Century – Sign Of The Storm

80er-Jahre-Metal perfekt ins Jahr 2025 transferiert

Artist: Century

Herkunft: Stockholm, Schweden

Album: Sign Of The Storm

Genre: Heavy Metal, NWoBHM, True Metal

Spiellänge: 37:43 Minuten

Release: 27.09.2024

Label: Dying Victims Productions

Link: https://dying-victims.de/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Staffan Tengnér
Schlagzeug und Bass – Leo Ekström Sollenmo

Tracklist:

1. Sacrifice
2. Children Of The Past
3. Necromancer
4. The Chains Of Hell
5. Fallen Hero
6. Sign Of The Storm
7. Fly Away
8. No Time For Tomorrow
9. Possessed By The Night
10. Sorceress

Century aus Schweden waren bereits live zu erleben. Auf dem Keep It True Rising wie auch auf dem Hell Over Hammaburg wurde aus dem Duo ein Quartett. Isak Koskinen Rosemarin und Edvin Aftonfalk, die mit den Protagonisten bei Tøronto beziehungsweise Lethal Steel bereits aktiv waren, übernehmen die fehlenden Instrumente bei den Konzerten. Die Herren sind flexibel, da wie so oft die schwedische Schulausbildung für Multiinstrumentalisten gesorgt hat.

Mit The Conquest Of Time ernteten Century 2023 bereits sehr viel positives Feedback, genauso wie die Split-Single mit den ehemaligen Enforcer-Bandmitgliedern, die als Tyrann bei 2024er Keep It True abräumten. Nun steht mit Sign Of The Storm das zweite Werk von Century an und die Erwartungen sind bei der Vorgeschichte entsprechend hoch.
Bereits The Conquest Of Time hatte Anleihen von den Heavy Load Classics. An diesem Ansatz halten die beiden Schweden fest. Abwechslungsreich, aber jederzeit eingängig, präsentieren Century zehn Nummern, die im klassischen Metal die erste herausragende Duftmarke 2025 setzen.

Der Auftakt nennt sich Sacrifice, was nichts mit der gleichnamigen kanadischen Thrash-Metal-Band zu tun hat. Temporeich agieren Century, die Vocals erhalten wie auf The Conquest Of Time einen speziellen Effekt und der Refrain geht ins Ohr. Spätestens mit Children Of The Past bewegen sich Century mit dem Prädikat „Herausragend“. Ein superb komponierter Headbanger, der selbst die Klassiker der NWoBHM in den Schatten stellt.

Necromancer, The Chains Of Hell oder Fallen Hero: Das schwedische Duo reiht Hit an Hit und transferiert die Musik aus den 80ern in das Jahr 2025. Der Titeltrack Sign Of The Storm überzeugt mit einem galoppierenden Rhythmus und einem Refrain, der sich sofort im Gehörgang einbrennt. Gefühlt läuft ein Klassiker der 80er, der aber nicht altersschwach oder angestaubt aus den Boxen dröhnt, sondern energiegeladen die headbangende Fraktion abholt.

Das Gefühl, dass Fly Away etwas mit Heavy Metal Angels und dem kürzlich verstorbenen Ragne Wahlquist zu tun hat, drängt sich beim Eingangsriff auf. Century krempeln die Nummer aber so um, dass er zwar Anleihen bei Heavy Load aufweist, sich aber im weiteren Verlauf seinen eigenen Weg bahnt und zu einem weiteren Hit entpuppt. Das temporeiche Possessed By Night tummelt sich mehr in der englischen Welle, bevor das instrumentale Sorceress den Deckel auf die LP macht.

Century – Sign Of The Storm
Fazit
Wer der Meinung ist, dass die klassischen Heavy Metal Acts bald verstummt sind, der irrt. Eine Band wie Century übernimmt die Fackel, trägt diese aber nicht nur simpel weiter, sondern transferiert den Sound der 80er-Jahre in das Jahr 2025. Dass die schwedischen Altmeister um die Wahlquist-Brüder eine der Inspirationsquellen von Century sind, lässt sich kaum verleugnen. Aber nicht nur Heavy Load, auch Gotham City oder die NWoBHM-Legende Satan schimmern an der einen oder anderen Stelle durch. Trotzdem liefern die beiden Herren genügend Eigenständigkeit und machen mit ihrem zweiten Album einen großen Sprung nach vorne und rücken Bands wie Visigoth oder Enforcer auf die Pelle. Wer auf derartige Musik steht, bekommt mit Sign Of The Storm einen Pflichtkauf.

Anspieltipps: Children Of The Past, Sign Of The Storm, Fly Away, Possessed By Night
Franziska W.
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