Cranial Decay – Ov The Darkest Magic

Iowa und der Hang zu morbiden Engelsklängen

Artist: Cranial Decay

Herkunft: USA

Album: Ov The Darkest Magic

Spiellänge: 29:36 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 02.10.2021

Label: Troll Trax

Link: https://www.facebook.com/Cranial-Decay-123338934357619

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre und Bassgitarre – Jason Freese
Schlagzeug – Adam

Tracklist:

  1. Initiation Ov Hate
  2. In Hell I Reign
  3. Ov The Darkest Magic
  4. Poisoned By The Witch
  5. The Neighbors
  6. Phantasm

Jason Freese hat vor einigen Jahren auf der Highschool die Idee gehabt, eine Band zu gründen und hat sich die Gitarre geschnappt, ohne einen Plan zu haben. Sein Kumpel Adam hatte auch Interesse und da dessen Bruder ein Schlagzeug hatte, war klar, dass Adam der Drummer werden würde. Basser und Gitarristen kamen und gingen, aber übrig geblieben ist dieses Duo. Nun haben die Amerikaner es geschafft, sechs Songs zu schreiben und diese aufzunehmen. Das kleine Label Troll Trax fand das Zeug gut und so kam man in Kontakt, unterschrieb dort und schon ist das Debütalbum auf dem Markt.

Ein wildes Solo und zerstörerisches Drumming gibt es gleich zu Initiation Ov Hate zu hören. Spätestens jetzt ist klar, dass wir beim amerikanischen Death Metal der alten Schule angekommen sind, und kurze Zeit später hört man auch, dass sie den Blastbeats nicht abgeneigt sind. Mit recht geilem Riffing und schnellem Drumming geht man zu Werke und huldigt hier gleich erst einmal Morbid Angel. Auch Freunde von Krisiun oder Hate Eternal dürfte der Song gefallen. Das Tempo wird dann mal gedrosselt, ein Midtempo-Groove-Part wird eingebaut, kombiniert mit Sprechgesang. Danach nimmt man wieder kurz Fahrt auf, liefert ein wildes Solo und weiter geht die kranke Reise. Ein melodisches, lang gezogenes Lead erfolgt und erinnert an Monstrosity. Ja, kommt im Ganzen ganz gut. So darf man den Spaß natürlich nicht enden lassen und holt noch einmal richtig zum Schlag aus. Der Blast übernimmt wieder das Geschehen, wird mit wildem Riffing kombiniert und am Ende des Parts wird das Tempo verschleppt. Guter Einstieg. Die Produktion ist ein wenig dünn, die hätte besser sein können, aber ansonsten schockt das wohl.

Langsam, schleppend und bedrohlich geht es zu Beginn von In Hell I Reign zur Sache. Die Doublebass arbeitet und baut Druck auf, ein sickes Solo läuft nebenher und so zieht es sich, bis man dann ein feines Riff herausholt und den Blastbeat wieder laufen lässt. Dieser Part zieht sich ziemlich in die Länge, wird aber vom Drummer mit verschiedenen Betonungen bombardiert. Der Gesang wird teilweise gedoppelt. Das Tempo wird dann kurz langsamer, aber nur ein klein wenig, ein verspieltes Riff wird zum Besten gegeben und man holt noch einmal den Hammer raus. Dann aber, nach einem Break wird man total überzeugt. Ein Mörderriff wird zelebriert. Man klingt ein wenig atmosphärisch und man bekommt ordentlich einen um den Latz geballert. Fettes Teil am Ende.

Ov The Darkest Magic geht sieben Minuten und hat diese schleppenden und drückenden Morbid Angel Parts. Und natürlich gibt es auch hier die Attacken, wie man sie dann mittlerweile schon von ihnen kennt. Der Gesang ist schön fett. Der Drummer bringt sehr viel Abwechslung in die Geschichte, da er innerhalb eines Parts das Tempo und die Betonungen ändert. Richtig geil klingt es, wenn das Tempo etwas gedrosselt wird und die Doublebass den Kampf gewinnt. Der Song ist mir aber zu lang und irgendwie fehlt auch etwas. Das schon beinahe hypnotische Solo finde ich ein wenig zu 08/15, ist aber nicht schlecht.

Auch bei den restlichen drei Songs Poisoned To The Witch, The Neighbors und Phantasm bleibt man sich und der Spielweise treu, wobei man, wie z. B. bei Poisoned To The Witch schon gute Ideen einbaut, wie z.B. das Stakkato Riffing oder das Riffing mit langsamer Betonung, wildem Solo und Geballerexplosion. Der Song flutscht nach recht technischem Anfang sehr gut und klingt schön brutal.

Erstes gutes erstes Lebenszeichen der Band, obwohl songwriterisch sicherlich noch Platz nach oben ist, keine Frage.

Cranial Decay – Ov The Darkest Magic
Fazit
Diese Burschen aus Iowa sind große Morbid Angel Fans und das hört man an allen Ecken und Kanten. Die Florida-Szene hat großen Einfluss auf ihr Schaffen bzw. der amerikanische Death Metal im Allgemeinen. Bands wie Hate Eternal, Deicide, Cannibal Corpse oder Monstrosity haben hörbar Spuren hinterlassen. Auch einige Bands aus dem Black Metal Bereich, wie z.B. Marduk oder 1349, sind zu spüren. Was fehlt, ist noch ein wenig die Eigenständigkeit und die richtigen Knallersongs. Ansonsten ein solides und fetziges Death Metal Album.

Anspieltipps: Initiation Ov Hate und Poisoned To The Witch
Michael E.
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