Despite Exile – Relics

“Endlich Nachschub für den Player!“

Artist: Despite Exile

Herkunft: Udine, Italien

Album: Relics

Spiellänge: 41:18 Minuten

Genre: Deathcore, Technical Death Metal

Release: 17.11.2017

Label: Lifeforce Records

Link: https://www.facebook.com/despiteexile/

Bandmitglieder:

Gesang – Jacopo Durisotti
Gitarre – Giacomo Santini
Gitarre – Carlo Andrea Ferraro
Bassgitarre – Giovanni Minozzi
Schlagzeug – Simone Cestari

Tracklist:

  1. Ghost Vessel: Adrift
  2. Absent Foundation
  3. Introspector
  4. Deviant
  5. Relics
  6. Death Drive
  7. Into The Gyres
  8. Ghost Vessel: Swerve
  9. Of Imaginary Shipwrecks
  10. Submerge
  11. Ephemeral

 

Seit dem Jahr 2010 gibt es die italienische Band Despite Exile schon, wobei sie sich selbst auf Facebook mit den Worten beschreiben „5 Italian dudes playing heavy music“. Das nennt man dann wohl understatement 😀 Ihr letztes Album Disperse aus dem Jahr 2015 läuft bei mir, bis auf die beiden Interludes, die hierauf enthalten sind, immer noch rauf und runter. Aber auch mit ihren „Frühwerken“ aus 2012, die auch auf der Bandcamp-Seite von Despite Exile zu hören sind, wissen die Jungs bereits zu überzeugen. Jetzt steht also endlich neues Futter für die Ohren an, denn am 17.11. erscheint über Lifeforce Records das dritte Album Relics, und nach dem Meisterwerk Disperse sind meine Erwartungen natürlich entsprechend hoch.

Noch sehr verhalten geht es mit Ghost Vessel: Adrift los, man hört, wie dieses Geisterschiff durch die unwettergepeitschten Meere zieht, ein symphonisches Orchester begleitet dieses Bild. Aber gleich mit Absent Foundation ziehen Despite Exile alle Register ihres kreativen Schaffens und ihrer technischen Fertigkeiten. Wenn man allein hört, in wie vielen Stimmlagen Jacopo hier am Mikrofon aktiv ist, von Screams und Shouts über Growls in allen möglichen Ausprägungen, das ist grandios. Noch grandioser, weil auch mein Lieblingsinstrument, ist sicherlich die Arbeit von Simone am Schlagzeug. Bei den vielen Doublebass- und Blastbeatattacken, die sich durch die Songs ziehen, dürfte er nach dem Einspielen der Songs schweißgebadet gewesen sein. Nicht zu unterschätzen ist natürlich auch die Arbeit der Saitenfraktion, die ebenfalls auf höchstem technischen Niveau stattfindet und sich beim Titeltrack sogar auch mal mit einem Gitarrensolo präsentieren darf. Ab und an klingt dann im Grunde in jedem Song auch mal so etwas wie ein Keyboard durch, aber keine Bange, das sind technische Spielereien, die den Songs wirklich eher dienlich sind, als das sie den Tracks irgendwas von ihrer Härte – Brutalität will ich jetzt mal nicht sagen – nehmen.

Ein Song fällt allerdings aus diesem Rahmen raus, denn wie schon beim Vorgängeralbum Disperse gibt es auch hier ein kleines Interlude. Als achter Track, also fast am Ende dieser Raserei, kommt das instrumentale Ghost Vessel: Swerve zunächst mit wabernden Keyboards und einem kleinen verspielten Klavierspiel daher, bevor dann tatsächlich auch noch die Band einsteigt und selbst dieses Interlude noch zu einem vor Doublebass-Attacken überschäumenden Track steigert.

Neben den ständigen Tempo- und Rhythmuswechseln, die die Songs durchziehen und sie damit wirklich zu hochklassigen Deathcore-Tracks machen, darf man in diesem Fall auch mal die 1A-Produktion erwähnen, die dem Album genau das richtige Soundgewand verpasst.

Neben dem full-track-teaser Introspector haben Despite Exile zu Absent Foundation ein „richtiges“ Video veröffentlicht, das Ihr hier sehen könnt:

Fazit: Wie schon geschrieben, läuft das Vorgängeralbum Disperse bei mir immer noch rauf und runter, jetzt kriegen die sechs Tracks endlich Gesellschaft. Viele beschreien ja immer noch oder schon wieder das langsame Aussterben des Deathcore, aber solange es Bands wie Despite Exile gibt, bin ich da nicht bange. Wer die Jungs wirklich noch nicht kennen sollte, aber Bands wie Fallujah, Fit For An Autopsy oder Impending Doom mag, darf hier bedenkenlos zugreifen.

Anspieltipps: alles
Heike L.
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