. Ganz am Ende noch eine kurze Knüppelattacke. Guter Songaufbau. Für mich der beste Song auf dem Album.
In In Cold Astral Sleep legt man wieder langsam los. Die Drums erzeugen den Mitbangeffekt. Macht total Spaß, das Zuhören. Hat man sicher schon alles einmal gehört, macht aber nichts. Das nachfolgende, melodische Lead ist sehr geil und die Nummer schockt auch wohl. Die Burschen haben ein Konzept und setzen dieses gnadenlos um. Die vorhandenen Riffs sind echt krass und sind sehr emotional. Ein wenig Gänsehaut habe ich schon bekommen bei dem Doompart, der ausgeweitet wird und auf der einen Seite melancholisch, auf der anderen Seite verspielt herüberkommt. Der Gesangsanteil hält sich hier in Grenzen und man lässt überwiegend die Instrumentenfraktion für sich sprechen. Ganz am Ende gibt es noch einmal eine Knüppelpassage und somit noch eine gewisse Abwechslung.
Nicht alles kann mich überzeugen, aber diese Art von progressivem Death Metal gefällt mir durchaus. Man soll ja aufhören, wenn es am schönsten ist. Ob das Ende der Band schön war, kann ich nicht behaupten, denn anscheinend scheinen kreative Kämpfe und interne Fehden eine Rolle gespielt zu haben, aber sie hören auf jeden Fall mit einem starken Album auf. Mehr darf man dann ja auch nicht erwarten.